schorsch27
Schlagerfuzzi
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RE: Blöde Frage zu Röhrenamps
Hi!
Bin ziemlicher Neuling im Bereich Amplification bzw. hab ich mich nie so richtig damit beschäftigt. Hab mir schon andere Threads durchgelesen, aber meine Antwort noch nicht als beantwortet empfunden
Nun zu meiner Frage: Wie hängt eigentlich die Leistung des Topteils mit der Leistung der darunter stehenden Box zusammen?
Grüße
schorsch 27
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29-11-2011, 20:24 |
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MrPetriani
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Leider ist es genau entgegengesetzt. Die leistungsaufnahme ist entscheidend, der Amp muss mindestens die Leistung bringen können, die die Box braucht. Je weiter dera Amp an seine Leistungsgrenze kommt, desto mehr Klirr produziert er, das Signal wird also verfremdet. Grundsätzlich kann man also für eine unverfälschte wiedergabe davon ausgehen, dass der Amp zumindest die Leistungsaufnahme der Box stillen muss, besser mehr. Im Beschallungsbereich gibts die faustformel, doppelte Ampleistung.
Im gitarrenbereich gibts allerdings ein paar andere Faktoren. Hier kann es gerade interessant klingen, wenn der Amp weit über seiner Grenze betrieben wird...da gibts allerdings keine Regel.
Wichtig ist folgendes:
Leistung hängt vom Verbraucher ab. Wenn man nen 1000W Scheinwerfer an eine Steckdose anschließt, werden 1000 Watt geleistet. Schließt man 4davon an, werden 4000watt geleistet, dann ist aber die Leistung die die Steckdose hergeben kann zu Ende, da hier maximal 3,6kw gezogen werden können, also fällt die Sicherung. Der Verbraucher definiert die Leistung, wenn man also an nen 100 Watt Amp ne 30 Watt Box hängt, wird der Amp also weniger Leistung abgeben, als mit ner 100 Watt Box. Tatsächlich nimmt ein Lautsprecher auch eher Schaden, wenn der Amp an seiner Leistungsgrenze ist, weil dann Signale entstehen, die mit dem Ursprungssignal nichts mehr zu tun haben...im Zweifel sogar Quasi-Rechteckspannung. Das kann einen Speaker in kurzer Zeit ins Nirvana schießen.
...sieht Scheisse aus, klingt aber geil... (FT2007)
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30-11-2011, 20:47 |
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Frank_Drebin
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Aha, ganz so blöd scheint die Frage also nicht zu sein. Man muss halt schauen, dass man nicht aneinander vorbei redet. Zitat: Original von MrPetriani:
Leider ist es genau entgegengesetzt. Die leistungsaufnahme ist entscheidend, der Amp muss mindestens die Leistung bringen können, die die Box braucht. Je weiter dera Amp an seine Leistungsgrenze kommt, desto mehr Klirr produziert er, das Signal wird also verfremdet. Grundsätzlich kann man also für eine unverfälschte wiedergabe davon ausgehen, dass der Amp zumindest die Leistungsaufnahme der Box stillen muss, besser mehr. Im Beschallungsbereich gibts die faustformel, doppelte Ampleistung.
Im gitarrenbereich gibts allerdings ein paar andere Faktoren. Hier kann es gerade interessant klingen, wenn der Amp weit über seiner Grenze betrieben wird...da gibts allerdings keine Regel.
Welchen Amp soll man also an eine 300W Box hängen und warum wird die zusammen mit einem Amp verkauft, der 120W, also nicht mal die halbe Leistung hat? ?( Ich denke man muss hier unterscheiden zwischen
- maximaler Belastbarkeit der Box und
- der Mindestleistung des Amps, ab der die Box \"gut klingt\".
Letzteres wäre dann wohl sowas wie die von dir beschriebene Leistungsaufnahme. Und die muss der Amp selbstverständlich bringen, ohne das Signal so zu verzerren, dass es schädlich für den/die Speaker ist.
Das waren jetzt so meine Gedanken. Allerdings bin ich auch kein ausgebildeter Tontechniker o.Ä. sondern nur ein mittelmäßiger Gitarrist, der sich sein Halbwissen über Praxiserfahrung angeeignet hat.
Gruß, Jan
Werden Sie löblich! Hören Sie Hartfels!
