MaidenFan
Klampfer
  
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RE: Vocals aufnehmen?
Hallo,
heute mal eine Frage zu Vocals aufnehmen und damit möchte ich mich an all diejenigen richten, die KEIN richtiges Studio besitzen :-). Was habt ihr für Tips, damit die Vocals richtig gut und schön \"vorne\" klingen? Wir haben vor kurzem versucht bei unseren aufgenommen tracks, die vocals einzusingen und es klang einfach nicht gut. Wenn wir proben oder Live spielen klingt alles super, aber sobald wir die stimme aufnehmen, klingt sie sehr weit weg und iwie komisch. Wir nehmen mit einem AKG Perception 220 Großmembranmikrofon auf. Der Raum hat eine Holzverkleidung an den Wänden und an der Decke und hat schätzungsweise 20 m². Gibt es denn einfache Tricks, sich zB eine Gesangskabine selbst zu bauen oder zumindest eine SChallabsorbierende Wand, damit die Stimme schön trocken und \"vorne\" aufgenommen werden kann? Welche Räume sind denn geeignet (Raumgröße?). Vielen Dank für eure Antworten
Schönen Abend
Maidenfan
(PS: wir haben eine Frontsängerin, einen Backgroundsänger und spielen 80er Jahre Heavy Rock)
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28-03-2010, 22:20 |
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babarossa
Godfather of Music
       
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Zitat: Original von MaidenFan:
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Gibt es denn einfache Tricks, sich zB eine Gesangskabine selbst zu bauen oder zumindest eine SChallabsorbierende Wand, damit die Stimme schön trocken und \"vorne\" aufgenommen werden kann?
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Da ich im relativ leeren Wohnzimmer aufnehme, spanne ich bei Bedarf zwei Waescheleinen, ca. 1-1.5m auseinander, durch die Bude, daran haenge ich Wolldecken auf und lasse sie auch oben ueberlappen. Die \"Stirnseiten\" haenge ich dann auch teilweise ab (die Front nur zum Teil, damit ich noch Zugriff auf Monitor und Tastatur habe.
Ich bilde mir ein, das bringt was.
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I\'m a rambler, I\'m a gambler, I\'m a long way from home.
Well, if you don\'t like me, just leave me alone.
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28-03-2010, 22:49 |
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andy456
Godfather of Music
       
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Versuche die Vocals in neutral Klingende Umgebung einzusingen, zum Beispiel mitten im Wohnzimmer ist gut, die Sofas dienen hier als Breitbandabsorber. Vergiss direkt den scheiß mit einer Gesangkabine, die bring nix außer sie ist akustisch sehr gut optimiert und auch dem entsprechnd sehr groß, nix mit 1,5 x1,5 m Kabuff voll Noppenschaum. Mit eurem Mikro sollte es möglich sein nen guten Sound zu bekommen. Natürlich müsst ihr die Vocals noch mit EQ und Kompressor nach bearbeiten sowie etwas Reverb und /oder Delay. Wenn es zu weit wegklingt, sing ihr richtig rum ins Mikro? Gain weit genug auf gedreht? Abstand zum Mikro nicht zu groß? (Ca 15cm ,eine Handbreit)
Lade doch mal nen schnippsel hoch dann kann man besser beurteilen woran es liegen könnte! Wenn es im Wohnzimmer oder in eurem Aufnahme raum zu sehr der Raum mit aufgenommen wir ist die Idee mit dem dicken Vorhang sehr gut. Man kann auch einfach nen Kleiderschrank weit öffnen und über die Schranktüren Decken legen, und in Richtung schrank innen singen!;-)
Einfach genial: Wenn man im Wort \"Mama\" 4 Buchstaben ändert, dann hat man auf einmal \"Bier\"
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29-03-2010, 08:07 |
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Gruselgitarre
Solist
       
