Du musst bei einer Dur- oder Moll-Improvisation immer herausfinden, in welcher Tonart das ganze Stück steht.
Die Töne der Tonart verwendest du dann für alle Akkorde.
(Ich gehe erstmal nicht davon aus, dass innerhalb des Stückes ein Tonartenwechsel vorkommt.)
Steht das Stück in C-Dur nimmst du die Töne
C D E F G A H C
(Beispiel: Dreamer einen halben Ton tiefer oder Capo in den 1. Bund)
Steht das Stück in einer reinen Am-Tonleiter, dann nimmst du
A H C D E F G A
(Beispiel: Summerwine)
Hab übrigens lange gesucht, bis ich überhaupt ein Beispiel für reines Moll gefunden habe.
Steht das Stück in einer melodischen Tonleiter, dann kommen zu den Tönen der A-Moll-Tonleiter noch zwei Leittöne mit hinzu
A H C D E F G A
A H C D E F# G# A
Häufig verwendet man die melodische A-Moll-Tonleiter, wenn die Melodie rauf geht, und die natürliche, wenn die Tonleiter runter geht.
A H C D E F# G# A G F E D C H A
(Beispiel: Joshua Fit The Battle Of Jericho-Mahalia Jackson )
Fürs harmonische Moll fällt mir gerade kein Beispiel ein, aber man erhöht dann nur das G zum G#, lässt das F aber wie es ist. Dadurch hast du einen etwas größeren Sprung, der sich etwas orientalisch oder zigeunerartig anhört.
A H C D E F G# A
Das sind die drei Hauptsachen die du für die Dur- und Moll-Tonleitern wissen musst. Der Rest ist nur transponieren in die andere Tonarten.
Pentatoniken sind verkürzte Tonleitern.
Da gilt vorerst mal das gleiche wie bei den Dur- und Moll-Tonarten.
Mit einer Dur-Pentatonik imprivisiert man über die gleichnamige Tonart.
Mit der Moll-Pentatonik improfisiert man über die gleichnamige Tonart, nur dass man sich da keine Gedanken mehr über harmonisch und melodisch macht.
Man kann mit einer Pentatonik auch über jeden Akkord einzeln imprivisieren. Da gilt aber auch das gleiche wie bei den Tonarten.
Über jeden Akkord kannst du mit der gleichnamigen Pentatonik improvisieren. (Nur Dur und Moll. Sus, 7, maj7 etc. werden einfach ignoriert).
Ausnahme Blues.
Da wird über eine Dur-Tonart (bzw. Dur-Akkord) mit einer Moll-Pentatonik improvisiert, und es kommen gegebenenfalls noch ein paar Blue-Notes mit hinzu.
Das wäre es im Großen und Ganzen.
Im Jazz kommen noch mal einige exotischere Sachen mit dazu (Modale Improvisation) aber bevor du dich da ran wagst, solltest du das hier Gesagte erst einmal verinnerlichen.
Gruß mjchael