Endpin
Quetschklavier-Spieler
 
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Hallo André,
dazu gabs bei den Bassern mal nen schönen Thread, der für Dich (nicht nur wegen der vielen CD-Tipps, die er enthält) interessant sein könnte: http://www.bassic.ch/threads/the-whole-b....14810074/. Mit konkreten eigenen Tipps kann ich mich deshalb zurückhalten.
Grundsätzlich fände ichs aber wichtig, den Blues erstmal möglichst in seiner gesamten Bandbreite kennenzulernen und dann erst abzustecken, wo man sich intensiver einhören will. Hilfreich sind da die Compilations, die immer wieder in neuer Zusammenstellung für wenig Geld angeboten werden (2001-Verlag, irgendwelche Wühltische, oder auch im Netz). Zum Schluß doch noch ein Tipp von mir.  Wenn mich jemand nach einem einzigen Titel fragen sollte, der ihm klar macht, was Blues ist, würde ich auf jeden Fall sagen, irgendwas von Billy Holiday hören, ganz egal was. LG, Endpin
bass, bässer, basso continuo
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09-01-2014, 20:14 |
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Eifeljanes
Godfather of Music
       
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Zitat: Original von EMPTYPOCKETS:
Spätestens bei Gary Moore, der dankenwerter Weise noch nicht genannt wurde, ist dann bei mir allerdings Schluss!
Grundsätzlich finde ich aber immer wieder, dass solche Listen ohne die \"Alten\" keinen rechten Sinn ergeben.
Moin Emptypockets,
joooo - da lese ich doch heraus, dass zu eher zu den Traditionalisten zu zählen bist, oder?
Das witzige (oder auch ärgerliche) an solchen Listen ist ja m.E. immer, dass das Reduzieren dazu zwingt, sich auf seine persönlichen HIghlights zu beschränken. Und dabei spielen dann eigenes Alter, aktuelle Favouriten, sonstige Vorlieben beim Musikgeschmack etc. eine Rolle. Daran, \" den\" Blues zu erklären, zu bewerten usw. sind schon ganz andere gescheitert. Und werden es auch hoffentlich auch weiterhin - denn: Wer will das wirklich?!
Um hier gleich mal Öl ins Feuer zu kippen: Gary Moore z.B. habe ich immer bewundert. Sein Spiel (Technik, Skalen und son Zeugs) kann ich als Stümper weniger beurteilen, finde aber, dass da immer ein \"bluesiges Feeling\" mitkommt. Weniger auf \"Still got...\" usw. (das können andere sicher besser) aber z.B. bei seinen Thin Lizzy-Sachen und den Solo-Scheiben Run for Cover & Wild Frontier, die eigentlich einem ganz anderen MEtier zuzuordnen wären.
Puritanern gegenüber \"darf\" man den alten Gary also nicht nennen. Genauso wenig wie EC, den ich auch weniger als Blueser mag, sondern eher als wirklich guten Rockmusiker mit deutlichem Blues-Hintergrund.
Und dann noch: Die Heroes aus den 1920-1940ern kann ich mir ja nun leider nicht mehr live anschauen. Einen Walter Trout oder Poppa Chubby schon - und das war so mit das beste gewesen, was ich jemals mit Gitarre auf einer Bühne gesehen habe.
Bin also gespannt auf weitere Nennungen! :look:
Justin Bieber: "God sent me to sing." Keith Richards: "No, I did not."
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01-02-2014, 11:49 |
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cottonman
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Blues............ what a word, what music, what characters, that played this music...............
Einige hier wissen ja, dass ich mich schon einige Jahre mit dem Blues \"beschaeftigt\" habe.
Dabei bin ich immer mehr zur Ueberzeugung gekommen, dass der Blues viel zu ernst genommen wird.
Blues war, (und in einigen Faellen ist er es auch noch) die fruehe amerikanische Unterhaltungs-Musik.
Vom Delta hochkommend, wurden vor allem genau solche Themen besungen, wie sie heute von Rappern bis
Mr. Bieber auch gesungen werden. Der Boese Blues kam erst, als als die Migration von Memphis nach
Chicago begann. Komisch eigentlich, dass der Blues im tiefen Sueden, wo die Schwarzen doch so leiden mussten,
hauptsaechlich ungeheuer witzig war. Wobei, je mehr er in den freundlichen Norden kam immer brutaler, fieser und
boeser wurde....... bis er sich irgendwann Rap nannte.
Von den ersten Aufnahmen, die sich auch bei \"Okeh\" in den 20ern noch \"Race Records\" nannten
(Blind Lemon Jefferson) ueber die die 30er (Blind Boy Fuller, die 3 Blues-Aufnahmen von Rev Gary Davis, spaeter Patton und seine Brueder,
Sam Chatmon und Bo Carter, und Robert Johnson................ hat der Blues eigentlich nur von ein paar Dingen gelebt.
Frauen, Whiskey, Gefaengnis, und wie komme ich da wieder raus. Und das in den unglaublichsten Variationen,
Was uns Gitarristen natuerlich immer am Blues fasziniert hat, ist die unglaubliche schlichtheit von 3 Akkorden, die
zu immer wieder neuen Variationen, Klangbildern, ja unvergesslichen Riffs bestimmter Gitarristen verarbeitet werden.
Nehmen wir Broonzies Hey, Hey..... Klangvolgen, die leider immer wieder Herrn Clapton zugeschrieben werden, schwirren bestimmt in den meisten unserer Gehirne rum.
Ich weiss nicht, an welcher Kreuzung Babarossa gestanden hat........ in der Gegend von Greenwood gibt es eine Menge Kreuzungen, die als The Crossroads\" benannt werden, ;-), und ich habe bestimmt schon an allen gestanden, ohne sichtlichen Erfolg, Aber Die Musik, die sich Blues nennt, laesst mich nicht mehr los. Und wenn du einmal auf der Veranda eines Hauses in Greenwood, Clarksdale, am Yazoo River, irgendwo zwischen Greenville und Jackson, oder am ueberschwemmten Mississippi in der Spaet-Nachmittagssonne einem alten Knaben zuhoerst, der auf einer alten, verstimmten Gitarre seinen Blues begleitet................. dann ist DAS das beste, was du jemals gehoert hast, waehrend Muddy Water, John Lee Hurt, Son House, und all die anderen zu einem unbedeutenden Nichts verblassen.
My 2 Cents...............
Saludos,
Life' s a bitch, and then you die.
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01-02-2014, 19:31 |
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cottonman
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Willst du sagen arrogant? mag sein.... aber wass ich sagen wollte, ist dass man nicht bestimmte Alben haben muss, um Blues zu fuehlen\".. Es gibt keine MUSS HABEN ALBEN\". Auch toll gefetzte Gitarren, mit 397 Anschlaegen pro sekunde geben dem Blues nicht mehr \"Gfuehl\" Es ist auch nicht wichtig im Blues, dass wir wissen, dass die \"Blues Note\" an eine bestimmte Stelle gehort, wenn der weisse Mann, nie wissen wird WARUM. lange Rede kurzer sinn. geh hin, hoer an, kaufe, was die gefaellt, nicht was andere Leute sagen dass es ein MUSS ist. Your Best of the Best, muss nicht unbedingt My Best of the Best sein.
Saludos,
Life' s a bitch, and then you die.
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01-02-2014, 19:59 |
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