Moin
1. Wie kann man eignentlich nach Metronom spielen, wenn man nur Tabs hat ? Raushören ? Ganz schön schwer, oder?
Das Metronom gibt Dir eigentlich nur eine Orientierung zur Geschwindigkeit und zum gleichmäßigen Spiel. Es ist aber nicht hilfreich, gleich auf voller Geschwindigkeit zu üben, so lange nicht alle Teile des Stücks von Dir beherrscht werden.
Auch Tabs können von unterschiedlicher Qualität sein. Gute Tabs enthalten Notenwerte und somit brauchst Du zunächst nichts "herauszuhören". Allerdings klingt (auch im Metal) ein zu "mechanisches" Spiel leblos.
3. Ich habe meine Videos mal einem richtigen Profi gezeigt. Dieser meinte, dass die Qualität (Bild, Sound)
zwar unter aller Sau sind, der Rest, abgesehen von ein paar kleinen Fehlern aber gar nicht mal so schlecht ist.
Er hat vor allem meine Technik gelobt. Bitte bezieht dazu Stellung.
Das mag jetzt böse klingen aber er war "einfach höflich" ...
Ich denke, dass Du Deine Anschlagtechnik noch verbessern kannst. Auch bei den Einsätzen und beim Timing (Gleichmäßigkeit) ist noch Potential.
Aus dem Takt gerätst Du imho immer dann, wenn Du einen Lauf in DEINER Geschwindigkeit (die von der des Metronoms oder Backing Tracks abweicht) spielst. In einigen Aufnahmen pausierst Du sogar, bis Du den Takt wieder findest.
4. Wie viele Watt sollte ein Übungsamp für zuhause haben ? In den Videos haben 100 Watt Röhrenamps die gleiche
Lautstärke, wie die Stimme des Sprechers. warum sind die dann zu laut, wie Jemand hier gesagt hat ? Kann es
sein, dass nur die älteren Röhrenamps eine Mindestlautstärke haben und es dies bei den neuen nicht mehr gibt ?
Ein Röhrenamp mit 100W klingt bei Zimmerlautstärke anders als bei Saallautstärke. Für leises Spielen benutzen viele einen Power Soak.
Moderne Amps haben oft nur eine Röhrenvorstufe ...
In den Videos stellt sich die Frage, wo das Mikro positioniert war.
5. Ich habe mir den Vorschlag eines Mitgliedes hier im Forum zu Herzen genommen und höre nun den Backingtrack
über Kopfhörer. Jetzt arbeite ich auch mit dem Record out vom Amp. Das Ergebnis ist ein spürbar besserer
Sound. Die Links folgen noch ....
Das hilft sicher. Bin gespannt.
6. Könnt ihr mir etwas empfehlen, wie man zu mehr Gain kommt ? Bringen da aktive Pickups etwas ?
Das ist zu pauschal. Es gibt sowohl gute wie auch schlecht passive und aktive PUs. Entscheidend sind Einstellung (an Gitarre und Amp) und Spieltechnik.
7. Zurück zu der Frage mit den Drums und der Orientierung: Mitderweile kann ich mich an den Drums orientieren.
Dies aber nur, wenn diese abwechslungsreiche Beats spielen. Würden die Drums immer ein- und denselben Beat
klopfen, könnte ich mich daran nicht orientieren. Würdet ihr das können ?
Wenn man es kann ist es egal, was das Schlagzeug spielt.
8. Tut mir leid, wenn ich dauernd so viel frage; Ich möchte halt besser werden.
Alles gut ... aber verzettel Dich nicht
9. Mein Timing wurde oft kritisiert. Könntet ihr da genauer drauf eingehen ? Was mache ich genau falsch ? Im
Metrum bin ich doch eigentlich. Ich sehe einfach keine Fehler, auch wenn ich mich noch so sehr darauf konzentriere.
Konzentrier Dich nicht zu sehr sondern fühle es. Du bist nicht immer im Takt (s.o.).
10. Ist das Coda das Selbe wie ein Outro (wird so im Buch "Harmonielehre und Songwriting"
von 3 Musikprofessoren beschrieben) oder eher etwas Richtung Bridge ?
"Coda" ist wie eine "Sprungadresse". In den Tabs/Noten findest Du einen Hinweis, dort weiter zu spielen oder von dort aus z.B. zum "Outro" zu springen.
11. Ist Metallica / Slayer schon die Königsklasse des Metal (Von der Technik und Komposition her ?)
Was meint ihr ?
Geschmackssache
12. Wenn ich improvisiere, dann mache ich nichts falsch. Es klingt genau so, wie ich das gerne hätte.
Das ist doch ok. Du fragst aber nach einem Urteil und die Wahrnehmung der Zuhörer ist anscheinend manchmal anders.
14. Da ich aus dem Speed- bzw. Trashmetal komme, gefällt es mir gut, wenn die Stücke etwas schneller sind. Daher
habe ich die spanische Romanze relativ schnell gespielt.
Metal bedeutet nicht immer, möglichst viele Noten in einen Takt zu bekommen ... oder? Viele User aus dem Forum haben eine sehr gute akustische Ausbildung/Technik. Wenn Du so ein Stück spielst, wirst Du daran gemessen
15. In den Tabs von "Fight Fire with Fire" steht etwas von einer "Divebomb". Was ist das ?
Benutzung des Tremolos bis zur völligen Entspannung der Saiten.
16. Ich habe über einen Monat lang jeden Tag mindestens 3 Stunden, an den Wochenenden sogar bis zu 7 Stunden Gitarre
gespielt. Ich kann einfach nicht verstehen, dass ich noch so schlecht bin, wie alle es hier sagen. Jemand
hat mich sogar darauf angesprochen, ob ich schon alle Akkorde kann. Nach 10 Jahren intensiven Trainings (mit vielleicht
3 Jahren Pause dazwischen) soll ich noch nicht die Akkorde können ?!? Das erschüttert mich. Ist das Gitarrespielen
doch nicht das richtige für mich ?
Nach über 30 Jahren Gitarre kann ich auch nicht jeden exotischen Akkord flüssig greifen ... es hängt auch davon ab, wie oft Du diese (speziellen) Akkorde nutzt. Aber wenn ich etwas für ein Stück brauche, übe ich es so lange, bis ich es kann.
Die häufigsten Akkorde (Dur, Moll, 7, 6, 9, sus4 ... etc.) sollten nach 10 Jahren aber schon sitzen
Ich habe das Gefühl, Du nutzt Deinen Amp (die Frage hatte ich zunächst ausgelassen, da ich dieses Modell nicht kenne) nicht im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Frage an die Experten: braucht so ein Amp externe Effekte?
Zum Schluss:
Allein zu spielen ist nicht schlecht. Einige Dinge können sich aber erst im Zusammenspiel mit Anderen ergeben. Jedes Instrument in einer Band nimmt einen Teil vom Ganzen ein.
Die Band ist mehr als ein Backing Track