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RE: Gedichte - Aenne - 19-10-2007
Ich glaube, so etwas gab es schon mal.
Ich hab ja gesucht... aber nichts gefunden... sorry!
Bei uns in der Zeitung gibt es immer \"Das Gedicht des Tages\".
Und da hatte ich halt die Idee, dass man hier in dem Thread Gedichte posten kann, die einem gut gefallen. Und Lyrik passt doch auch gut zum Gitarrenboard, oder nicht? ?(
Habe mal wieder eins gefunden, was mir richtig gut gefällt...
Ewig jung ist nur die Sonne
Heute fanden meine Schritte mein vergeßnes Jugendtal,
seine Sohle lag verödet, seine Berge standen kahl.
Meine Bäume, meine Träume, meine buchendunkeln Höhn -
ewig jung ist nur die Sonne, sie allein ist ewig schön.
Drüben dort in schilfgem Grunde, wo die müde Lache liegt,
hat zu meiner Jugenstunde sich lebendge Flut gewiegt,
durch die Heiden, durch die Weiden ging ein wanderend Herdgetön -
ewig jung ist nur die Sonne, sie allein ist ewig schön.
Conrad Ferdinand Meyer
--
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- AndyTheke - 19-10-2007
Prima Idee!
Mir schrieb einst der Meinrad Jungblut ( http://de.wikipedia.org/wiki/PeterLicht ) nachdem ich ihn und einen Kumpel per Anhalter mitgenommen hatte auch ein Gedicht.
Es war so, dass ich eine Helge Schneider Cassette (für die Jüngeren: Ein recht unkomfortabler Datenträger mit Magnetinformationen auf dünnem Band) gerade anhatte und meinte, die müssen sie wohl ertragen. Damals war Helge Schneider auch noch sehr unbekannt. Sein Kumpel saß hinten im Golf II Turbo Diesel und hat fürs Studium gelernt, wir haben Helge gehört. Als die 2 ausgestiegen sind, habe ich Meinrad meine Adresse gegeben, er hat dann Cassetten zu mir geschickt und ich habe ihm meine Helge-Sammlung aufgenommen und zurückgeschickt. Als Dank schrieb er mir folgendes:
Herbstgedicht
Die Äpfel werden billiger - es kommt der Herbst.
--
There are only 10 types of people in the world:
Those who understand binary and those who dont.
[url]http://www.saitenhiebe.de
![[Bild: saitenboard.gif]](http://www.saitenhiebe.de/saitenboard.gif)
[/url]
- Ch@rly - 19-10-2007
@ Aenne!
Gute Idee!
Wie erkenne ich die Jahreszeit?
Wenn der Tümpel nicht mehr stinkt
und das Thermometer sinkt,
wenn gefährlich der Lawinen Massen
verschütten Felder, Häuser, Starßen;
ist Wald und Flur tief zugeschneit,
dann ist der Winter nicht mehr weit.
(Franz Zwazl)
--
liederliche Grüße
![[Bild: charly1.gif]](http://members.liwest.at/charly-blues/charly1.gif)
Ich würde mich gerne geistig mit dir duellieren, aber ich sehe du bist unbewaffnet...
http://members.stasny-edv.at/charly/
- Ch@rly - 29-10-2007
Ich muß diesen Thread wieder nach oben holen da er - meiner bescheidenen Meinung nach - völlig zu unrecht nicht genutzt wird.
Spaziergang am Herbstabend
Wenn ich abends einsam gehe
und die Blätter fallen sehe,
Finsternisse niederwallen,
ferne, fromme Glocken hallen:
Ach, wie viele sanfte Bilder,
immer inniger und milder,
Schatten längst vergangner Zeiten,
seh ich dann vorübergleiten.
Was ich in den fernsten Stunden,
oft nur halb bewußt, empfunden,
dämmert auf in Seel und Sinnen,
mich noch einmal zu umspinnen.
Und im inneren Zerfließen
Mein ichs wieder zu genießen,
was mich vormals glücklich machte,
oder mir Vergessen brachte.
Doch, dann frag ich mich mit Beben:
ist so ganz verarmt dein Leben?
Was du jetzt ersehnst mit Schmerzen,
sprich, was war es einst dem Herzen?
Völlig dunkel ists geworden,
schärfer bläst der Wind aus Norden,
und dies Blatt, dies kalt benetzte,
ist vielleicht vom Baum das letzte.
Christian Friedrich Hebbel
--
liederliche Grüße
Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
http://members.stasny-edv.at/charly/
- Aenne - 29-10-2007
@Charly
Ein schönes Gedicht.
Schön, dass es hier doch noch Poeten am Board gibt.
--
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- Aenne - 29-10-2007
Fülle
Genug ist nicht genug! Gepriesen werde
Der Herbst! Kein Ast, der seiner Frucht entbehrte!
Tief beugt sich mancher allzureich beschwerte,
Der Apfel fällt mit dumpfem Laut zu Erde.
