Wenn man die Töne, die man auf einem Bund nebeneinander schreibt, dann kann man daran schon mal einiges ablesen.
Mal als Beispiel die C-Dur-Tonleiter (H-Saite ab dem 1. Bund)
[song]
C C# D D# E F F# G G# A A# H C C# D D# E F F# G G# A A# H C
C Db D Eb E F Gb G Ab A Bb H C Db D Eb E F Gb G Ab A Bb H C [/song]
Anwendung:
Du hast drei Akkorde (E A H7) und willst die etwas höher transponieren.
Zum Beispiel von E nach G.
Du zählst:
E F F# G
das sind drei Halbtonschritte.
Das machst du jetzt einfach mit den anderen Akkorden genau so.
Aus dem A wird
(A A# H C)
ein C
Aus dem H wird
(H C C# D)
ein D
Also wird aus E - A - und H7
G - C und D7
Einfach jeden Ton drei Halbtonschritte raufrechnen.
Funktioniert ganz gut. Zettel und Stift und es kann losgehen.
Das blöde an der Methode ist, das man jeden einzelnen Ton extra ausrechnen muss.
Also hat man folgendes Spielchen gemacht, und die Töne anders angeordnet.
Man hat oben bei 12 Uhr ein C hingeschrieben, und dann 5 Töne weitergezählt. (ohne die Halbtonschritte)
C D E F G
und vom G wieder 5 Töne
G A H C D
und vom D wieder 5 Töne
D E F G A
und so weiter und so weiter....
Das geht alles in den Uhrzeigersinn. Das ganze geht auch Rückwärts.
Dazu kann man entweder 5 Töne zurückzählen
C H A G F
und man kommt zum F.
oder man könnte auch von C aus 4 Töne nach vorne zählen und käme ebenfalls zum F
C D E F
Deshalb hat der Quintenzirkel manchmal auch den Beinahmen Quartenzirkel. (Quintenzirkel im Uhrzeigersinn; Quartenzirkel gegen den Uhrzeigersinn, oder auch Quintenzirkel für die Kreuztonarten, Quartenzirkel für die Bb-Tonarten)
Doch gehen wir weiter in Quinten zurück
F E D C Bb
Bb A G F Eb
Und man erhält eine Tonfolge
F Bb Eb Ab Db Gb
Dass jetzt auf einmal die Vorzeichen eine Rolle spielen, hängt mit den Halbtonschritten zusammen. Eine Quinte sind der Abstand von 5 Tönen, wobei der erste als 1 mitgezählt werden muss.
Es sind aber 7 Halbtonschritte (wobei der erste nicht mitgezählt wird. Schritte zwischen Tönen ist was anderes als \"der erste\", \"der zweite\", \"der dritte\")
Zählen ist also recht mühsam und man muss doch irgendwie noch auf die Halbtonschritte aufpassen.
Anstelle sich jetzt alles auszurechnen lernt man lieber zwei Sprüche auswendig:
Von C in den Uhrzeigersinn:
Geh Du alter Esel hohle Frische Citronen
Gegen den Uhrzeigersinn
Frische Brötchen essen Asse des Gesangsvereins
Damit ist in dieser Quintenzirkel-Uhr jeder Ton vom nächsten 5 Töne weit entfernt. (bzw. 4 Töne je nach dem ob man rückwärts oder vorwärts zählt bzw. geht)
Und da \"Der Fünfte\" auf Latein \"Quintus\" heißt, kommt der Quintenzirkel zu seinem Namen.
[song]
C
F G
Bb D
Eb A
Ab E
(C#) Db H
Gb/F#
[/song]
Nicht gerade ein schöner Kreis, aber ich glaube man kann es erkennen.
Dass F# und G# die gleiche schwarze Taste auf dem Klavier ist, dass sollte man Wissen (oder lernen)
Ebenso: C#=Db; G#=Ab; D#=Eb; Bb=A#
Was hat man jetzt von der ganzen Sortiererei?
Suche dir irgendeine Tonart aus...
Wir hatten als Beispiel E-Dur.
Die beiden Nachbarn von E sind A und H, also genau die beiden Akkorde, die wir noch für das Lied brauchen.
Wir wollten das Lied in G umtransponieren
Schauen wir auf den Quintenzirkel, dann sind die beiden Nachbarn von G das C und das D, also ebenfalls die beiden Akkorde, die wir gefunden haben.
Wenn ich das Lied noch etwas höher spielen möchte, dann brauch ich mit nur den entsprechenden Ton mit den beiden Nachbarn zu suchen.
Das geht viel schneller, als jeden einzelnen Ton zu berechnen.
Denn irgendwo in den beiden Merksätzen findest du die Akkordfolge.
Das sind jetzt nur die Dur-Akkorde. die üblicherweise zusammengehören.
Wenn du noch die drei Moll-Akkorde haben willst, dann sind das üblicherweise die nächsten drei Töne im Uhrzeigersinn.
C-Dur hat die beiden Dur-Nachbarn F und G, und es folgen die drei Moll-Akkorde Dm Am Em im Uhrzeigersinn. F und C muss man lernen, dass die oben stehen, und dann geht es einfach weiter F + C + Geh Du alter Esel
Für D-Dur:
Geh du alter | Esel hohle Frische
G D A-Dur + Em Hm F#m
Vorteil beim Quintenzirkel:
Was zusammen gehört das steht auch zusammen.
Und nicht wie bei der Tonleiter, wo man immer auf die Halbtonschritte aufpasen muss.
Und nicht nur das...
Wenn man die 6 üblichen Akkorde hat, fehlt nur noch ein Ton im Uhrzeigersinn und man hat auch alle 7 Töne der Tonleiter.
Gruß Mjchael
--
Baustelle1 und
http://www.gitarrenboard.de/viewtopic.php?t=21199