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Andere Griffweise G-Dur - Druckversion

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Seiten: 1 2


RE: Andere Griffweise G-Dur - cat - 25-11-2003

Also ich spiele G-Dur normalerweise so:
E-Saite: Mittelfinger am 3. Bund
A-Saite: Zeigefinger 2. Bund
e-Saite: Ringfinger 3. Bund

für manche Sonderformen von G benötigt man allerdings einen Finger auf dem 1. Bund. Und da beginnt mein Problem. Ich kann nämlich nicht so greifen, dass ich den Ringfinger auf der E-Saite, Mittelfinger auf der A-Saite und Kleinenfinger auf der hohen e-Saite hab, das geht sich irgendwie nciht aus.

Gibts da irgendwelche Tricks oder Übungen?
Ich bring nichtmal einen sauberen Ton heraus, wenn ich die Finger einzeln auf die Bünde setze. ?(


- Die_Happy - 25-11-2003

Hi,

ich nehm an das mit dem ersten Bund ist G4.

Könntest du auch so spielen

G 355433
G4 355533

dann muss man nur wenig umgreifen,
spezielle Übungen außer wieder und wieder und wieder, kenn ich nicht :-D

cu
--
One Life
Double Bass
T r i p l e S i x


- Oliver-Rocker - 25-11-2003

Ich hab vor Jahren den G auch mit dem Ringfinger gespielt, es hat unglaublich lange gedauert, die andere Variante zu lernen. Heute bin ich froh, das ich beide kann. Wenn Du nicht auf Barree umsteigen willst, was auch seine Vorteile hat, würde ich Dir empfehlen, die Variante mit dem kleinen Finger zu üben.
--
Die Menschen muss man nehmen wie sie sind, nicht wie sie sein sollten.


- Theo - 29-12-2003

Ich kann das Problem von Cat nur bestätigen.

Bisher habe ich G mit Zeigefinger, Mittelfinger und
Ringfinger gegriffen, versuche jetzt auf die andere
Variante mit Mittelfinger, Ringfinger und kleinem Finger
umzusteigen (wegen Wechsel auf D und C).

Aber irgendwie hängt der kleine Finger so schräg
in der Landschaft herum.

Habt Ihr auch ähnliche Probleme?

Theo


- Die_Happy - 30-12-2003

@Theo

Hi,
das kommt mir der Zeit, musst halt drauf achten den kleinen Finger passend auf der hohen e-Saite zu platzieren, wenn ich den Akkord greife orientiere ich mich als erstes am kleinen Finger, den die zwei anderen lassen sich um einiges leichter platzieren


cu
--
One Life
Double Bass
T r i p l e S i x


- Mjchael - 30-12-2003

Zu diesem Thema habe ich ein eigene PDF Dokument veröffentlicht:

Fingersatz PDF

Wenn man das G mit dem kleinen Finger greift hat man in der Regel viel mehr Vorteile als bei der \"Zeigefingervariante\".

Vergleiche das PDF Dokument:

Griffwechsel im Überblick PDF

Oder
C-Dur Tonleiter auf den Baßseiten PDF

Mit der Griffweise mit dem Kleinen Finger läßt sich viel leichter der Baßton über den Ringfinger ableiten. (Das funktioniert bei richtiger Griffweise mit 6 Tönen)
C-Dur erste Lage HTML

Wenn man später seine Fähigkeiten auf Picking bzw. Fingerstile-Gitarre oder gar Klassik erweitern möchte fährt mit der Kleinfingermethode besser.

