12-01-2011, 11:13
Hallo zusammen,
am letzten Samstag habe ich das Konzert des Gitarristen Claus Boesser-Ferrari und des Bassisten Ralf Gauck in der Dresdner
Club-Passage besucht. Es war ein schöner Abend und für den Einen oder Anderen von Euch ist es vielleicht interessant, sich mal mit diesen beiden Ausnahmemusikern zu beschäftigen.
Die Club-Passage ist eine kleine Bühne, mitten in einem nicht ganz so gemütlichen Wohnbezirk Dresdens. Ziel dieser Einrichtung ist es, kulturelle Ereignisse zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Diese finden dann in sehr gemütlicher Atmosphäre statt.
Veranstalter Detlef Bunk leitete kurz musikalisch ein und dann gings los:
Ralf Gauck ist vielleicht Einigen hier noch bekannt. Er war eine zeitlang auch in unserem Forum aktiv. Auf einem Dreizehnter Akustikbass (fretless!) spielte er ohne Unterbrechungen mehrere Stücke von Sting, den Beatles und aus seiner Feder. Fingerstyle auf dem Bass? Ja, so lässt sich seine Spielweise, vereinfacht ausgedrückt, beschreiben. Beeindruckend!
Zusammen mit dem Gitarristen Claus Boesser-Ferrari gab es dann ein Duett und dann übernahm letzterer die 2. Hälfte des 1. Konzertteils.
Ich bin ja normalerweise kein großer Fan von Effektgeräten oder klopftechnischen Spielereien aber was nun kam, passte einfach. In der Pause konnte ich meinen Eindruck von Claus Boesser-Ferrari in einem sehr netten Gespräch bestätigen: da spielt jemand über lange Jahre hinweg Gitarre und fängt an, nach Neuem zu suchen. Extrem aber nicht abgehoben setzt dieser Gitarrist nun Klangverfremdungen und percussive Elemente ein, um wirklich tolle Stimmungen zu erzeugen. Dann blitzt aber auch wieder Spieltechnik durch und insbesondere im 2. Block des Konzertes (wieder beide Musiker solo und dann als Duo) hat Claus mit gepickten Interpretationen von Weill/Eisler-Stücken unaufdringlich aber ebenfalls beeindruckend gezeigt, was er auch ohne Elektronik drauf hat.
Vielleicht muss man diese Musiker eher live sehen als der Konserve zu lauschen, denn der optische Eindruck ergänzt die Musik: Bass spielen ist Arbeit. Auch wenn Ralf Gauck anfangs scheinbar mühelos Stücke pickt, an denen viele Gitarristen verzweifelten, hat er sich die Spielpausen dann sichtlich verdient. Claus Boesser-Ferrari gibt kurze Einleitungen zu seinen Stücken und holt die Zuhörer damit (zumindest für einen Teil kann ich hier wohl sprechen) gekonnt ab.
Zum Finale kam Bunki mit auf die Bühne und als Trio beschlossen die Musiker einen rundherum gelungenen Abend.
Gruß, Jens
am letzten Samstag habe ich das Konzert des Gitarristen Claus Boesser-Ferrari und des Bassisten Ralf Gauck in der Dresdner
Club-Passage besucht. Es war ein schöner Abend und für den Einen oder Anderen von Euch ist es vielleicht interessant, sich mal mit diesen beiden Ausnahmemusikern zu beschäftigen.
Die Club-Passage ist eine kleine Bühne, mitten in einem nicht ganz so gemütlichen Wohnbezirk Dresdens. Ziel dieser Einrichtung ist es, kulturelle Ereignisse zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Diese finden dann in sehr gemütlicher Atmosphäre statt.
Veranstalter Detlef Bunk leitete kurz musikalisch ein und dann gings los:
Ralf Gauck ist vielleicht Einigen hier noch bekannt. Er war eine zeitlang auch in unserem Forum aktiv. Auf einem Dreizehnter Akustikbass (fretless!) spielte er ohne Unterbrechungen mehrere Stücke von Sting, den Beatles und aus seiner Feder. Fingerstyle auf dem Bass? Ja, so lässt sich seine Spielweise, vereinfacht ausgedrückt, beschreiben. Beeindruckend!
Zusammen mit dem Gitarristen Claus Boesser-Ferrari gab es dann ein Duett und dann übernahm letzterer die 2. Hälfte des 1. Konzertteils.
Ich bin ja normalerweise kein großer Fan von Effektgeräten oder klopftechnischen Spielereien aber was nun kam, passte einfach. In der Pause konnte ich meinen Eindruck von Claus Boesser-Ferrari in einem sehr netten Gespräch bestätigen: da spielt jemand über lange Jahre hinweg Gitarre und fängt an, nach Neuem zu suchen. Extrem aber nicht abgehoben setzt dieser Gitarrist nun Klangverfremdungen und percussive Elemente ein, um wirklich tolle Stimmungen zu erzeugen. Dann blitzt aber auch wieder Spieltechnik durch und insbesondere im 2. Block des Konzertes (wieder beide Musiker solo und dann als Duo) hat Claus mit gepickten Interpretationen von Weill/Eisler-Stücken unaufdringlich aber ebenfalls beeindruckend gezeigt, was er auch ohne Elektronik drauf hat.
Vielleicht muss man diese Musiker eher live sehen als der Konserve zu lauschen, denn der optische Eindruck ergänzt die Musik: Bass spielen ist Arbeit. Auch wenn Ralf Gauck anfangs scheinbar mühelos Stücke pickt, an denen viele Gitarristen verzweifelten, hat er sich die Spielpausen dann sichtlich verdient. Claus Boesser-Ferrari gibt kurze Einleitungen zu seinen Stücken und holt die Zuhörer damit (zumindest für einen Teil kann ich hier wohl sprechen) gekonnt ab.
Zum Finale kam Bunki mit auf die Bühne und als Trio beschlossen die Musiker einen rundherum gelungenen Abend.
Gruß, Jens