Ich oute mich jetzt als derjenige, der JEDEM Anfänger Gitarrenunterricht empfiehlt.... jedenfalls die ersten paar Monate!
Ich kenne zwei Autodidakten in meinem Freundeskreis, die nun, nach ca. drei Jahren Selbststudium, Probleme bekommen. Sie wollen höher hinaus und besser, schneller, lauter (was-weiss-ich) werden....
Einer hat jetzt angefangen, Unterricht zu nehmen. Und muss schon mal seine Gitarren-Haltung ändern...nicht ganz einfach nach drei Jahren.
Meiner Ansicht nach die häufigsten Beispiele für Anfänger-Fehler:
Rhythmik - auf 4 zählen ist doch doof, mit Metronom spielen ist langweilig.... dann folgt die erste Band und .... au weia! Da hats ja einen Schlagzeuger, der achtet gar nicht auf mich.
Töne auf dem Griffbrett kennen - pah, nur für Streber! Ich schau mir ein wenig die Tonleitern an und übe die Lagen, dann reichts. Leider wird das Tonleiter-Gedudel im Solo nie wirklich (oder höchstens zufälligerweise) zum jeweiligen Song passen. Es folgt ein Akkordwechsel von G-Dur auf C-Dur? Egal, ich hab ja meine Em-Pentatonik, des passt scho!
Barrée? Lieber das Lagefeuer-F - Barrée brauch ich dann schon irgendwann einmal, aber erst später! Warum nicht von Anfang an einbinden? Und wie greift man das? Ach ja, das braucht einfach ganz vieeeeel Kraft, da kauf ich mir noch ein paar Hanteln!
Akkordlehre? Harmonielehre? - da hatte ja Kurt Cobain auch keinen blassen Schimmer davon, und ich hab ja meine fetten Powerchords. Einen Song in einer anderen Tonart spielen? Sch... drauf, soll sich doch der Sänger anpassen!
Kleiner Finger? Na, denn brauch ich ja nun wirklich nicht... ist ja sowieso zu anstrengend.
Mann, warum ist heute erst Mittwoch?
Keine Sorge, euer Tom ist noch nicht wahnsinnig geworden, aber er hat einfach wieder mal dringend Urlaub nötig.:-D
--
Gruss aus der Schweiz
Tom