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Frage zur Musiktheorie beim Umstimmen. - Druckversion

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RE: Frage zur Musiktheorie beim Umstimmen. - Quickfinger - 26-03-2009

Hallo.
Bin neu hier und hätte auch gleich mal eine Frage.

Gitarren und andere Saiteninstrumente mit Bünden, sind doch so designt das die jeweiligen Saiten bei einer bestimmten Spannung und beim Greifen eines Bundes in einer bestimmten, quasi genormten, Frequenz schwingen.
Dadurch kann man ja mit beliebigen Instrumenten des gleichen Tonsystems zusammen spielen.
Wenn ich jetzt z.B. eine Gitarre wesentlich höher oder tiefer stimme, müssten doch eigentlich völlig krumme Frequenzen und somit \"schiefe\" Töne rauskommen.
Umso schiefer je weiter ich nach unten zu den höheren Tönen greife.
Oder seh ich das falsch?
Müsste man nicht eigentlich, um korrekt höher oder tiefer zu spielen, eine jeweils kürzere oder längere Gitarre mit angepassten Bünden und Saitenstärken nehmen?
Jedenfalls wenn mit anderen, nicht verstimmbaren Instrumenten wie z.B. Keyboards zusammengespielt werden soll?
Oder mach ich einen Denkfehler und man kann bedenkenlos umstimmen?
Und wie sieht das mit Sonderstimmungen aus bei denen nur einzelne Saiten umgestimmt werden?
Bis zu welcher Abweichung lässt sich noch akzeptabel spielen und ab welchem Bund klingt es zu schief?

Hoffe es findet sich hier Jemand der sich mit den theoretischen und physikalischen Zusammenhängen auskennt und das beantworten kann.


- DeeDee - 26-03-2009

Hi und willkommen im Forum!

Normalerweise stimmst du die Gitarre so, dass bei jeder Saite in jedem Bund einen \"richtigen\" (oder, wie du schreibst, einen frequenzgenormten) Ton erklingt. Welche der verschiedenen Stimmungen du dabei benutzt ist egal. Wenn du z.B. die E-Saite tiefer stimmst, kommst du ja auch mal wieder zu genormten Tönen... --> D# --> D --> C# usw.
Lediglich die Greifweise verändert sich, die Töne bleiben genormt.

Es ist nun mal die Natur der stimmbaren Gitarre, sich an die nicht oder schwer stimmbaren Instrumente anzupassen (das betrifft auch viele andere Bereiche im Leben Wink )

btw, viele keyboards sind (digital) stimmbar.

ein paar mathematische und akustisch-physikalische Grundlagen findest du auch in diesem Thread.

HTH
Grüßle
DeeDee


- Quickfinger - 26-03-2009

Okay.
Frage ist, glaub ich, beantwortet.
Jedenfalls wenn ich alles richtig verstanden habe.
Nach Durchlesen des Links und nachdem ich vorher den Thread über Flageolett gelesen habe, siehts für mich so aus:
Da der 12te Bund auf der Hälfte der Saite liegt, bzw. darunter und da alle Bünde relativ dazu unterteilen, isses egal wie hoch oder tief die Saite gestimmt wird.
Solange der Grundton ein sauberer Ebensolcher ist, liegen auch an allen Bünden, relativ zueinander, saubere Töne an und somit können gar keine \"unrunden\" Frequenzen entstehen. Ein mitspielender Keyboarder muss also nur entsprechend weiter rechts oder links in die Tasten hauen.
Das wollte ich wissen. Wenn das so stimmt ist die Frage beantwortet.

Danke.


- Oslo - 26-03-2009

Zitat: Original von Quickfinger:
Da der 12te Bund auf der Hälfte der Saite liegt, bzw. darunter und da alle Bünde relativ dazu unterteilen, isses egal wie hoch oder tief die Saite gestimmt wird.
Korrekte Intonation vorausgesetzt Wink


- Andy63 - 26-03-2009

@ Oslo
... nicht Intonation (der Begriff ist mehrdeutig).... sondern Oktavreinheit! Wenn die Oktavreinheit stimmt teilt der 12. Bund die Saite exakt in der Mitte.
Somit hat der flinke Finger imho recht mir der Aussage: \" da alle Bünde relativ dazu das Griffbrett unterteilen, isses egal wie hoch oder tief die Saite gestimmt wird.\"

Gruß, Andy


- ov1667 - 26-03-2009

@Andy

Moin,

dann wäre Intonation aber doch das richtige Wort. Die \"Unsauberkeiten\" in höheren Bünden kommen nicht von falschen Bundabständen, sondern von Saitenlage, Halseinstellung und fehlender Spieltechnik Wink

Gruß, Jens


- Andy63 - 26-03-2009

yo Jens... aber mit Intonation kann auch das Lautstärkeverhältnis der Saiten untereinander gemeint sein... was wiederum nix mit Oktavreinheit zu tun hat.
Wie auch immer... ich schrieb ja auch nur, dass \"Intonation\" nicht eindeutig ist.

Gruß, Andy