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bin wieder da
moosbert Offline
Godfather of Music
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#1
RE: bin wieder da
Hallo Gitarrengemeinde!

Ich wollt mich mal eben schnell wieder zurück melden.
War die letzten zehn Tage in Rumänien unterwegs, zwecks Geländearbeiten in einem Löss-Profil in der Nähe von Medgidia (60km westlich von Constanza, sprich Schwarzmeerküste). Wir haben dort zu viert (drei Deutsche und ein rumänischer Student) Proben gesammelt mit denen grob gesagt ein Klimamodell für Osteuropa / Zentralasien der letzten 500.000 bis 600.000 Jahre entwickelt werden soll.
Das hieß dann im speziellen knapp zehn Stunden am Tag graben, Profile präparieren, beproben, schwitzen und vor allem Staub schlucken.

Sehr interessantes Land, dieses Rumänien. Seit anfang des Jahres Mitglied der EU, man merkt aber doch sehr deutlich, dass man sich extrem weit östlich befindet. Einfach eine komplett andere Welt, der Entwicklungsstandard hinkt doch noch deutlich dem unserer Längengrade hinterher und man spürt überall noch die Nachwirkungen des Sozialismus und der Misswirtschaft und Unterdrückung unter Ceausescu.

Ist für unsereins schon interessant auf den Landstraßen und in den Orten mit spärlichem Brennholz beladenen Eselskarren zu begegnen. Die Straßen sind größtenteil die Hölle für uns verwöhnte Mitteleuropäer, sowohl vom allgemeinen Zustand her (die bestehen eigenlich nur aus Schlaglöchern, Wellen und extremen Spurrillen - man könnte streckenweise von Hohlwegen sprechen...) als auch vom Verkehr, der zum geregelten Ablauf unserer Systeme völlig konträr verläuft.
Das Lieblingsassecoir der Rumänen am Auto ist eindeutig die Hupe, Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer wird als Schwäche verstanden, überholt wird immer und überall, selbst wenn überhaupt keine Aussicht auf erfolgreiches Einordnen weiter vorne besteht - Stichwort Rücksicht: glaubt nicht, dass irgendjemand weiter vorne Platz lässt um den Überholenden wieder in die Spur zu lassen, da wird mit dem Messer zwischen den Zähnen um jede Position gekämpft. Im Ernstfall - und dieser ist eigentlich der Normalfall - wird halt links auf den Seitenstreifen bzw. in die Botanik ausgewichen. Da wird einem echt Angst und Bange, allerdings bekommen das die Leute immer irgendwie hin, wir haben keinen einzigen Unfall erleben müssen, was eigentlich einem Wunder gleicht...
Man schimpft ja des öfteren etwas polemisch über die speziell deutsche Regulierungswut, aber was speziell den Verkehr angeht bin ich heilfroh wieder in geregelten Gefilden zu sein...

War auf jeden Fall ein toller Trip (trotz der extrem anstrengenden Arbeit), wir haben eine Menge Eindrücke in einem Land sammeln können, das uns stellenweise doch noch sehr fremd vorkommt. Die Leute dort geben sich aber extrem Mühe und sind sehr stolz auf ihre EU-Mitgliedschaft - an jedem halbwegs offiziellen Gebäude weht die rumänische Staatsflagge neben der der EU.

So, und jetzt mach ich meine Wäsche und komm erstmal wieder richtig an hier...

greetz, moosi





--
Wer anderen eine Grube gräbt, der hat ein Grubengrabgerät...


