snuggles
Kammbläser
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Registriert seit: Sep 2003
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Ich schließe mich mal aus \"alle meinen...\" aus. Mir sind genug Leute bekannt, die nie einen Lehrer (außer nem Buch oder Internet) hatten und super spielen - auch Profis.
Um sich falsche Techniken abgewöhnen zu können müssten zunächst \"falsche\" angewöhnt worden sein, was bedeuten würde, dass du schon \"etwas\" kannst. Aus der Tatsache, dass etwas bereits beherrscht wird ließe sich dann erst diskutieren ob dieses Können entweder als \"falsch\", \"richtig\" oder doch nur einfach \"anders\" zu deklarieren wäre.
Es ist mehr Frage der Zielsetzung, sprich ob man nur gut spielen will oder zusätzlich mit vorgegebenen Regeln konform zu sein.
Wichtig ist mehr, dass es gut klingt. In der Mehrzahl der Fälle hört man Musik nur, sieht aber nicht, wie sie gemacht wurde. \"Fehler\" sind Sache der Definition - Wer oder was ist Referenz für das ideale Gitarre-Spielen?
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23-11-2004, 20:11 |
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Aldo
Frontmann
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Registriert seit: Jul 2003
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Also hier mal meine Anfängerfehler von den ich jetzt nur sehr mühsam wieder wegkomme...
Ich greife D-Dur so:
Zeigefinger und Ringfinger vertauscht.
Also wie ein Dm, nur den Zeigefinger ein Bund rübergeschoben.
So kann man E - Am - D ohne die Fingerhaltung zu verändern umgreifen.
Allerdings bekommt man so Probleme beim Wechsel D - D4 - D7 usw..
Oder ein G greifen mit Ring- Mittel- und Zeigefinger.
Nun das Problem beim Wechsel G - G7 - G.
Das wären dann mal 2 Fehler...
Oder mein Picking.
Statt mit 3 Fingern mache ich alles mit dem Zeigefinger.
Zwar auch relativ schnell und \"einigermaßen\" sauber, aber schneller wird es eben nicht mehr.
Und das Umlernen ist wirklich schwerer als ohne Vorkenntnisse bei 0 anzufangen, weil man ständig wieder irgendwie auf die alte Weise zurückfällt.
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23-11-2004, 22:48 |
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Duck666
Hardrocker
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Registriert seit: Aug 2004
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Zitat:Original von Aldo:
Oder mein Picking.
Statt mit 3 Fingern mache ich alles mit dem Zeigefinger.
Zwar auch relativ schnell und \"einigermaßen\" sauber, aber schneller wird es eben nicht mehr.
Das gleiche Problem hat ein Kollege auch. Der kann recht gut damit zupfen, aber ich krieg immer die Krise, wenn ich das sehe. Ich denk mir immer, dass es doch mit allen Fingern leichter und angenehmer ist zu zupfen.
Edit: Ganz vergessen. Ich hab mir einen Fehler abgewöhnt. Vorher hab ich nie den kleinen Finger benutzt. Doch nach einiger Zeit hab ich den kleinen Finger mit einbezogen und es ist viel besser. Das finde ich ist einer der übelsten Fehlern.
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Stay Tuned!
www.graveyard666.de
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23-11-2004, 22:55 |
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ov1667
Godfather of Music
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Registriert seit: Mar 2004
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Zitat:Original von Blackhawk88:
Da ja alle meinen am anfang sollte man sich nen lehrer zulegen , damit er einem die falschen techniken abgewöhn wollt ich mal fragen welche es den alles gibt? vllt gibts hier ja lehrer die mal sagen könnten was so die häufigsten fehler sind die man so macht.
...
Moin,
der erste Fehler: Massendutzen - anscheinend sind ja nicht alle der Meinung, dass ein Lehrer unbedingt notwendig sei. :-D
Ansonsten hat Unterricht den Vorteil, systematisch an verschiedene Techniken herangeführt, und ebenso systematisch bei Problemen unterstützt zu werden.
Die \"Unterstützung bei Problemen\" (z.B. Finger-/Daumenhaltung beim Barré, Auswahl geeigneter Übungsstücke oder einfach die Motivation zum sauberen Greifen/Zupfen ...) ist in meinen Augen die Hauptaufgabe eines Gitarrenlehrers.
Wer allerdings das Greifen mit dem Daumen, nicht-klassische Gitarren- oder Handhaltung etc. als Fehler kritisiert, ist kein guter Lehrer.
Zitat meines Judo-Lehrers: \" Wenn Du einen Wurf so gut beherrscht, dass Du Weltmeister wirst, ist das auch OK.\"
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Gibson - Inspiring cries of \"turn-that-damn-thing-down\" since 1952
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.
(Jean Paul)
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23-11-2004, 23:37 |
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startom
Administrator
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Registriert seit: Sep 2002
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Ich oute mich jetzt als derjenige, der JEDEM Anfänger Gitarrenunterricht empfiehlt.... jedenfalls die ersten paar Monate!
Ich kenne zwei Autodidakten in meinem Freundeskreis, die nun, nach ca. drei Jahren Selbststudium, Probleme bekommen. Sie wollen höher hinaus und besser, schneller, lauter (was-weiss-ich) werden....
