hoggabogges
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Ich muss bei fast jedem neuen Titel, den meine Sängerin anschleppt, transponieren.
Das erste, was du machen musst, die Stimmlage herausfinden, damit es singbar wird. Von den höchsten Tönen bis ganz runter.
Dann beginnt meine Arbeit, dieses auf der Gitarre zu arrangieren; mal bleibe ich ziemlich am Original, das andere mal suche ich eine ganz andere Stimmung, um dem Lied einen neuen Anstrich zu verpassen. Dabei musst du in jede Lage transponieren, und es kommen oft die merkwürdigsten Sachen dabei raus; aber gerade das lässt die Musik nie langweilig werden.
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grüssle hoggabogges
...noch einmal jung sein und der frischen Liebe Leid erdulden...
A.D.
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30-11-2003, 08:39 |
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mini_michi
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Also man muss auch sagen, dass es geschmackssache ist. Manche mögen Transponierte lieder/Riffs, manche wollen es unbedingt wie im original haben.
Also Cant Stop Von den RHCP (ich spiels so wie Frusciante live, also mit den vielen Ghostnotes beim Hauptriff) klingt transponiert ziemlich doof, finde ich...
One von Metallica kann man schon mal nen Halben ton tiefer spielen. Damit verleiht man dem sowiso schon geilem song noch ein bisschen mehr nachdenklichkeit und tiefe.
Gruß, mini!
:-)
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Viel Spass noch bei Posten,
CU, Mini!!!
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30-11-2003, 21:40 |
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Mjchael
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Vieleicht gibt es noch eine Sache, die man bedenken sollte:
Wenn man mit dem Kappo zu Hoch tranzponiert kann es sein, daß kein gescheiter Bass mehr da ist. Da klingt ein Tranzponieren von Hand (d.H. umschreiben der Akkorde)oft besser.
Allerdings kann es dann sein, daß einige Baßläufe nicht mehr funktionieren.
Es gibt so einen typischen Basslauf der etwa so abläuft
C | C/h | a | a/G | F | F/F# | G | G7
(nur für die Anfänger, der erste Buchstabe bezeichnet den Akkord und der Buchstabe unter dem \"/\" bezeichnet den Baßton.....)
Tranzponiert man den auf G, dann klappt es nicht mehr gescheit.
G | G/F# | e | e/D funktioniert schon nicht mehr, weil die Bassseite nur bis E geht. Da hilft es dann nur die C-Dur Tonart mit dem Cappo nach oben zu verschieben....
noch ein anderes Phänomen:
Bei einfachen Gitarren (um nicht zu sagen schlechten Gitarren) klingen Akkorde anders, je nach dem auf welchem Bund sie gespielt werden. und ich nehme an, dass sich der Tip den du bekommen hast genau auf dieses Phänomen bezieht. Bei guten Gitarren klingt jeder Ton an jeder Position der Gitarre gleich gut und kräftig. Aber das hat in der Regel auch seinen (berechtigten) Preis.
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11-12-2003, 13:15 |
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Friedl
Saitenquäler

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Noch 2 Punkte, die erwähnenswert sind:
- bei Akkorden, die man gut mit zusätzlichen Tönen umspielen kann (z.B. D, Dsus2, Dsus4 oder A, Asus2, Asus4, oder E, E6, E7, oder Am, Am7 usw), können beim Transponieren solche Möglichkeiten wegfallen oder auch neu entstehen, je nachdem von wo nach wo transponiert wird. Dies ändert sich natürlich nur, wenn ohne Kapo transponiert wird.
- beim Transponieren ändert sich bei Akkorden das <neudeutsch> Voicing <neudeutsch>.
Voicing meint die Art und Weise, wie man einen Akkord greift. Z.B. hat der Akkord C immer die Noten C, E und G.
Aber er klingt anders, ob ich ihn mit x 3 0 2 1 0, x 3 5 5 5 3 oder mit 8 10 10 9 8 8 usw. greife, weil
sich die Reihenfolge der Töne im Akkord ändert (der Grundton bleibt immer der tiefste Ton, ansonsten kann Reihenfolge beliebig sein), weil die einzelnen Töne mehrfach vorkommen können und weil sich die Lage auf dem Griffbrett verändert.
Bei Septimeakkorden z.B. ist es ein Unterschied, ob die Septime in der Mitte des Akkordes ist oder als höchster Ton.
Falls man mehrere Griffvarianten eines Akkordes kennt, kann man ihn so wählen, wie er am besten zum Lied paßt.
Beim Transponieren ändert sich das Voicing eigentlich immer, außer man transponiert mit dem Kapo.
Beide Punkte führen dazu, dass interessante Möglichkeiten entstehen können, oder dass es auch mal weniger gut klingt (nicht falsch, sondern einfach weniger gut!).
Also einfach ausprobieren!
Hoffe, dass das einigermaßen verständlich war. Ist immer schwer, etwas verständlich zu beschreiben!
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Ich gebe Ratschläge immer weiter. Es ist das einzige, was man damit anfangen kann.
The two basic principles of Windows system administration:
* For minor problems, reboot
* For major problems, reinstall
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16-12-2003, 02:14 |
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Mjchael
Godfather of Music
       
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@ Eifeljeanes....
Glaub mir, nicht nur Du lernst hier noch einiges... auch ich (Harmoniesemiprofiweilallesselberlernenmüssenundwollenundvielgelesenha bend) komme hier immer wieder ins staunen...
Schönes Beispiel: der Beitrag von...
Zitat:Original von Friedl:
... Septimeakkorden z.B. ist es ein Unterschied, ob die Septime in der Mitte des Akkordes ist oder als höchster Ton....
Noch einen Nachtrag zu den Septimakkorden...
Das Beispiel verwende ich immer um den Unterschied der beiden verschiedenen Griffweisen von E und A 7 (in Dur und Moll) zu erklären...
vgl. Grifftabelle (pdf)
Für die NochnichtganzaberaufdembestenWegeseiendenProfis eine Laienhafte, aber sehr anschauliche Erklärung zum sofort selber ausprobieren....
Ein 7-er Akkord will eigentlich fast immer zurück zum Grundakkord. Ist der 7-er Ton in der Mitte, ist es fast so, als wolle eine Kuh, mit dem Hintern zuerst sich in die Richtung drehen. Langsam und träge. Ist aber der 7-er Ton der höchste Ton, so ist es wie bei einer Raubkatze, die zuerst den Kopf in die Richtung dreht und dann Sprunghaft die Richtung zu wechseln....
Viel Spaß beim Ausprobieren....
Gruß aus Marburg
Michael
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20-12-2003, 00:24 |
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Zakky
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Registriert seit: Jan 2003

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Tja, ich hab grade erste herausgefunden, dass ich mit Hilfe des Kapos besser zurechtkomme mit dem Singen, dabei ist es mir völlig egal, in was für einer Tonlage ich singe, hauptsache, es ist meiner Stimme angepaßt. Allerdings, mir hört auch niemand wirklich zu außer meiner Familie, meinen Freunden und meinen Katzen und vielleicht noch den Fischen im Aquarium.
Ich selbst höre alles lieber im Original.
Zakky
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Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren.
(Japanisches Sprichwort)
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren.
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23-12-2003, 18:40 |
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