Hallo,
da sich in letzter Zeit die Anfragen nach Tonleitern, Quintenzirkel, Vorzeichen, etc. häufen, werde ich mal von Zeit zu Zeit kurze Einführungen schreiben.
Teil 1, die Durtonleiter, die Durtonarten.
Die C-Dur-Tonleiter setzt sich aus den Tönen
c d e f g a h c
zusammen.
Zwischen den einzelnen Tönen sind verschiedene Tonabstände, Ganztöne und Halbtöne. Bei einer Durtonleiter sind die Abstände
ganz, ganz, halb, ganz, ganz, ganz, halb
Doch woher kommen jetzt die Vorzeichen bei anderen Tonarten?
Teilen wir die C-Dur-Tonleiter in der Mitte, in die 2 sogenannten Tetrachords:
c d e f | g a h c
Wer den Quintenzirkel schonmal gesehen hat, weiss, dass rechts vom c das g steht. Das Intervall c-g ist eine reine Quinte.
Vertauschen wir jetzt mal die beiden Tetrachords miteinander:
g a h c | d e f g
Es entsteht eine Tonleiter mit den Tonabständen
ganz, ganz, halb, ganz, ganz, halb, ganz
Das erinnert schon fast an die Durtonleiter. Nur der vorletzte Ton stört, er ist einen Halbton zu niedrig. Also wird er durch ein # um einen Halbton erhöht. Aus f wird fis. Jetzt haben wir die G-Dur-Tonleiter komplett. Das Merkmal für ein Lied in G-Dur ist ein Kreuz, das fis.
ES GIBT KEINE TONART MIT EINEM KREUZ, WAS NICHT DAS FIS IST!!!
g a h c d e fis g
Tauschen wir mal fröhlich weiter die Tetrachords der G-Dur-Tonleiter.
d e fis g | a h c d
Wieder stört der 7 Ton, wieder ist er einen Halbton zu niedrig.
Analog wird natürlich dieser Ton einen Halbton erhöht, es entsteht die D-Dur-Tonleiter:
d e fis g a h cis d mit den Tonabständen ganz, ganz, halb, ganz, ganz, ganz, halb.
Nun kann man wiederum die Tetrachords vertauschen, 7. Ton erhöhen, man landet auf A Dur mit 3 # als Vorzeichen, fis, cis, gis.
Soviel zur \"Kreuzseite\" des Quintenzirkels.
Wir sind jetzt wieder bei C-Dur: c d e f g a h c
Nun nehmen wir als Startton mal den Ton, der eine reine Quinte tiefer als das c ist, das f.
Es entsteht die Tonfolge f g a h c d e f.
Wie sind hier nun die Tonabstände?
ganz, ganz, ganz, halb, ganz, ganz, halb
Erinnert auch ein wenig an eine Dur-Tonleiter, es stört nur der 4. Ton, das h, welches einen Halbton zu hoch ist. Also muss dieser Ton um einen Halbton erniedrigt (ja, so heisst das, Betty *ggg) werden. Aus h wird b. es ensteht die Tonfolge
f g a b c d e f, die F-Dur-Tonleiter.
Wie durch ein Wunder steht das F links neben dem c im Quintenzirkel. Die Tonart hat als Vorzeichen ein b.
Starten wir jetzt wiederum eine reine Quinte tiefer, haben wir die Folge
b c d e f g a b, wieder mit den Tonabständen ganz, ganz, ganz, halb, ganz, ganz, halb
Wiederum muss die 4. Stufe, hier das e, um einen Halbton erniedrigt werden, damit wir die b-Dur-Tonleiter haben.
es entsteht: b c d es f g a b
Analog kann das nun weitergefürt werden, es entsteht der Quintenzirkel.
Das soll fürs erste reichen,
Feedback wäre nett, besonders ob gewünscht wird, dass ich das weiterführe.
Gruß
--
Prost
Und nicht vergessen:
Forumtreffen 23. - 25.5.03 in Braunschweig