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30-11-2011, 23:36 |
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Godfather of Music
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noch son fred ...
ein lautsprecher ist ein aktives bauteil und verwandelt strom in lärm (mechanische schwingungen)
ein lautsprecher sollte mindestens die leistung vertragen, die der amp abgeben kann - es sei denn, man kann sich zurück halten und dreht den amp nicht auf. (ist aber gefährlich, wenn man sich mal nicht zurück hält oder von der lautstärke des stückes überrascht wird, können teile einer box - meist zuerst der hochtöner - sofort zerstört werden)
sehr laute gedrehte transistorverstärker können (meist bei billigteilen) ins clipping kommen, dass bedeutet, der verstärker gibt keine sinusförmigen signale mehr von sich sondern rechtecksignale. eine rechteckspannung wirkt wie eine gleichspannung, der lautsprecher - die membran - wird in die eine oder andere richtung vollständig ausgesteuert und \"da gehalten\". kommen jetzt noch irgendwelche signale dazu, kann der lautsprecher zerstört werden.
die zerstörung hat nix damit zu tun (oder nicht viel), dass der lautsprecher die leistung nicht ab kann. der verträgt die mischung aus gleich und wechselstrom nicht.
ein röhrenverstärker hat normalerweise kein clipping, die gewollten verzerrungen sind auch hier (irgendwie) sinusförmig.
hier muss der lautsprecher die abgegebene leistung des verstärkers vertragen (abhängig von der impedanz des lautsprechers gibt der verstärker leistung ab).
das ist bei einem transistorverstärker ohne clipping auch so.
der widerstand des angeschlossenen lautsprechers (impedanz -> frequenzabängiger widerstand, meist wird nur der ohmsche widerstand angegeben) erzwingt die mögliche leistungsabgabe des verstärkers bei vollaussteuerung.
ich kann IMMER einen Lautsprecher mit höherer leistung oder höheren widerstand an einem verstärker mit kleinerem widerstand oder kleinerer leistung anschliessen- da passiert nix, ausser, die erzielbare lautstärke ist nicht so hoch.
die leistungsabgabe eines verstärkers ist abhängig vom belastungswiderstand (lautsprecher)
P = U²/ R,
Annahme: Verstärker für 8 Ohm Lautsprecher
U = ausgangsspannung des verstärkers an den lautsprecheranschlüssen bei vollaussteuerung, annahme U = 10 Volt
R = widerstand des Lautsprechers, annahme 8 Ohm, 15 watt
P = 10*10/ 8 =12.5 Watt -> passt, der verstärker gibt bei vollaussteuerung max. 12 watt ab, der lautsprecher hat 15 watt
2 Lautsprecher 8 Ohm, beide 15 watt, in Reihe geschaltet ergibt 16 Ohm
P = 10*10/16 = 6.25 Watt --> leiser und völlig ungefährlich
2 Lautsprecher 8 Ohm, beide 15 watt, parallel geschaltet ergibt 4 Ohm
P = 10*10/ 4 = 25 Watt --> der verstärker wird überlastet, den lautsprechern passiert nix, wenn der verstärker nicht ins clipping gerät. ohne schutzschaltung raucht der verstärker ab, bei clipping gehen evtl. auch die lautsprecher kaputt.
bei einem röhrenverstärker passiert nicht soviel da ein röhrenverstärker kuzschlussfest ist.
1 Lautsprecher 4 Ohm, 15 watt
P = 10*10/4 = 25 Watt -> Lautsprecher raucht ab, wenn es ein röhrenverstärker ist und der lautsprecher durchbrennt (widerstand gegen unendlich) raucht der röhrenverstärker auch noch ab (ohne schutzschaltung des verstärkers)
--> wenn der lautsprecher einen kurzschluss bekommt (wicklungsdrähte schmelzen zusammen -> also die isolierung der wicklung brennt weg) --> bei einem röhrenverstärker passiert nix (test ob netzteil und röhren die maxmiamle leistung abgeben können :-D ), ein transistorverstärker ohne schutzschaltung raucht ab - oder evtl. wenn der verstärker doch genug strom kann, brennt der lautsprecher vorher durch.
1 lautsprecher 4 Ohm 50 watt gefährdet den transistorverstärker, ein röhrenverstärker hält einen kurzschuss aus
das gilt alles näherungsweise nur bei vollaussteuerung, bei kleinen lautstärken wird wahrscheinlch bei allen beispielen nicht viel passieren - ich würde aber nicht alles austesten ;D
AL, der mit dem Schaf tanzt
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01-12-2011, 10:05 |
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schorsch27
Schlagerfuzzi
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Danke für die Antworten, hilft mir ungemein weiter
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01-12-2011, 17:04 |
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