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Modale Improvisation in der Praxis 1.Dorisch
gitwork Offline
Barree-Künstler
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Registriert seit: Feb 2004
#1
RE: Modale Improvisation in der Praxis 1.Dorisch
Modale Improvisation in der Praxis

Dorisch

Modes (Kirchentonleitern) gelten immer wieder als nutzlose, theoretische
Konstrukte. Dabei haben sie diesen Ruf gar nicht verdient. Um euch aufzuzeigen wie man mit ihnen eine interessante klangliche Erweiterung des Solospiels erzielt, habe ich diesen Thread aufgemacht.

Löst euch zunächst mal von der Vorstellung es ginge darum, bei einer einfachen Akkordfolge bei jedem Akkord von Tonleiter zu Tonleiter zu springen. Etwa: C , Am, Dm.... entspräche Ionisch, äolisch, dorisch...

Dieses Model ist reine Theorie und macht für die Spielpraxis überhaupt keinen Sinn!!
(Dass bei einigen sehr komplizierten Jazz-Stücken tatsächlich bei jedem Akkord ein neues Tonmaterial gedacht werden muss, soll an dieser Stelle keine Rolle spielen.)

In modal organisierter Musik bleibt die Begleitung (ähnlich wie bei indischen Ragas) sehr oft einige Zeit auf einem Akkord stehen. Damit dass nicht langweilig klingt, spielt die Band sogenannte \"Vamps\" oder \"ghost changes\"
d.h. kleine Akkordveränderungen und Bassriffs, die aber auf einen Grundakkord bezogen bleiben.

Ein Solist hat in der modalen Improvisation eine enorme Freiheit nach Herzenslust mit einer Skala zu improvisieren. Das ist keineswegs schwieriger, als eine Pentatonik über einen Blues zu spielen.

Was ist nun der Dorische Charakter?

Die Zahlen stehen für die Intervalle im sinne des musikalischen Alphabets und können als Griffbrettorte entlang einer saite gelesen werden.

0=Grundton
2=gr.Sekunde
3=kl. Terz
5=reine Quarte
7=reine Quinte
9=gr.Sexte
10=kl.Septim
12=Oktave

Bei dieser Intervallkette fällt auf, dass sie der natürlichen Molltonleiter ähnelt.
Ein Ton ist aber unterschiedlich: 9(gr.Sexte)

Ein dorischer Klang ist also moll+grSexte
Diesen Klang kann man am deutlichsten in Akkorden hören.

Dorische Akkorde

Dm6 = XX0201
Am6 = X02212
Em6 = 022020
....

Die Praxis

Um jetzt ordendlich loszugrooven und den dorischen Sound zu geniessen, braucht ihr eine Begleitung. Ich hab euch ein cooles MIDI gebastelt, dass ihr als Begleitband benutzen könnt. (na ja ist erstmal ne vorläufige Version... war spät gestern, sollte aber für den Anfang funktionieren)

Die Band spielt A-Dorisch

Die Tonleitertöne:

A-H-C-D-E-Fis-G-A

Benutzt zunächst mal als Tonmaterial den folgenden Tonleiterfingersatz wahrscheinlich kennt ihr ihn schon. Die Zahlen stehen für die Intervalle bezogen auf den Grundton A. Hört euch den Sound jedes Intervalls gut an und erfindet Linien, die die wichtigen Intervalle 3,9 aber auch 2 und 10 hervorheben. Natürlich könnt ihr auch den Grundton (0) anspielen, bedenkt aber, dass in der Band der Bassist für den Grundton zuständig ist, für den Gitarristen sind die übrigen Intervalle interessanter. Viel Spass!!



[Bild: a-dorisch-2lage.gif]





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16-03-2004, 01:14
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mini_michi Offline
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#2
 
Yo, danke das dus gepostet hast!

Damit kann ich jetzt ne menge anfangen Thumbs

Vielen Danke!
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16-03-2004, 14:51
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Muskel-Biber Offline
Boxenträger
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#3
 
Ich bin extrem verwirrt Irre
So viele neue Wörter in einem Beitrag.


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16-03-2004, 15:20
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gitwork Offline
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#4
 
@muskel-biber

Oh ha....
das letzte was ich will ist Verwirrung stiften! Sicherlich ist dieser Workshop nicht für jeden interessant, ein Einsteiger braucht sicherlich nicht als erstes modal zu improvisierenWink

Wenn Dich aber das Thema interessiert, möchte ich Dich gerne einladen meine Theoriethrads zu lesen die sind wirklich einfach!
Ausserdem möchte ich Dich ermuntern mich mit Fragen zu bombadieren. Nur keine Scheu... es gibt keine dummen Fragen!! (wie schon Startom neulich sehr richtig bemerkte)

gw
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[Bild: faust.gif] Manifest des harmonischen Proletariats
16-03-2004, 15:33
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mini_michi Offline
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#5
 
@Gitwork

cool, jetzt kann ich mir erklären wie der anfang von einem Solo in One von Metallica zu stande kommt....

