ghetto
Moderator
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Gerade mache ich die interessante Beobachtung zweier grundlegend anderer Betrachtungsweisen ein- und desselben Phänomens:
Zitat: Original von Eifeljanes:Hä?! Ist das logisch, was Du da schreibst - \"mehr\" oder \"nicht mehr / weniger\"?! Dachte, die Schweizer sind besonders gut im Rechnen...
Vermutlich haben die Dir ein Viertel Deines bisherigen Bank-Salärs angeboten und Du hast knallhart gezockt: \"Ich will aber mindestens ein Fünftel mehr!\"
Eifeljanes geht - wie im (Schweizer) Bankwesen üblich - von der Kohle aus.
Zitat: Original von startom:...Wenn ich bei der Bank auf 80% reduziere, habe ich 20% Freizeit. Es \"fehlen\" also 20% für die Vollbeschäftigung.
20% Pensum bei der Musikschule sind ca. 300 Unterrichtsminuten (Vorbereitung wird da auch mit eingerechnet).
Mit 14 Schülern zu je 30 Minuten habe ich 420 Unterrichtsminuten, das gibt so ca. ein 25% Pensum.
Ergo gibt das ein Total Arbeitspensum von 105%.
startom geht - wie bei Familienmenschen üblich - von der Zeit aus. Er spricht hier einer Reduktion der Arbeits zeit bei der Bank auf 80%. Dadurch werden 20% dieser bisherigen Arbeits zeit nun zu Frei zeit. Dafür arbeitet er nun zu 25% als Musiklehrer für die Thurgauer Musikschule.
Mit dir, liebe Forumianer, möchte ich diese beiden grundlegend verschiedenen Betrachtungsweisen nun genauer unter die Lupe nehmen.
- Betrachtungsweise \"Zeit\":
80% + 25% = 105%. Wenn ichs zeitlich und in Recheneinheiten der Musikschule betrachte (das ist die Betrachtungsweise, die startom uns hier vorgaukelt(?), reiner Zufall?) ist das richtig. Ich zweifle jedoch:
25% sind in der Zeitskala der Musikschule 420 Minuten. Auf wieviele Minuten kommt startom, wenn er die 20%ige Reduktion seiner bisherigen Arbeitszeit in der Bank in Minuten umrechnet? Kann es nun sein, dass
25% (Musikschule) << 20% (Bank) ??
Der Einfachkeit halber (und nur deshalb) gehen wir davon aus, dass die Zeitrechnung irgendwie stimmt. Damit kommen wir nun zu dem, was Eifeljanes so schön als Salär bezeichnet.
- Betrachtungsweise \"Geld\":
Wenn startom bei der Bank 20% weniger arbeitet, dann bekommt er dort auch 20% weniger Salär. Schweizer Banken haben über Ewigkeiten hinweg sehr gut auf diverse Geldsummen aufzupassen gewusst. Das sogar trotz der oftmals zwielichtigen Quellen dieser Geldsummen. Rechnen können sie auch und somit wird das stimmen.
Ein brauchbarer Schweizer Banker - für einen solchen halte ich unseren startom durchaus - geht im Jahr mit geschätzten 100.000 Franken brutto nach Hause, denn die Schweiz ist ein teures Land. Für startom bleiben nun 20% weniger übrig, das ist ein Brutto-Jahresgehalt von geschätzten 80.000 Franken.
Nun hat unser startom eine neue Stelle gefunden, er arbeitet nun zu 25% als Musiklehrers.
An dieser Stelle sei nochmals erwähnt, dass 25% << 20%.
Die Musikschule ist eine öffentliche Einrichtung des Kantons Thurgau. Öffentliche Einrichtungen bezahlen für brauchbares Personal - ich halte unseren startom durchaus für einen brauchbaren Musiklehrer - in der Regel deutlich weniger als renommierte Schweizer Banken. Schätzen wir positiv, dann geht ein Vollzeit-Musiklehrer im Jahr mit ca. 40.000 Franken brutto nach Hause.
Startom bekommt 25% dieses Musiklehrersalärs hinzu, das sind 10.000 Franken brutto.
Vergleichen wir den alten Zustand mit dem neuen:[song] ALT NEU
BANK 100.000 80.000
MUSIKSCHULE 0 10.000
Summe: 100.000 90.000[/song]90.000 Franken ist um 10.000 Franken weniger als die 100.000 Franken, die der durchaus brauchbare Schweizer Bänker startom verdient hat, als er noch zu 100% bei der Bank tätig war.
Ganzheitlich betrachtet lese ich aus diesen Berechnungen heraus, dass unser startom mit 80% + 25% = 105% Einsatz (nominell 5% mehr Einsatz als vorhin, eigentlich aber weniger weil 25% << 20%, siehe oben) nun um 100.000 - 90.000 = 10.000 Franken oder 10% weniger Salär bekommt als vorhin, als er noch zu 100% bei der Bank gearbeitet hat.
Armer startom....bei dir ist wirklich alles weniger geworden. Um so viel zu verdienen wie früher müsstest du zu 50% als Musiklehrer arbeiten und kannst dann auf private Vergnügen wie Familie oder Musik getrost verzichten, denn dafür bleibt dir schlicht keine Zeit mehr.
Liebe Forumsgemeinde, was tun wir? Richten wir einen startom-Katastrophenfonds ein? Sollen wir den FT-Sozialfonds für ihn auf den Kopf stellen? Wohin überweisen wir diese Gelder möglichst steuerschonend?
Danke für die Bereitschaft, für diesen tragischen Fall zu spenden, und Gruß,
GHETTO
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15-06-2013, 11:20 |
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