noppe
Barree-Künstler
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Nussknacker
Nussknacker, du machst ein grimmig Gesicht-
Ich aber, ich fürchte vor dir mich nicht:
Ich weiß, du meinst es gut mit mir,
Drum bring ich meine Nüsse dir.
Ich weiß, du bist ein Meister im Knacken:
Du kannst mit deinen dicken Backen,
gar hübsch die harten Nüsse packen
und weißt sie vortrefflich aufzuknacken.
Nussknacker, drum bitt ich dich, bitt ich dich,
hast bessere Zähn als ich, Zähn als ich.
O knacke nur, knacke nur immerzu!
Ich will dir zu Ehren,
die Kerne verzehren.
O knacke nur, knack, knack, knack! Immerzu!
Ei, welch ein braver Kerl bist du!
Nüsse ja immer wieder gut schmecken,
wenn die Reste nicht zwischen den Zähnen stecken.
Gruß Thomas
Anfänger - Ist das nicht der, der immer anfängt?
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26-12-2007, 23:42 |
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Aenne
Moderator
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Ich hab mal wieder ein neues Gedicht:
Es ist zwar ein Neujahrs-Gedicht (ich gebe ja zu - ich schleppe es schon seit einigen Wochen in der Tasche rum... *schäm* - es war schon am Jahresanfang in der Zeitung...) - aber:
Ich finde es auch am 23. Januar noch schön...
Ich hoffe, ihr auch!
I)
Neujahrslied
Mit der Freude zieht der Schmerz
traulich durch die Zeiten.
Schwere Stürme, milde Weste,
bange Sorgen, frohe Feste
wandeln sich zur Seiten.
Und wo eine Träne fällt,
blüht auch eine Rose.
Schon gemischt, noch eh wirs bitten,
ist für Thronen und für Hütten
Schmerz und Lust im Lose.
Wars nicht so im alten Jahr?
Wirds im neuen enden?
Sonnen wallen auf und nieder,
Wolken gehn und kommen wieder
und kein Mensch wirds wenden.
Gebe denn, der über uns
wägt mit rechter Waage,
jedem Sinn für seine Freuden,
jedem Mut für seine Leiden
in die neuen Tage,
jedem auf des Lebens Pfad
einen Freund zur Seite,
ein zufriedenes Gemüte
und zu stiller Herzensgüte
Hoffnung ins Geleite!
Johann Peter Hebel
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23-01-2008, 18:58 |
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Ch@rly
Godfather of Music
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Themen: 148
Registriert seit: Mar 2002
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\"Es weht der Wind ein Blatt vom Baum,
von vielen Blättern eines.
Dies eine Blatt, man merkt es kaum,
denn eines ist ja keines.
Doch dieses eine Blatt allein
war Teil von unsrem Leben,
drum wird dies eine Blatt allein
uns immer wieder fehlen.\"
(unbekannt)
--
liederliche Grüße
Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
http://members.stasny-edv.at/charly/
Signatur gelöscht. Account wurde gehackt !
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03-02-2008, 17:59 |
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Aenne
Moderator
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Registriert seit: Oct 2003
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Liebeslied
Wie soll ich meine Seele halten, dass sie nicht an deine rührt?
Wie soll ich sie hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möchte ich sie bei irgendwas verlorenem
im Dunkel unterbringen an einer fremden stillen Stelle,
die nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Geiger hat uns in der Hand?
O süßes Lied.
Rainer Maria Rilke
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09-02-2008, 14:24 |
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Aenne
Moderator
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Registriert seit: Oct 2003
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Das Gedicht ist zwar ein \"Frühlingsgedicht\" und stand bei uns in der Zeitung.
So \"wettermäßig\" passt es eher zum vergangenen Sonntag aber egal... es ist ein schönes Gedicht, finde ich!
Die Amseln haben Sonne getrunken
Die Amseln haben Sonne getrunken,
aus allen Gärten strahlen die Lieder,
in allen Herzen nisten die Amseln,
und alle Herzen werden zu Gärten
und blühen wieder.
Nun wachsen der Erde die großen Flügel
und allen Träumen neues Gefieder;
alle Menschen werden wie Vögel
und bauen Nester im Blauen.
Nun sprechen die Bäume in grünem Gedränge
und rauschen Gesänge zur hohen Sonne,
in allen Seelen badet die Sonne,
alle Wasser stehen in Flammen,
Frühling bringt Wasser und Feuer
liebend zusammen.