Genug ist nicht genug! Es lacht im Laube!
Die saftge Pfirsche winkt dem durstgen Munde!
Die trunknen Wespen summen in die Runde:
\"Genug ist nicht genug!\" um eine Traube.
Genug ist nicht genug! Mit vollen Zügen
Schlürft Dichtergeist am Borne des Genusses,
Das Herz, auch es bedarf des Überflusses,
Genug kann nie und nimmermehr genügen!
Conrad Ferdinand Meyer
Mit diesem Gedicht
ein Herbstgruß von Aenne.
--
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- Ch@rly - 01-11-2007
@ Aenne
Weiße Wolken O schau, sie schweben wieder
Wie leise Melodien
Vergessener schöner Lieder
Am blauen Himmel hin!
Kein Herz kann sie verstehen,
Dem nicht auf langer Fahrt
Ein Wissen von allen Wehen
Und Freuden des Wanderns ward.
Ich liebe die Weißen, Losen
Wie Sonne, Meer und Wind,
Weil sie der Heimatlosen
Schwestern und Engel sind.
Hermann Hesse
--
liederliche Grüße
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- Ch@rly - 03-11-2007
Liebe
Die Liebe ist nicht nur ein Wort… nicht immer schön
Die Sehnsucht wird nicht immer gelindert… selten gesehen
Die Träume sind nicht nur Himmelblau… in der Nacht ein Halt
Ein Herz ist nicht nur Rot… jedes mal voll Freude
Du bist…
ein Roman, in dem die Liebe ihre schönste Seite zeigt
und stillst meine Sehnsucht, tief in mir.
Ein wahrer Traum, der einen Regenbogen in die Nacht zaubert
und mein Herz in den Farben der Welt
erstrahlen lässt.
--
liederliche Grüße
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- Aenne - 03-11-2007
Herbst
Schon ins Land der Pyramiden
Flohn die Störche übers Meer;
Schwalbenflug ist längst geschieden,
Auch die Lerche singt nicht mehr.
Seufzend in geheimer Klage
Streift der Wind das letzte Grün;
Und die süßen Sommertage,
Ach, sie sind dahin, dahin!
Nebel hat den Wald verschlungen,
Der dein stillstes Glück gesehn;
Ganz in Duft und Dämmerungen
Will die schöne Welt vergehn.
Nur noch einmal bricht die Sonne
Unaufhaltsam durch den Duft,
Und ein Strahl der alten Wonne
Rieselt über Tal und Kluft.
Und es leuchten Wald und Heide,
Dass man sicher glauben mag,
Hinter allem Winterleide
Lieg ein ferner Frühlingstag.
(Theodor Storm)
--
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- Lappes_ - 03-11-2007
Wenn ich gewusst hätte...
Liebe Angie, wenn ich gewusst hätte, dass es das letzte Mal ist, das Du schlafen gehst, hätte ich Dich zugedeckt und zu Gott gebetet, er möge Deine Seele schützen.
Wenn ich gewusst hätte, dass es das letzte Mal ist, dass ich Dich zur Türe rausgehen sehe, hätte ich Dich umarmt und geküsst und Dich für ein weiteres Wort zurückgerufen.
Wenn ich gewusst hätte, dass es das letzte Mal ist, dass ich Deine Stimme höre, hätte ich jede Geste und jedes Wort auf Video aufgezeichnet, damit ich sie Tag für Tag wieder sehen könnte.
Wenn ich gewusst hätte, dass es das letzte Mal ist, dass ich einen Moment innehalten kann, um dir zu sagen Ich liebe Dich oder Ich bin stolz auf Dich anstatt davon auszugehen, dass Du weißt, dass es so ist, hätte ich es getan.
Wenn ich gewusst hätte, dass es das letzte Mal ist, dass ich Zeit habe, um den Abend mit Dir zu teilen, hätte ich ihn nicht mit einem Gute Nacht beendet.
Es gibt sicherlich immer ein Morgen
um ein Versehen/Irrtum zu begehen und wir erhalten immer eine 2.Chance um einfach alles in Ordnung zu bringen. Es wird immer einen anderen Tag geben, um zu sagen Ich liebe Dich oder Ich bin stolz auf Dich und es gibt sicher eine weitere Chance um zu sagen Kann ich etwas für Dich tun?
Das habe ich bisher auch gedacht, aber ich lag falsch und es gab keinen neuen Tag, keinen neuen Abend.
Es bleibt nur die Erinnerung und die Hoffnung, dass du wusstest, wie sehr ich Dich liebe und stolz auf dich war.
Ich hoffe, dass wir nie vergessen das Morgen ist niemandem versprochen weder jung noch alt und heute könnte die letzte Chance sein die wir haben, um unsere Lieben fest zu halten.
An alle die das hier lesen:
Also,wenn Du auf Morgen wartest - Wieso tust Du es nicht heute?
