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Solo/Improvisieren -> keine neutrale Pentatonik sondern eher - Druckversion

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RE: Solo/Improvisieren -> keine neutrale Pentatonik sondern eher - metalmaster - 02-06-2010

hey,
ich bin auf der Suche nach Scales mit denen man melodisch/harmonisch improvisieren kann!
Ich hab schon viel von Aeolian/harmonic minor scale gelesen und ausprobiert.
Kann damit aber nicht wirklich was anfangen, weil ich nie weis wann und bei welcher Tonart ich diese verwenden kann. ?( ?( ?(

Bitte helft mir!
metalmaster


- metalhead1995 - 02-06-2010

Wenn du melodisch/harmonischimprovisieren willst, kannst du die Tonleiter spielen.


- metalmaster - 02-06-2010

Das funktioniert dann jedoch bei Dur-Tonart.
Bei moll funktioniert das ja nicht??
Hast du tabs für die Tonleiter?
thx
metalmaster


- metalhead1995 - 02-06-2010

Ne es funktioniert nicht nur bei Dur Tonarten sondern bei jedem der 7 Modi.
Ionisch (Dur), Dorisch, Phrygisch, Lydisch, Mixolydisch, Aeolisch (Moll) und Lokrisch.
Wenn du n Metalmaster bist kennst du sicher Alexi Laiho, der benutzt fats ausschließlich
die Tonleiter.

Tabs dazu hab ich leider keine Sad


- Mjchael - 02-06-2010

Du musst bei einer Dur- oder Moll-Improvisation immer herausfinden, in welcher Tonart das ganze Stück steht.
Die Töne der Tonart verwendest du dann für alle Akkorde.
(Ich gehe erstmal nicht davon aus, dass innerhalb des Stückes ein Tonartenwechsel vorkommt.)

Steht das Stück in C-Dur nimmst du die Töne
C D E F G A H C
(Beispiel: Dreamer einen halben Ton tiefer oder Capo in den 1. Bund)

Steht das Stück in einer reinen Am-Tonleiter, dann nimmst du
A H C D E F G A
(Beispiel: Summerwine)
Hab übrigens lange gesucht, bis ich überhaupt ein Beispiel für reines Moll gefunden habe.


Steht das Stück in einer melodischen Tonleiter, dann kommen zu den Tönen der A-Moll-Tonleiter noch zwei Leittöne mit hinzu
A H C D E F G A
A H C D E F# G# A
Häufig verwendet man die melodische A-Moll-Tonleiter, wenn die Melodie rauf geht, und die natürliche, wenn die Tonleiter runter geht.
A H C D E F# G# A G F E D C H A
(Beispiel: Joshua Fit The Battle Of Jericho-Mahalia Jackson )

Fürs harmonische Moll fällt mir gerade kein Beispiel ein, aber man erhöht dann nur das G zum G#, lässt das F aber wie es ist. Dadurch hast du einen etwas größeren Sprung, der sich etwas orientalisch oder zigeunerartig anhört.
A H C D E F G# A

Das sind die drei Hauptsachen die du für die Dur- und Moll-Tonleitern wissen musst. Der Rest ist nur transponieren in die andere Tonarten.


Pentatoniken sind verkürzte Tonleitern.
Da gilt vorerst mal das gleiche wie bei den Dur- und Moll-Tonarten.

Mit einer Dur-Pentatonik imprivisiert man über die gleichnamige Tonart.

Mit der Moll-Pentatonik improfisiert man über die gleichnamige Tonart, nur dass man sich da keine Gedanken mehr über harmonisch und melodisch macht.


Man kann mit einer Pentatonik auch über jeden Akkord einzeln imprivisieren. Da gilt aber auch das gleiche wie bei den Tonarten.
Über jeden Akkord kannst du mit der gleichnamigen Pentatonik improvisieren. (Nur Dur und Moll. Sus, 7, maj7 etc. werden einfach ignoriert).

Ausnahme Blues.
Da wird über eine Dur-Tonart (bzw. Dur-Akkord) mit einer Moll-Pentatonik improvisiert, und es kommen gegebenenfalls noch ein paar Blue-Notes mit hinzu.

Das wäre es im Großen und Ganzen.

Im Jazz kommen noch mal einige exotischere Sachen mit dazu (Modale Improvisation) aber bevor du dich da ran wagst, solltest du das hier Gesagte erst einmal verinnerlichen.

Gruß mjchael


- metalmaster - 03-06-2010

danke, das hat mir schon einiges geholfen!
Ich werd damit mal ein bisschen googlen....


- Mjchael - 06-06-2010

Schau mal hier

(Workshop) Die 5 Haupt-Dur- und Moll-Tonleitern


- metalmaster - 06-06-2010

hey, danke!
Bei dem solo von \"Nothing else Matters\"
wird doch auch die Em-Tonleiter angewendet?

metalmaster


- Frank_Drebin - 06-06-2010

Nothing Else Matters ist insgesamt in Standard-Eb-Stimmung, also alle Saiten einen Halbton tiefer. Unter dieser Voraussetzung spielst du dann in der Em-Tonleiter, es klingt aber Ebm.


- cyma2006 - 06-06-2010

Zitat: Original von Frank Drebin:

Nothing Else Matters ist insgesamt in Standard-Eb-Stimmung, also alle Saiten einen Halbton tiefer. Unter dieser Voraussetzung spielst du dann in der Em-Tonleiter, es klingt aber Ebm.
Das Original von 1990 ist noch in E aufgenommen, seit 1996 spielen die Jungs aber fast nur noch Eb.
Daher ist zum Beispiel auch der Mittschnitt von Nothing Else Matters beim S&M-Konzert in Eb.


- metalmaster - 07-06-2010

Zitat:Das Original von 1990 ist noch in E aufgenommen, seit 1996 spielen die Jungs aber fast nur noch Eb.
Daher ist zum Beispiel auch der Mittschnitt von Nothing Else Matters beim S&M-Konzert in Eb.

--> der Grund dafür ist, dass James nunmal älter wird. Somit wird auch die Stimme tiefer! --> deswegen Eb
--> diese harte/agressive Stimmfarbe (bsp: jump in the fire) hat er leider verlohren Sad

aber nun zurück zum Thema!
Ich hab ihr auch schon mal was von harmonic minor scales gehöhrt??
http://www.youtube.com/watch?v=-YDReqX5FVk



- hansoloxxl - 07-06-2010

Zitat:Ich hab ihr auch schon mal was von harmonic minor scales gehöhrt??
lies dir mal diesen thread dazu durch...

klick


- metalmaster - 07-06-2010

ah, danke^^
welche scale bevorzugt ihr so zum improvisieren?


- akustikgitarrist - 19-07-2010

Zitat:welche scale bevorzugt ihr so zum improvisieren?

Gar keine! Ich versuche zu spielen, was ich in mir höre und fühle. Und zumindest ich höre und fühle keine Scales. Mein Tipp... nimm ein paar Stunden Unterricht in Harmonielehre bei einem guten Lehrer und halt dich am Anfang an die akkordeigenen Töne (Arpeggien verwenden), leichte gutklingende Optionen und wenn es rocken soll an die (Moll)-Pentatonik (und Bluesscale wenns denn sein muss). Aber ich denke, ein bissken Unterricht hilf da schneller weiter als ein Forum, weil Du dann Musik lernst zu verstehen und dann kannst du auch schnell \"echt\" improvisieren und nicht nur rumdudeln.

Viele Erfolg und schöne Grüße

Rolli


- Adrian-Poneta - 19-07-2010

Es kommt immer auf den Akkord an. Aber jetzt mal erlich,

du kanns ja jeden Ton auf der Gitarre auswendiglernen und die Töne aller Tonarten ( es gibt 12 Kirchentonarten, pro Tonart 7 Scales). Dann kannst du noch alle harmonischen Tonarten und Scalen lernen und alle melodischen und dann noch ein paar exotische. Du willst ja aber nicht bei jedem Solo die Tonleiter in genau dieser Reihenfolge rauf und runter spielen, also schaust dir nochmal an aus welchen Tönen alle Akkorde bestehn damit du die passenden Arpeggios über die jeweiligen Akkorde spielen kannst. Wenn du dann für jede Progression die Passende Scale sofort kennst und du auch jeden Akkord direkt herraushörst, dann wirst du bestimmt sehr gut drüber improvisieren können.

Du kannst aber auch einfach mal dich ein bisschen mit Harmonielehre beschäftigen, damit du verstehst was du da eigentlich machst und dann einfach nur die Scalen des Ionischen Systems lernen, die sich je nach Tonart auf dem Griffbrett nur verschieben. Wenn du dann die Tonart des bestimmten Stücken herrausfindest, versuchst du einfach mit etwas Gefühl die Töne der passenden Scale zu spielen und es wird schon irgentwie klappen und es spielt dann auch keine Rolle mehr ob du Cdur oder A moll spielst.

Und lass dich nicht beirren wenn du HARMONISCH moll oder MELODISCH moll ließt. Diese Tonarten sind nicht wirklich melodischer oder harmonischer als als irgentwelche anderen Tonarten. Da du der Metalmaster bist empfehl ich dir die harmonischen Scales zu lernen, sobald du die Scales des Ionischen Systems drauf hast. Melodische Scales wirst du wohl eher nicht brauchen.

Edit: Ich sehe grade, dass mein Vorposter schneller war