Max Dauthendey (1867 - 1918 )
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22-02-2008, 18:40 |
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Mr_Hahn
Leadgitarrist
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Themen: 44
Registriert seit: May 2004
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einsamkeit hinterlässt ihre wunden
sie wird meinen körper erkunden
hat sie meine schwachstellen
werden die wunden schwellen
mein bester freund der schmerz
ich spür ihn täglich in meinem herz
von früh bis spät ist er immer da
das seit mehr als einem halben jahr
erlösung ist der schmerz
er beruhigt einfach mein herz
ich fühl mich groß und frei
nur leider entstell ich mich dabei
tiefer werden die neuen wunden
die alten kann man erkunden
ein schnittmuster ergeben sie
den sinn erfahr ich wohl nie
mein körper überzogen mit narben
die wunden umrandet in allen farben
denke ich wie immer nach, über mich
doch ich will ihn spüren, diesen stich
tief die scherbe in den körper rein
so schneide ich und hör auf zu weinen
die letzte träne rollt aus meinem gesicht
vergessen wird man mich angeblich nicht
vergessen bin ich ja schon bald
es lässt doch jeden einfach kalt
ich wusste schon immer ich bin allein
drum stech ich mir noch ein messer rein
bin ich für das alles denn ausgewählt
oder werde ich einfach nur so gequält
niemand sieht die tiefen schnitte
bald bin ich nicht mehr in eurer mitte
ich halt es einfach nicht mehr aus
ich will schrein so holt mich raus
doch ich keuche nur vor mich hin
wo bitte ist denn mein lebenssinn?
--
Grüßle Hähnchen!
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Grüßle Hähnchen!
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26-02-2008, 22:26 |
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Hetfield1985
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Registriert seit: Jun 2003
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Da will ich doch auch mal was beitragen:
Arachnophobie II (April 2004)
Am Faden hängt sie dort, ganz unbemerkt und leis
Zappelnd, tastend, fühlend lässt sie sich bald hernieder
Die Beine suchen Halt, vom Boden bald erwidert
Sodann geht sie nach vorn, links, rechts und auch im Kreis
Mein Aug erblickt sie schnell, noch schneller wird mir heiß
Schreiend, zitternd, ängstlich, mir beben alle Glieder
Sie geht nun auf mich zu, und stoppt und geht bald wieder
Fixiert durch meinen Blick, doch immernoch ganz leis
Sie ist sich nicht bewusst, wie groß die Angst doch ist
Und das, obwohl sie nur Kleinvieh wie Fliegen frisst
Doch ich bin starr wie Stein, beherrsche mich mit Not
Der Spuk ist bald vorbei, so viel ist schon gewiss
Man lacht mich vielleicht aus, weil sie so winzig ist
Doch hab ich keine Wahl, ich schlag die Spinne tot
\"Charles Bronson tritt immer nur dann in Aktion, wenn all seine Lieben brutal abgeschlachtet worden sind.\" - Al Bundy
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23-11-2008, 22:50 |
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Oslo
Moderator
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Registriert seit: Nov 2002
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Diese Parabel find ich klasse (weiß nicht, ob die sooo bekannt ist...) :
Es ging ein Mann im Syrerland,
Führt ein Kamel am Halfterband.
Das Tier mit grimmigen Gebärden
Urplötzlich anfing scheu zu werden,
Und tat so ganz entsetzlich schnaufen,
Der Führer vor ihm mußt entlaufen.
Er lief und einen Brunnen sah
Von ungefähr am Wege da.
Das Tier hört er im Rücken schnauben,
Das mußt ihm die Besinnung rauben.
Er in den Schacht des Brunnens kroch,
Er stürzte nicht, er schwebte noch.
Gewachsen war ein Brombeerstrauch
Aus des geborstnen Brunnens Bauch
Daran der Mann sich fest tat klammern,
Und seinen Zustand drauf bejammern.
Er blickte in die Höh, und sah
Dort das Kamelhaupt furchtbar nah,
Das ihn wollt oben fassen wieder.
Dann blickt er in den Brunnen nieder;
Da sah am Grund er einen Drachen
Aufgähnen mit entsperrtem Rachen,
Der drunten ihn verschlingen wollte,
Wenn er hinunterfallen sollte.
So schwebend in der beiden Mitte,
Da sah der Arme noch das Dritte.
Wo in die Mauerspalte ging
Des Sträuchleins Wurzel, dran er hing,
Da sah er still ein Mäusepaar,
Schwarz eine, weiß die andre war.
Er sah die schwarze mit der weißen
Abwechselnd an der Wurzel beißen.