Aber wo setze ich jetzt a Dorisch ein...? kann ich z.B. bei einem Stück in C Dur bzw. Am A Dorisch nehmen....?

--
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16-03-2004, 15:39
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Muskel-Biber Offline
Boxenträger
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Registriert seit: Mar 2004
#6
 
@gitwork:
Okay, wenn du unbedingt willst ;D :
1. Mich würd ma interessiern, wie das mit den Effektgeräten is.
Sind die eigentlich aktiv oder passiv?
Werden die zwischen Gitarre und Amp geschaltet oder nur an
den Amp?
Kann man die an alle Verstärker anschließen oder muss man da
auf den Hersteller und die Anzahl der Kanäle usw. achten?
2. Mal angenommen ich würd mir ein Effektgerät für Verzerrung
zulegen. Kann man damit auch zwischen Clean und
Overdrive umschalten oder braucht man da nochn extra
Pedal?
3. Wie wichtig ist Intonation?
4. Kennst du eine gute Methode bzw. einen guten Tab o.ä. um
Picking zu üben?
5. Hab schonn Pedal um zwischen clean und overdrive
umzuschalten. Wenn ich aber auf clean schalte is es viel leiser,
als wenn ich direkt am Verstärker umschalte.
Das is nich normal, oder?

Ich glaub, das waren wohl erstma genug dumme Fragen.
Hoffe, du kannst mir antworten. Drink
--
So jung kommen wir nichtmehr zusammen


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16-03-2004, 15:51
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startom Offline
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FT 2018 in SonsbeckFT 2017 in KastellaunFT 2015 in der AhrhütteFT 2014 in BliensbachFT 2013 in HattingenFT 2012 auf Burg WaldeckFT 2011 in Achenkirch - ATFT 2010 in WolfshausenFT  2008  in Mannenbach - CHFT 2007 in BergneustadtFT 2006 in Neuerburg
#7
 
Hallo Muskel-Biber.

Viele deiner Fragen gehören ins Soundland-Board. Da wird dir sicherlich ganz schnell von vielen kompetenten Usern geholfen werden.

Probiers mit den rein technischen Anfragen doch nochmals in besagtem Board.

Zu Frage 4: Da kommts meiner meinung drauf an, was du eigentlich machen willst. Gitarre spielen ist nicht gleich Gitarre spielen. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass du eher auf der E-Gitarre-Schiene fahren willst....

Wie weit bist du denn schon, was kannst du, welche Art Musik würdest du gerne spielen können?


--
Gruss aus der Schweiz
Tom Drink


If you think you are too old to rock then you are!

Tom
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16-03-2004, 17:16
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gitwork Offline
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#8
 
@muskel biber
Jede Frage ist ok, solange sie im richtigen board gestellt wird. Sonst blickt hier nämlich ganz schnell niemand mehr durch. Such entsprechende Threads, wenn du keine findest, mach selber welche in der geeigneten Kategorie auf.

@mini michi
am besten Du schickst mir Sound-Beispiele, irgendein Solo etc. was Dich interessiert und bei dem Dir das Tonmaterial Kopfzerbrechen macht. Dorisch ist nicht unbedingt Rock-typisch. Bleib ruhig erstmal bei den Sachen die Dich im Moment begeistern! Ich hör sie mir an und mach ein eigenen Thread dazu auf. (trotzdem kannst du auch dorisch üben....) der Fingersatz hier ist sowieso vielseitig einsetzbar - nicht nur als dorisches Tonmaterial.Wink Thumbs

@startom
Wink


gw
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16-03-2004, 17:35
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cat Offline
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#9
 
cool, endlich mal ein pattern zu diesen \"komischen\" ;D tonleitern, muss ich gleich üben!

frage noch: wenn ich das ganze in einer anderen tonart brauche, kann ich das eh so wie die pentatonik verschieben? und welche begleitakkorde würden dazupassen? muss ich da dorische akkorde nehmen oder gehn andere auch?

mfg cat
--
Musik ist die Melodie, zu der die Welt der Text ist.
Arthur Schopenhauer (1788-1860),
16-03-2004, 19:57
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gitwork Offline
Barree-Künstler
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#10
 
@ cat

Thumbs Thumbs

Du kannst das genauso handhaben wie bei jeder anderen Tonleiter und hinschieben wo Du willst, wozu haben wir unser Gitarrengriffbrett Wink

Dorische Akkorde liefern den Sound direkt, jeder andere Mollakkord ist aber genauso gut einsetzbar.

viel Spass!

ps. ich werde den Workshop nach und nach erweitern (Fingersätze, Begleitungen)

gw
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16-03-2004, 20:56
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Mjchael Offline
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#11
 
Zitat:Original von mini_michi:
Aber wo setze ich jetzt a Dorisch ein...? kann ich z.B. bei einem Stück in C Dur bzw. Am A Dorisch nehmen....?