Der frühe Vogel kann mich mal...!
01-10-2007, 10:58
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cyma2006 Offline
Godfather of Music
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Registriert seit: Aug 2004
#2
 
Ich kann das gut verstehen.
Ich war anfang august eine woche in polen, meine großeltern stammen aus den ehemaligen schlesiergebieten und wollten mir und meinen eltern mal die gegend dort zeigen, damit wir wissen, wo wir herkommen.
Gerade dadurch, dass wir viel in den ländlichen regionen waren, haben wir einiges über das \"echte\" polen erfahren, in den städten schauts ja immer ganz ok aus (auch wenn die straßen echt grütze sind - ich hatte noch nie solche angst um mich und das auto^^) aber aufm land meint man manchmal wirklich man wäre in die vergangenheit gereist.
Da merkt man erst mal wie gut mans doch in der BRD hat und sieht auch, wie erfolgreich der aufbau ost in der ehemaligen DDR eigentlich ist. Da gibts zwar auch noch einige wüste gegenden, aber so extrem wie in polen ists da wohl nicht mehr.
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EDV-Systeme verarbeiten, womit sie gefüttert werden.
Kommt Mist rein, kommt Mist raus.

[Bild: staat.jpg]


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EDV-Systeme verarbeiten, womit sie gefüttert werden.
Kommt Mist rein, kommt Mist raus.
01-10-2007, 14:57
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AndyTheke Offline
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#3
 
Hiho,

zu moosi:

Ja, solche Eindrücke hatte ich auch, als ich Mitte der 90er Jahre Hilfstransporte in die Gegend um Suceava gefahren habe. Allerdings war damals (ich weiss nicht, wies heute ist) auf dem Lande eher wenig Verkehr und wenn man auf der Gegenspur fahren musste, wegen Schlaglöchern, hatte der Entgegenkommende gewartet.
3 Dinge fand ich in Rumänien noch sehr bemerkenswert:
Du fährst 2 Stunden mit dem Auto auf einer Landstrasse, kein Haus oder Dorf in Sicht. Da geht ein Mütterchen am Strassenrand. Dann fährst du wieder 2 Stunden (Mit den überladenen Autos sind wir ziemlich langsam unterwegs gewesen, lass es 40-50 km jeweils gewesen sein) und siehst immernoch keine Behausung. Wo geht Muttchen hin, wo kommt sie her? Das Andere ist die Gastfreundschaft: Wir waren zum Essen eingeladen. Rado fragte uns, ob wir Schwein oder Rind essen wollten. Als wir Schwein sagten, sagte er, ok, ich schlachte ein Schwein. Das war um 15 Uhr, um 19 Uhr lag die Sau auf dem Tisch... LECKER! Ich werde mal sehen, ob ich mal wieder mitfahren kann, allerdings ist die Gegend, in die wir fahren um einiges ärmer als dort, wo moosbert war. Ich würde gerne nochmal fahren.
Und das 3.: 10 Minuten ist relativ, das merkt man in Rumänien ganz stark. 10 Minuten kann 10 Minuten sein, es kann sich aber schon auf einige Stunden oder Tage ausdehnen. Das fand ich mit das faszinierendste...

@cyma:
Ähnlich wie in Rumänien hast du gravierende Unterschiede zwischen Land- und Stadtbevölkerung in Polen, obwohl sie doch um einiges weiter sind, als die Rumänen. Ich fahre ja 1x im Jahr nach Krakau und bin immer wieder fasziniert von den schönen, gepflegten Menschen dort. Eine ganz andere Lebenseinstellung. Im April geht das wieder los, letzte Woche waren die Krakauer Schüler bei uns zu Gast, es war toll!
--
There are only 10 types of people in the world:
Those who understand binary and those who dont.
[url]http://www.saitenhiebe.de[Bild: saitenboard.gif][/url]


Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt und bedarf keiner Unterschrift!
01-10-2007, 16:53
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Oslo Offline
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#4
 
Also ich kenne Rumänien nur als verdammt armes Land. (Mein Vater leitet eine private Hilfsorganisation in Sibiu [Hermannstadt]) Ist warscheinlich nicht objektiv genug; aber die Reichen wohnen ja wirklich nur in Bukarest oder an der Schwarmeerküste (und da sinds eigentlich nur Russen Smile )

Insofern @ Moosi: Erhol dich gut und Welcome back! :-D
--
Pentatonik-Übersicht
MfG, Biggrin2 Marco.
02-10-2007, 17:27
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