Ich schließe mich den Fragen des Newcomers einfach mal an, denn auch bei mir sind nach der Lektüre von AndyTheke´s Theorieteil und einiger anderer Abhandlungen zum Thema einige Fragen offen (zumindest glaube ich das...).
Ich bitte auch gleich um Entschuldigung, wenn ich nicht die richtigen Bezeichnungen verwende; ich werde versuchen, mich so verständlich wie möglich auszudrücken....
Los geht´s.
Zitat:Original von newcomer:
Erstmal: Angenommen, ich will in ein und der selben Tonart bleiben. Wozu muss ich dann die ganzen Dinger lernen ? Es ist doch im Prinzip ein und die selbe Tonart. Wenn einer Am, Dm, G und Cmaj7 spielt, könnte ich mir das Hirn verbiegen und mir überlegen Am, also aeolisch, Dm, also dorisch, G, also mixolydisch, und C, also ionisch... Aber wozu ? Ich spiele doch die ganze Zeit ein und die selbe Skala, oder ?
Das frage ich mich auch. Ich habe das bisher so verstanden, dass (keine Vorzeichen vorausgesetzt) es sich immer um die Töne der C-Dur-Leiter handelt. Daraus folgt ja, dass ich über all die Akkorde im Prinzip die gleiche Skala spiele.
Sagt mir die Bezeichnung \"über Dm --> dorisch\" jetzt noch mehr, als dass das D sozusagen das tonale Zentrum ist und ich am besten bei diesem Akkord mit diesem Ton beginne und/oder ende? Oder ist der Aussagewert (in diesem Zusammenhang) genau darauf begrenzt?
Nächste Frage:
Wenn ein Stück (siehe ghettos Beispiel Boulevard of Broken Dreams) komplett in F-dorisch geschrieben ist, entsteht der klangliche Charakter als dorisches Stück aus den verwendeten Akkorden (die Ausführungen von ghetto, wie diese Akkorde zustande kommen und warum es im Beispiel F-Dorisch ist, habe ich verstanden).
Dass der klangliche Charakter (wie Dur und Moll bzw. ionisch und äeolisch) aus der Abfolge der Halb- und Ganztonschritte in der jeweiligen Tonleiter resultiert, ist mir auch soweit klar.
Wenn man nun über eine solche Akkordfolge mit dem Tonmaterial der Eb-Dur-Tonleiter improvisiert, ist das doch im Ergebnis die gleiche \"Situation\" (kann ich leider nicht anders ausrücken...), die auch der ersten Frage zugrunde liegt: ich habe das gegebene Tonmaterial (Eb-Dur) und versuche jeweils, den Grundton des gerade gespielten Akkordes in das Zentrum meiner Improvisation zu rücken (sofern meine Prämisse der ersten Frage richtig ist).
[c=#FF0000]In diesem Moment kam mir die Antwort von jerry \"dazwischen\". Ich lasse das trotzdem so stehen, denn es könnte ja sein, dass trotzdem Fehler in der Denkstruktur sind...[/c]
Und meine dritte Frage geht in die Richtung von newcomers letzter Frage und ist auch schon halb beantwortet. Aber dennoch zum Verständnis:
Habe ich eine Akkordfolge in G-Dur und spiele darüber mit den Tönen der C-Dur-Tonleiter, dann ist das C-lydisch (gerade vorher noch selbst abgezählt, aber scheint richtig zu sein... :-D ) und ich bekomme den klanglichen Charakter einer lydischen Tonleiter? Und ich muss dann lediglich darauf achten, dass der Basston des Akordes dem Grundton der (C-lydischen, also C) Skala entspricht?
Letzte Frage: habe ich das tatsächlich so richtig erfasst oder sitzt da irgendwo ein ganz dicker \"Bock\", den ich übersehen habe?
Allerletzte Frage: Könnt Ihr Profis ein (Lehr-/Übung-)Buch empfehlen, dass diese Zusammenhänge gut nachlesbar erläutert? Ich weiß nämlich nicht, welches man dafür heranziehen könnte...
Vielen vielen Dank für das Lesen dieses Romans und für das \"Opfern\" Eurer Zeit!