Falls das Morgen niemals kommt wirst Du bestimmt bereuen, dass Du Dir keine Zeit genommen hast, für ein Lächeln, eine Umarmung oder einen Kuss und Du zu beschäftigt warst, um jemanden etwas sagen.
Halte Deine Lieben heute ganz fest und flüstere ihnen ins Ohr, sag ihnen, wie sehr Du sie liebst und dass Du Sie immer lieben wirst.
Nimm Dir die Zeit zu sagen Es tut mir leid
Bitte verzeih mir, Danke oder Ist in Ordnung oder auch Ich bin stolz auf dich und wenn es kein Morgen gibt,
musst Du den heutigen Tag nicht bereuen.
Meine 19- jährige Tochter Angelina verstarb am 28. Mai 2007 plötzlich und unerwartet !!
Sie war gerade an der Schwelle sich ihr eigenes Leben aufzubauen und ich bin so unendlich stolz auf das was sie geleistet hat, wer sie war und hätte mich gefreut zu sehen wie sie weiter ihren Weg geht.
Immer strebsam mit einem Ziel vor Augen, aber auch immer ein wenig zickig.
Sie ist mein 2. Kind das sein Leben nicht weiterleben durfte. Mein Sohn Ricardo verstarb am 2. Juli 1995 im Alter von 9 Monaten und 4 Tagen am plötzlichen Kindstod.
das hat mich sehr bewegt und zum nachdenken angeregt
- frotteebaer - 04-11-2007
Zitat:Original von AndyTheke:
Herbstgedicht
Die Äpfel werden billiger - es kommt der Herbst.
Nicht schlecht Andy, aber ich mag Sommergedichte lieber:
Die Sonne scheint mir auf den Penis,
scheen is
--
...ja nee, is klar!!
![[Bild: 400_3333643531393030.jpg]](http://foto.arcor-online.net/palb/alben/13/1779113/400_3333643531393030.jpg)
- Little_Mama - 04-11-2007
Zitat:Original von frotteebaer:
Zitat:Original von AndyTheke:
Herbstgedicht
Die Äpfel werden billiger - es kommt der Herbst.
Nicht schlecht Andy, aber ich mag Sommergedichte lieber:
Die Sonne scheint mir auf den Penis,
scheen is
--
...ja nee, is klar!!
Unter dem Motto
Licht, Luft und Sonne strafft die Haut !!
--
Never judge a book by its cover. Take your time and look inside.
- Little_Mama - 04-11-2007
Ich habe letztens folgendes Gedicht gelesen.
Sehr schön und macht bissle nachdenklich:
[song]
Sterne und Träume
Weißt Du noch,
wie ich Dir die Sterne vom Himmel
holen wollte,
um uns einen Traum zu erfüllen?
Aber
Du meintest,
sie hingen viel zu hoch ...!
Gestern
streckte ich mich zufällig
dem Himmel entgegen,
und ein Stern fiel
in meine Hand hinein.
Er war noch warm
und zeigte mir,
daß Träume vielleicht nicht sofort
in Erfüllung gehen;
aber irgendwann ...?!
- Markus Bomhard -
[/song]
--
Never judge a book by its cover. Take your time and look inside.
- Ch@rly - 05-11-2007
@ Mama, Sonne strafft die Haut nicht!!! Das was du meinst sind in diesem Fall andere, äußerlich und innerlich wirkende Einflüsse ...
Die Tradition des 4. Dezember
Stefan Zweig, der Dichter, begehrte -
oder besser gesagt - er verehrte
die schöne Maid im Dorf fürwahr,
des Bäckers Tochter Barbara.
Um ihre Gunst auf sich zu lenken,
wollte er ihr Blumen schenken.
Nur, das war daran das Dumme,
anfang Dezember blüht keine Blume.
So schnitt er ein Ästlein und wollt mit viel Mühen
seine Knospen in der Stube bringen zum Blühne.
Er goß mit Wasser und Substral -
der Ast in der Vase er blieb kahl.
Und trotz des Hobbygärtners Liebe
schliefen all die kleinen Triebe.
Mit einem kahlen StückHolz kniet er ihr zu Füssen,
sie fand es rührend und mußte ihn küssen.
Längst sind sie vereint in festen Banden,
und so ist der Barbara Zweig entstanden.
--
liederliche Grüße
Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
http://members.stasny-edv.at/charly/
- AndiBar - 07-11-2007
Ich bin ein Dichter und Poet....
was geht?
---unbekannter im Vollsuff auf dem Open-Flair Festival, der sich nach diesen Zeilen auf einen unserer Stühle plumpsen ließ und mit seiner Bierkanne in der Hand erstmal eingepennt ist. Irgendwann ist er dann weitergesteuert.
Großer Mann gewesen, der Kerl.
--
\"Ich möchte gerne sterben wie mein Großvater: Friedlich und im Schlaf und nicht in schreiender Panik wie sein Beifahrer\"