Also es könnte schon sein, das A-dorisch in einem Stück in C-Dur rein passt. Käme auf einen Versuch drauf an. Ich rechne aber eher damit, dass der Ton F#. der bei A-dorisch dazu gehört sich störend auswirkt. Warscheinlicher ist es aber, dass man bei Am in enem C-Dur Stück die äolische Skala verwendet. (Hört sich monströs an, heißt aber nix anderes, als das man weiter die selben Töne der C-Dur Tonleiter verwende.) A-Dorisch kommt halt viel häufiger in Stücken das in G-Dur geschrieben ist vor. (bzw. Em, der parallelen Molltonart, welche die selben Töne verwendet).

Wenn ich so was wie Dorisch lese rechne ich immer auf eine einfache Durtonart zurück. Meist liest man ja mimmer vorwärts...
Da wäre Dorisch die zweite Stufe von einer Dur-Tonleiter. Was bringt das einem?

In der G-Dur Tonleiter wäre Am die zweite Stufe. Also wenn ich über dem Am mit den Tönen der G-Dur Tonleiter spiele, dann klingt das dorisch. (Ich rechne dem zwei Ton tiefer als A. Also nicht c d e f G A zählen, sondern die Tonleiter rückwärts.c h A G f e d . Ich weiß halt, dass in der G-Dur Tonleiter das F# drin vorkommt und in C-Dur nicht. (Daher wußte ich auch so schnell, welcher Ton sich störend auswirken würde. Einfach den Quintenzirkel anwenden.., aber das steht in einem anderen Beitrag )
Wenn du jetzt natürlich anfängst von G nach G zu spielen und keinen Bass oder Akkordton im Hintergrund hörst, dann klingt es schnell wie G-Dur, und der schöne Effekt ist weg. Man muß schon A-Moll als Akkord oder wenigstens den Basston von A-Moll im Hintergrund hören damit sich der doriche Höreindruck einstellt. Ich verwende halt nur die Töne von G-Dur, weil ich zumindest diese schneller finde als die von A-dorisch (obwohl es die selben sind). Als Startton eignen sich natürlcih die Töne aus denen A-Moll besteht besser, als die anderen. Aber auch das ist nur eine Empfelung, kein Dogma. Fürs erste Üben macht es die Sache halt einfacher, wenn man mit einem Akkord-Ton von Am (A, C oder E) beginnt.

Wenn du also mal A mixolydisch spielen sollst, und liest irgendwo, dass mixolydisch die fünfte Stufe irgendeiner Durtonart ist, dann rechnest du einfach 5 Töne zurück. A g f e D d c
Also suchst du dir eine D-Dur Skala raus und benutzt diese Töne.

Übrigens ein prima Link zum abjamen!
www.guitar.ch
--
Durchhalteparole aus michaels-gitarrenkurs :
\"Das sollst du nicht können, das sollst du lernen!\"
17-03-2004, 01:17
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FanThomas Offline
Schlagerfuzzi

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#12
 
wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann sieht das bild oben bei gitwork wie eine g tonleiter aus und ein anderer spielt den a akkord dazu?
17-03-2004, 17:26
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sohoert Offline
Quetschklavier-Spieler
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Registriert seit: Mar 2004
#13
 
@ FanThomas

wenn du nur die schwarzen Punkte siehst, hast du recht. Es sind die Töne der G-Dur-Tonleiter.
Wenn du dir aber die Zahlen in den schwarzen Punkten anguckst und das ganze mal von der ersten 0 bis zur nächsten 0 spielst, merkst du, dass es sich ganz anders anhört als eine Dur-Tonleiter.

Ich würde dir raten beim Improvisieren zum MIDI erstmal nur von A - a (also von 0 - 0) zu spielen - und immer wieder den Grundton A anspielen!

Dann kommst du nämlich in den Genuß die Eigenart der dorischen Skala zu hören - viel Vergnügen Smokin

gruß sila


--
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[Bild: faust.gif]
17-03-2004, 20:03
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FanThomas Offline
Schlagerfuzzi

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Registriert seit: Mar 2004
#14
 
danke sila!
ha, dann habe ich ja doch was gelernt!
aber die nummern verwirren mich doch ein wenig. hat das was mit der tabulatur zu tun?
ich fange gerade erst an gitarre zu lernen.
17-03-2004, 22:30
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gitwork Offline
Barree-Künstler
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Beiträge: 474
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Registriert seit: Feb 2004
#15
 
@ Fan Thomas

Thumbs du bist auf dem richtigen Weg. Schau mal hier rein, dann werden Dir auch die Nummern klar werden. Intervalle
--
[Bild: faust.gif] Manifest des harmonischen Proletariats
20-03-2004, 05:36
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