Sie nagten, zausten, gruben, wühlten,
Die Erd ab von der Wurzel spülten;
Und wie sie rieselnd niederrann,
Der Drach im Grund aufblickte dann,
Zu sehn, wie bald mit seiner Bürde
Der Strauch entwurzelt fallen würde.
Der Mann in Angst und Furcht und Not,
Umstellt, umlagert und umdroht,
Im Stand des jammerhaften Schwebens,
Sah sich nach Rettung um vergebens.
Und da er also um sich blickte,
Sah er ein Zweiglein, welches nickte
Vom Brombeerstrauch mit reifen Beeren!
Da konnt er doch der Lust nicht wehren.
Er sah nicht des Kameles Wut,
Und nicht den Drachen in der Flut,
Und nicht der Mäuse Tückespiel,
Als ihm die Beer ins Auge fiel.
Er ließ das Tier von oben rauschen,
Und unter sich den Drachen lauschen,
Und neben sich die Mäuse nagen,
Griff nach den Beerlein mit Behagen;
Sie däuchten ihm zu essen gut,
Aß Beer auf Beerlein wohlgemut,
Und durch die Süßigkeit im Essen
War alle seine Furcht vergessen.
Du fragst: Wer ist der töricht Mann,
Der so die Furcht vergessen kann?
So wiss, o Freund, der Mann bist du;
Vernimm die Deutung auch dazu:
Es ist der Drach im Brunnengrund
Des Todes aufgesperrter Schlund;
Und das Kamel, das oben droht,
Es ist des Lebens Angst und Not.
Du bists, der zwischen Tod und Leben
Am grünen Strauch der Welt mußt schweben.
Die beiden, so die Wurzel nagen,
Dich samt den Zweigen, die dich tragen,
Zu liefern in des Todes Macht,
Die Mäuse heißen Tag und Nacht.
Es nagt die schwarze wohl verborgen
Vom Abend heimlich bis zum Morgen,
Es nagt vom Morgen bis zum Abend
Die weiße, wurzeluntergrabend.
Und zwischen diesem Graus und Wust
Lockt dich der Beere Sinnenlust
Daß du Kamel, die Lebensnot,
Daß du im Grund den Drachen Tod,
Daß du die Mäuse Tag und Nacht
Vergissest, und auf nichts hast acht,
Als daß du recht viel Beerlein haschest,
Aus Grates Brunnenritzen naschest.
Friedrich Rückert
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23-11-2008, 23:19 |
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Rotrose
Frontmann
Beiträge: 530
Themen: 65
Registriert seit: Jul 2004
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Ein Gedichtlein von mir:
Die kleine Birke
Es war einmal ne Birke
Und die stand ganz allein,
Auf einer grünen Wiese -
Es gab nur Sonnenschein.
Sie freute sich des Lebens,
Sie wars ja schon gewohnt,
Wurd wegen ihrer Freude
Mit grünem Blatt belohnt.
Die Birke war so glücklich,
Denn sie war kerngesund.
Warum auch Trübsal blasen?
Es gab ja keinen Grund.
Es war einmal ne Elster,
Die flog zur Birke hin
Und sagte zu dem Bäumchen:
Schau, wie glücklich ich doch bin.
Ich kann ja so weit fliegen -
Nein, ich bin nie allein.
Und du musst hier vergammeln,
Hast nur den Sonnenschein.
Da sah die kleine Birke,
Wie einsam sie doch war
Und konnt sich nicht mehr freuen,
Sie stand ganz trostlos da.
Das arme Pflänzchen weinte,
Es schien alles so trist.
Wozu noch weiter wachsen,
Wenn man verlassen ist?
Und so verstarb das Birkchen,
Die Blätter wurden grau.
Warum zufrieden geben?
Jetzt weißt dus ganz genau.
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23-11-2008, 23:36 |
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Eifeljanes
Godfather of Music
Beiträge: 2,639
Themen: 108
Registriert seit: Dec 2003
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[size=10]Zwei Knaben gingen durch das Korn,
der Zweite hat seinen Hut verlorn.
Der Erste würd ihn finden,
ging er statt vorne hinten.
Zwei Knaben liefen durch das Korn,
der eine hinten, der andere vorn
und keiner in der Mitte,
man sieht, es fehlt der Dritte.
Zwei Mädchen liefen durchs hohe Gras,
der einen wurden die Höschen nass,
der andern nur die Beine
denn Höschen trug sie keine.
:look:
[/size]
Justin Bieber: "God sent me to sing." Keith Richards: "No, I did not."
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24-11-2008, 00:37 |
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