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Registriert seit: Oct 2006
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Hier ein paar Tipps aus meiner Studioerfahrung (als Musiker, nicht als Tontechniker):
- zuerst Probeaufnahmen mit mehreren unterschiedlichen Mikros machen, um herauszubekommen, welches den Sänger am besten abbildet. Unbedingt auch dynamische Mikros testen, die sind sehr mittig und druckvoll (Ploppkiller nicht vergessen).
- zwei Mikros mit unterschiedlichen Charakteren in gleichem Abstand benutzen
- die Gesangsspur auf eine andere Spur kopieren und minimal nach hinten verschieben
- mehrere Gesangsspuren kopieren und jede mit einem anderen EQ einstellen, mal mehr die Höhen oder Bässe reindrehen und das ganze dezent und gepant auf L und R dazumischen
- Refrain mehrfach einsingen, dabei Konsonanten am Ende eines Wortes weglassen, sonst gibt es peinliche Effekte. Also statt \"laut\" singt man nur \"lauuuu\"
- fette Kompression auf die Stimme mit einer Rate von 1:4 bis 1:8. Nach und nach kommen so auch die Atemgeräusche des Sängers deutlich heraus, das kann sehr reizvoll und natürlich klingen (muss aber nicht)
- eine gesonderte Spur mit Fettmachern behandeln, wie Detune, Delay, Multivoice oder Octaver
- aufpassen, dass andere Instrumente nicht mit der Stimme kollidieren und sie verdrängen. Auf Stimmfrequenzen liegen vor allem Gitarren und Keyboards (-> ein gutes Arrangement macht deshalb das Mischen viel leichter) Bei Kolllisionen der Stimme immer Vorrang geben und die Frequenzen bei den anderen Instrumenten herausdrehen
- Nützliches EQ Wissen:
um 250 Hz liegen Bauch und Wärme der Stimme
2 kHz Kraft und Druck
3-6 kHz Sprachverständlichkeit
8-10 kHz Anhebung macht die Stimme grob und aggressiv
12-15 kHz Anhebung macht luftig und seidig, das ist gut für den Background-Gesang
- alle Effekte außer Hall sollten in den Hintergrund gemischt werden, sonst wirkt es unnatürlich
- gut eingesetzer Hall ist eine Wissenschaft  Muss zur Musik, zum Sänger passen. Häufiger Fehler: die zischelnden Höhen werden nicht entfernt und beißen einem ins Ohr. Die kann man leicht mit Deesser oder EQ entfernen.
Hups, das war vielleicht ein bisschen viel...
trotzdem viel Erfolg und Grüße
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29-03-2010, 13:19 |
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MrPetriani
Godfather of Music
       
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Naja, man kann ein Signal schon \"nach vorne Mischen\" indem man die Höhen anhebt. Die Luft wirkt auf hohe Frequenzen am ehesten wie ein Absorber, daher wirkt das schon alles mit. Natürlich spielen da auch noch andere Faktoren mit, Hallanteil wäre zum Beispiel ein ganz grosser.
Ich kann nur dazu raten, bei der Aufnahme schon so viel wie möglich Sound zu machen, alles was danach kommt, ist nicht echt und daher auch nicht wirklich mit dem Signal verbunden. Mit dem Perception sollten schon brauchbare Aufnahmen möglich sein, die ideale Entfernung wäre in einem normalen Wohnraum wohl so bei etwa 8 - 10cm zu suchen, wenn beim Komprimieren zu viel Raum mit hochkommt, kann man auch ruhig n paar Decken aufhängen, das ist wohl wirklich einer der praktischsten Tips.
Grundlegend würde ich die Mitte des Raumes eher meiden, da sich hier praktisch alles an Reflektionen sammelt und auch einige Raumeigenmoden hier ihre Peaks haben. Ein Ort irgendwo auf 2/3 einer Wandlänge ist keine wirklich schlechte Idee. Von solchen Dingen wie Mikrofonabsorbern würde ich eher Abstand nehmen, hier hat man mehr üble Kammfiltereffekte als sonstwas.
Gesangskabinen sind in der Regel auch eher nicht sonderlich hilfreich. Ich würde immer lieber einen echten Raum mit drauf haben als eine mit Noppenschaum ausgekleidete Telefonzelle. Sowas hört man im Mix, das klingt dann eng und \"boxy\".
...sieht Scheisse aus, klingt aber geil... (FT2007)
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30-03-2010, 20:45 |
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