Aber es ist nicht schlecht, wenn man auch die andere Version beherrscht. Bei einigen (wenigen) Stücken ist die \"Zeigefingermethode\" doch von Vorteil... (U2 : Still havent found..)
Wer sich das als Animierte Gifs anschauen möchte:
Von D-Dur nach G-Dur

Gruß Michael


- Mjchael - 30-12-2003

Übrigens kann man den G-Dur auch als verschiedene Barrees greifen.
Code:
Im 3. Bund:
|--Z--|-----|-----|-----|
|--Z--|-----|-----|-----|
|--Z--|--M--|-----|-----|
|--Z--|-----|--K--|-----|
|--Z--|-----|--R--|-----|
|--Z--|-----|-----|-----|


Im 5. Bund:
|--Z--|-----|--R--|-----|
|--Z--|-----|-----|--k--|
|--Z--|-----|--M--|-----|
|--Z--|-----|-----|-----|
|--Z--|-----|-----|-----|
|--X--|-----|-----|-----|
(funktioniert auch ohne Barree-Finger! Dann kann man ein G/D spielen.
Vorausgesetzt man berührt die ersten beiden Saiten nicht.)

Im 7. Bund:

|--Z--|-----|-----|-----|
|--Z--|--M--|-----|-----|
|--Z--|-----|-----|-----|
|--Z--|-----|--R--|-----|
|--Z--|-----|-----|--k--|
|--X--|-----|-----|-----|


Im 10. Bund:
|--Z--|-----|-----|-----|
|--Z--|-----|--K--|-----|
|--Z--|-----|--M--|-----|
|--Z--|-----|--R--|-----|
|--Z--|-----|-----|-----|
|--Z--|-----|-----|-----|

Und im 12 Bund:
|--Z--|-----|-----|--K--|
|--Z--|-----|-----|-----|
|--Z--|-----|-----|-----|
|--Z--|-----|-----|-----|
|--Z--|-----|--M--|-----|
|--Z--|-----|-----|--R--|

(auch hier könnte man die oberen beiden Saiten weglassen.)

obwohl einige Griffe eher zum Fingerbrechen geeignet sind. :-D

ps.: um meinen Bilderspeicher wieder frei zu bekommen wurden die vorherigen Bilder durch Tabs ersetzt.


- hoggabogges - 30-12-2003

@mjchael
da kann man nicht meckernThumbs
--
grüssle hoggabogges


- Theo - 30-12-2003

Hi Michael,

vielen Dank für die umfassende Info.

jetzt weiss ich wies aussehen soll.

Ich weiss schon: Üben, Üben.......(aber ohne
sich die Finger abzubrechen).

Viele Grüsse

Theo.


- Mjchael - 05-01-2004

@Theo

Zum Üben des G-Akkordes empfehle ich Dir ein paar kleine (Kraft-)Übungen:

  1. Drücke mit jedem Finger deiner Greifhand einzeln auf deinen Handteller. Mal so dicht wie möglich an den Fingerwurzeln, mal in der Mitte des Handtellers, mal so weit wie möglich Richtung Unterarm
  2. \"Fingerhakeln\" Hake je einen Finger(-kuppe) der rechten Hand mit dem gleichen Finger der linken Hand ein und ziehe kräftig.
  3. \"Kirschkerne wegschnipsen\"
    d.h. drücke mit jedem Finger (insbesondere der kleine Finger) deiner Greifhand mit dem Daumen kräftig zusammen.


Das Hauptproblem liegt daran, daß die einzelnen Finger der Hand (insbesondere der kleine) noch nicht wissen, wie fest sie drücken müssen. Nachdem du den Griff (wie übrigens alle anderen folgenden Griffe auch) 1000 mal geübt hast, und keine groben Fehler machst, greift die Hand ganz automatisch mit dem richtigen Druck. Du darfst daher für den Anfang ruhig überhören, wenn der Akkord nicht ganz sauber klingt. Sobald die Finger sich an die ungewohnte Stellung gewöhnt haben, kannst du an den Feinheiten arbeiten.