Einer hat jetzt angefangen, Unterricht zu nehmen. Und muss schon mal seine Gitarren-Haltung ändern...nicht ganz einfach nach drei Jahren.
Meiner Ansicht nach die häufigsten Beispiele für Anfänger-Fehler:
Rhythmik - auf 4 zählen ist doch doof, mit Metronom spielen ist langweilig.... dann folgt die erste Band und .... au weia! Da hats ja einen Schlagzeuger, der achtet gar nicht auf mich.
Töne auf dem Griffbrett kennen - pah, nur für Streber! Ich schau mir ein wenig die Tonleitern an und übe die Lagen, dann reichts. Leider wird das Tonleiter-Gedudel im Solo nie wirklich (oder höchstens zufälligerweise) zum jeweiligen Song passen. Es folgt ein Akkordwechsel von G-Dur auf C-Dur? Egal, ich hab ja meine Em-Pentatonik, des passt scho!
Barrée? Lieber das Lagefeuer-F - Barrée brauch ich dann schon irgendwann einmal, aber erst später! Warum nicht von Anfang an einbinden? Und wie greift man das? Ach ja, das braucht einfach ganz vieeeeel Kraft, da kauf ich mir noch ein paar Hanteln!
Akkordlehre? Harmonielehre? - da hatte ja Kurt Cobain auch keinen blassen Schimmer davon, und ich hab ja meine fetten Powerchords. Einen Song in einer anderen Tonart spielen? Sch... drauf, soll sich doch der Sänger anpassen!
Kleiner Finger? Na, denn brauch ich ja nun wirklich nicht... ist ja sowieso zu anstrengend.
Mann, warum ist heute erst Mittwoch?
Keine Sorge, euer Tom ist noch nicht wahnsinnig geworden, aber er hat einfach wieder mal dringend Urlaub nötig.:-D
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Gruss aus der Schweiz
Tom
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24-11-2004, 08:17 |
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Mjchael
Godfather of Music
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Registriert seit: Aug 2003
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Kein Fehler: Fehler zu machen... Das gehört irgendwie dazu...
Großer Fehler:
Auf seine Fehler zu bestehen...
Nicht offen sein für andere Möglichkeiten...
oder:
Von Anfang an fehlerfrei spielen zu wollen und nicht mal 5e gerade sein zu lassen.
oder:
Sofort unterbrechen, sobald was falsch ist...
Sich nicht eingestehen wollen, das es für einige Sachen Gewöhnung braucht, und es reicht, wenn es erst nach dem 100sten Mal klappt.
Ich glaube (wie viele hier) so ziemlich jeden Fehler gemacht zu haben, den man machen kann, und habe mir jeden einzelnen mühsam austrainiert...
(Daume zu weit über den Griffbrett, verkrampftes Greifen, Finger zu nah oder zu weit weg vom Steg, ungünstiger Fingersatz, Takt nicht auszählen, 0-Ahnung von Harmonielehre..., Lieder nicht auswendig lernen...,)
Einen Vorteil hat aber das Fehlermachen... Nachdem man sie austrainiert hat, entdeckt man sie schneller bei anderen, und kann denen helfen diese zu vermeiden. Und man ist als Lehrer vielleicht ein wenig barmherziger mit den Schülern. :p
Gruß Mjchael
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24-11-2004, 12:37 |
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Der_Klassiker
Frontmann
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Registriert seit: Dec 2003
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Wenn man \"nur\" für sich so ein bisschen dudeln will und am Lagerfeuer spielen möchte, dann reicht es auch aus, nur aus einem Buch zu lernen.
Möchte man aber besser werden, dann ist der Gitarrenlehrer einfach notwendig.
Ich hab das gemerkt, seitdem ich auch schwierigere Klassik spiele, wie wichtig das ist, die Gitarre richtig zu halten, die Finger richtig zu setzen, die verschiedensten Anschlagtechniken zu variieren. Wenn man schwierigere Stücke spielen will, dann braucht man den Lehrer, der einem auch die Tricks und Tipps gibt. Außerdem ist der Lehrer natürlich, sofern es ein guter Lehrer ist, der ideale Motivator, wenn man mal nen Durchhänger hat, oder sich an einem Stück verbeisst, nicht weiterkommt.
Desweiteren sollte ein Lehrer auch auf alle Frage der Theorie eingehen können, und dass dann auch erklären können, sodass man nicht, was dieses belangt im Dunkeln tappt.
Was man alles falsch machen kann, dass stellt sich meistens auch beim Schüler individuell heraus: Den Daumen falsch zu setzen, kein Wechselschlag bei der Melodie, ...
... Meistens kennen Lehrer viele (Anfänger-) Bücher und können daher ein individuelles Programm für den Schüler gestalten. Wo die Schwächen liegen erkennt der Lehrer und kann dann dazu passende Übungen heraussuchen!
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Wo Sprache aufhört, fängt die Musik an. - E.T.A. Hoffmann
Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an. - E.T.A. Hoffmann
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24-11-2004, 15:35 |
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