hoggabogges
Godfather of Music
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Einspruch, Euer Ehren...
Jens, zeig mir mal den Berufseinsteiger von Heute, der 50 Jährchen zusammenbringt...auch bei Rente mit 67 (okee, die Rente mit 70 wird wohl kommen).
Andererseits...was in 50 Jahren ist, wird mich kaum mehr interessieren :-D
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Siehe, wir hassen, wir streiten, es trennet uns Neigung und Meinung, aber es bleichet indes dir sich die Locke wie mir.
Schiller
...noch einmal jung sein und der frischen Liebe Leid erdulden...
A.D.
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14-01-2008, 21:49 |
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Andy63
Godfather of Music
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Registriert seit: Aug 2005
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Yo, Jens,
mein post ist auch etwas provokant und schwarz/weiß. Sicherlich gilt das nicht immer und überall. Aber tendenziell sehe ich das so.
Leider sind die Informationsmöglichkeiten für die Kids nicht das gelbe vom Ei. Arbeitsberater, Schulen usw. versuchen zwar den Kids einen Überblick zu verschaffen, aber wie die Arbeitswelt wirklich aussieht... bleibt bis zur eigenen Erfahrung meistens nur graue Theorie.
\"den Job die nächsten 50 Jahre machen\"... das ist auch son Spruch, mit dem man die Kids eher abschreckt. Wer macht denn ein und den gleichen Job 50 Jahre lang? Heutzutage kein Mensch mehr. Und wer ist in der Lage, mit 16 schon Entscheidungen für Jahrzehnte zu treffen?
Leider ist es ja so, dass viele junge Leute froh sein können, überhaupt einen Ausbildungsplatz zu finden, der auch nur ungefähr in die Richtung ihrer Interessen geht.
Vor diesem Hintergrund bin ich der Meinung, dass die \"Eintrittskarte\" fürs Jobleben so hochwertig wie möglich sein sollte. (dass die Voraussetzungen dafür auch vorhanden sein müssen ist klar) Mit Mitte 20 tut man sich mit Entscheidungen und Festlegungen über das, was man in den nächsten Jahren arbeiten möchte schon ne ganze Ecke leichter als mit 16.
Nach mittlerweile fast 30 Arbeitsjahren würde ich mit den Erfahrungen von heute auch so einiges anders machen als damals. Leider kann man (ich) diese Erfahrungen nicht immer in harten Fakten ausdrücken, zumindest nicht so, dass ich unseren Sohnemann zum \"weiterlernen\" motivieren kann.
Gru, Andy
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14-01-2008, 21:52 |
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EeK
Administrator
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Registriert seit: Aug 2003
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au fein, eine grundsatzdiskussion ;D
mein senf: es gibt nicht \"DEN perfekten Weg\" ... nirgens ... auch nicht im Job beziehungsweise auf dem Weg dorthin.
Ok vielleicht gibt es \"DIE perfekte Frau\" (für den einzelnen) und zweifelsohne gibt es \"DEN perfekten EeK\" ... aber machen wir uns mal nix vor:
Alles ist von so vielen Faktoren abhängig und frag 3 leute die das selbe machen, alle ham se verschiedene wege eingeschlagen und sagen am ende \"so würde ichs wieder tun\"
ich stimme zu, man lernt in der ausbildung und im studium lediglich das \"lernen\", also sich dinge, arbeitsabläufe, etc. schnell anzueignen. man lernt aber auch das, was man lernt, kennen und kann so für sich abwägen \"mach ich hier eigentlich das richtige\"? dazu brauchst du praxiserfahrung. in der ausbildung hast du diese, im studium wird von dir verlangt, dass du dich selbst darum kümmerst und praktika machst.
deshalb mein tip: welchen weg du einschlägst, ist egal. du musst nur die augen offen halten und umkehren bzw. abbiegen, wenn du es für richtig hälst. und solange du noch die möglichkeiten hast: probieren, probieren, probieren.
greez
EeK
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«EeK ist Ausdruck von Individualismus.»
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14-01-2008, 21:58 |
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ronny
Moderator
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Registriert seit: Nov 2002
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jaaajaaaa....
\"Wir suchen einen Mitarbeiter, der nicht älter als 25, flexibel, ledig, ungebunden und bereit zur Mehrarbeit ist, der allerdings mindestens 10 Jahre Berufserfahrung und Abitur hat\"
Bye!
Ronny
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Wer zuletzt lacht hat die längste Leitung
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14-01-2008, 23:07 |
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ronny
Moderator
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Registriert seit: Nov 2002
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@OV
Ich studiere im Moment Stellenanzeigen - diese Stellenbeschreibung ist, in etwas weniger überspitzter Form, durchaus noch häufig anzufinden.
Engagiert, ehrgeizig und bereit zur Mehrarbeit steht da...
Das bedeutet, Du bekommst einen Vertrag, in dem zwar irgendwas von 40 Wochenstunden steht, aber unter 50 Stunden pro Woche kommst Du da nicht weg. Zeitkonto? Überstunden abfeiern? Oder gar ausbezahlen lassen? neee... Du sollst schließlich froh sein. überhaupt arbeiten zu dürfen...
Felxibel steht dann da auch noch oft... Flexibel in Arbeitsort und Arbeitszeit.
Das heißt, Du weißt heute nicht, wo in Deutschland, oder Europa, oder der ganzen Welt Du nächste Woche sein wirst. Aber Du weißt, daß Du wahrscheinlich auch nachts arbeiten wirst. Und am Wochenende... So ein Tag hat 24 Stunden. Und wenn man Mittag und Frühstück durcharbeitet, 25,5.
Berufserfahrung steht dann da noch.
Yo. Viele Betriebe bilden aus - weil Auszubildende billige Arbeitskräfte sind. Und wenn sie dann Geselle oder Facharbeiter sind, sind sie zu teuer. Werden rausgeschmissen, und neue Auszubildende werden eingestellt.
Und womöglich die gleichen Betriebe suchen dann irgendwann Facharbeiter mit Berufserfahrung........
@OV Was du gesagt hast, daß die zu teuer sind, ist dann noch der einzige Umstand, warum heute vielleicht doch noch einer ohne Berufserfahrung eingestellt wird - weil er halt der billigste ist.
Ach ja... Ich hab keine Berufserfahrung - aber ich hatte eine sehr praxisorientierte Ausbildung.... (kenner wissen, was das heißt... ) Und alle meine Zeugnisse sind gut bis sehr gut. Ich denke, ich hab bald was - und wenn nicht: hat der Arbeitsmarkt halt Pech gehabt, auf mich zu verzichten... :-D
Bye!
Ronny
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15-01-2008, 10:01 |
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triangel
Administrator
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Registriert seit: Jun 2002
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tja ... dann geb ich auch noch mal meinen senf dazu ...
zum einen hab auch ich einen unterschied zwischen studium und ausbildung feststellen können, der sich natürlich nicht verallgemeinern lässt. im studium lernt man anders denken als in einer ausbildung ... und je nach danach eingeschlagenem beruf kann das von vorteil sein. ich erinner mich, dass es in meiner köln-zeit leute gab, die nur von heute auf morgen gedacht haben und ständig anweisungen wollten, was zu tun war. ich erwarte eigentlich, dass jeder einen eigenen kopf hat.
wie gesagt - nicht schlagen - meine erfahrung, die sich sicher nicht verallgemeinern lässt.
zum zweiten bin ich der meinung, dass jeder in seinem job die tiefst mögliche treppenstufe kennen sollte. handelsmitarbeiter sollten auch mal im laden gearbeitet haben, ärzte auch mal als pfleger ... das erweitert einfach den horizont. in welcher reihenfolge is dabei unwichtig ...
ich kenne ein handelsunternehmen, bei dem wirklich alle mal im laden gearbeitet haben müssen (und das sogar in bestimmten abständen immer mal wieder tun müssen). das find ich super!
zum dritten und wichtigsten punkt ... bei dem ich jetzt aus erfahrung spreche. man kann sein leben versuchen zu planen wie man will - ob auf 10, 30 oder 50 jahre. es gibt genug wendepunkte im leben, die einem die jobwahl vermiesen, so dass man doch wieder umdenken und sich was neues suchen muss.
also langfristige planung kann klappen - ich hab aber die wenigsten gesehen wo es geklappt hat.
weiterhin denke ich mittlerweile, man sollte sich den job aussuchen, der einem spaß macht (eventuell wirklich ein leben lang) und nicht wo man am meisten geld verdient!
geld macht zwar zufrieden, aber nicht glücklich.
wär ich noch mal 18 - ich würde eine andere entscheidung treffen.
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\"Gäb es nicht die Sterne stets - wir wären niemals unterwegs\" (Keimzeit)
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16-01-2008, 14:21 |
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Andy63
Godfather of Music
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Registriert seit: Aug 2005
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Zitat:Original von triangel:
....
zum zweiten bin ich der meinung, dass jeder in seinem job die tiefst mögliche treppenstufe kennen sollte. ......
das find ich super!
weiterhin denke ich mittlerweile, man sollte sich den job aussuchen, der einem spaß macht (eventuell wirklich ein leben lang) und nicht wo man am meisten geld verdient!
geld macht zwar zufrieden, aber nicht glücklich.
wär ich noch mal 18 - ich würde eine andere entscheidung treffen.
....
Grundsätzlich ist das eine lobenswerte Einstellung und wenn alle so denken wie du, wäre das Arbeitsleben um einiges angenehmer. Die Realität sieht leider sehr oft anders aus.
Des Weiteren muss man immer den Standpunkt und die Prioritäten beachten. Ich für meinen Teil sehe Arbeit nicht als Lebensinhalt an, sondern als notwendiges Übel, um meine Familie zu ernähren. Ganz klar: Ich würde lieber mehr Zeit mit der Familie verbringen als mich mit Job- und Mitarbeiterprobs rumzuschlagen.
Wer die Arbeit priorisiert denkt ganz anders darüber, als jemand der die Familie priorisiert. Weder das eine noch das andere sollte man verurteilen oder belächeln... jeder so, wie er es für richtig hält.
Für mich ist bei der Arbeit nur die Kohle und die Arbeitszeit wichtig. Jobs bei denen beides im grünen Bereich ist, sind leider sehr selten und nur mit entsprechender Qualifikation zu bekommen. Deshalb habe ich auch im \"fortgeschrittenen Alter\" nochmal die Schulbank gedrückt.
Gruß, Andy
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16-01-2008, 17:42 |
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