Eine sehr gute Übung ist es, die einzelnen Akkorde ohne den Daumen zu greifen. Du greifst zuerst den Akkord wie gewohnt. (mit Daumen, da der sehr hilfreich für die Orientierung ist.) Dann aber entfernst du den Daumen vom Griffbrett und versuchst trotzdem den Griff sauber klingen zu lassen. Jetzt muß nämlich der ganze Druck der Finger durch den Zug des Unterarmes erreicht werden. Beim Akkordwechsel darfst du den Daumen wieder (kurz) zur Hilfe nehmen. Nach einiger Zeit ist der Daume nur noch dafür gut, daß die Hand nicht runterfällt. Wink

Ziel der letzten Übung ist es, dass man nicht mehr Muskeln verwendet, als unbedingt nötig sind. Je mehr Muskelkraft eingesetzt wird, desto langsamer und unflexibler wird deine Hand, und desto leichter verkrampft sie sich.... Ziel sollte es immer sein, eine Haltung zu finden, die der natürlichen Handhaltungen nahe kommt.

Viel Spaß beim Üben
Gruß Michael


- ghetto - 05-01-2004

Zitat:Original von Mjchael:
[Bild: G-C.gif]
@Mjchael

Wo ist denn dein linker Daumen da auf dem Bild, soll sich der nicht zwischen 1. und 2. Bund, so ungefähr in der Mitte vom Hals (natürlich auf der Rückseite vom Hals) befinden??

Dein linker Daumen steht ja richtig über den Hals hinaus. Trotzdem Respekt, ich würde den G-Akkord in dieser Haltung nicht mehr packen...

Gruß,
--
And then one night in desperation, a young man breaks away.
He buys a gun, steals a car, tries to run but he dont get far in the
GHETTO


- Mjchael - 06-01-2004

@ghetto

:biglaugh5:

Ich gebe zu, das sieht ein wenig übertrieben aus. Da bitte ich doch um ein klein wenig Nachsicht, denn ich habe das mit dem Computer, Chatkammera, Fotografieren, Greifen etc. noch nicht so ganz raus.
:_pcspecialist:

Aber es stimmt, der Daume ist beim einfachen Akkordspielen ziemlich weit oben. (Schau dir mal verschiedene Vidios von Gitarristen an, da ist es bei über 80% der Fall...). Diese Griffweise ist besonders mit Tragegurt angenehmer. Den Daumen setzt man eigentlich nur bei Barrees und beim klassischen Spielen weiter zur Mitte des Halses. Ich behersche beide Griffarten und setze die zweite nur da ein, wo sie nötig ist. Meist nehme ich die, die am angenehmsten (will heißen: unverkrampftesten) ist.

Also: wo es sich vermeiden läßt, dient der Daume nicht als Wiederlager für den Griff.

Gruß Michael


- Hetfield1985 - 07-01-2004

ich hätte ne anmerkung zu machen:
und zwar spiel ich den g-dur-akkord eigentlich immer 320033 (von E links bis e rechts), d.h. mit allen fingern und merke von der flüssigkeit des spielens keinen unterschied, wenn ich zu C-dur, F-dur, oder G7 wechsle, als wenn ich G-dur mit 320003 (mit kleinem finger) spiele. mir fällt es sogar leichter, das ganze mit dieser handdrehung (von G-dur nach C-dur beispielsweise) zu spielen.

außerdem siehts auch danach aus, als würd ich am instrument was schaffen und net nur lethargisch die finger n bissl bewegen ;D

trotzdem krassen Respekt an mjchael für die mühe mit den lehrgängen Wink

--
\"Theory is a waste of time. Dorian modes are for technically anal boys with bad values. Make up your own music.\" - Kurdt Cobain


- Mjchael - 08-01-2004

Na ja, wer kein Picking spielen will, auf G4 verzichten kann, und sich an Klassik und oder Jazz nicht ranntraut, der kann auch so zurechtkommen.

Fingerakrobatik mache ich lieber mit Stücken, bei denen es sich lohnt. Da sieht und hört man dann, daß man etwas kann.

Ich selbst staune immer über die, bei denen sich die Hand kaum zu bewegen scheint, aber ein irres Stück rauskommt....

Fingerturnübungen beeindrucken höchstens diejenigen, die von Gitarre keine Ahnung haben.


- -desperado- - 08-01-2004

Nochmal ne kleine Anmerkung von mir zur Position des Daumens.

Der Daumen sollte immer auf der Höhe des Mittelfingers auf dem
Griffbrettrücken sitzen.

:rotate: