Pentatonik, bzw. Tonleitern üben

[Gersprenzfischer]

Um meine laienhaften Akkordkenntnisse mit ein bisschen Melodiespiel zu erweitern habe ich mir ein Buch von John Ganapee, Blues you can use, gekauft. Dort geht es im ersten Teil hauptsächlich um sogenannte Pattern. Kurz gesagt werden sämtliche Töne der Tonleiter (in diesem Fall moll-Pentatoniken) auf dem gesamten Griffbrett in 5 sich wiederholende Teilbereiche eingeteilt, die einzeln geübt werden.
Dies entspricht im wesentlichen dem, was Michael unter Einführung in die Improvisation am Beispiel einer Dur-Tonleiter macht, sofern ich das richtig verstanden habe.

In der Regel bestehen diese Pattern (Tonleiterabschnitte) in Tönen die ohne Lagenwechsel gespielt werden, ist ein Lagenwechsel nötig, wird ein anderes Pattern verwendet.

Meine eigentliche Frage ist nun die Folgende:
Um die Tonleitern schnell spielen zu können, könnte man den Zeigefinger, anstatt ihn jeweils nur auf einer Saite mit der Fingerkuppe aufzusetzen, fast immer als Barree einsetzen. Die restlichen Finger der Greifhand kämen dann immer dazu, wenn sie benötigt werden würden.
Der Nachteil sind bei mir jedoch einige Verkrampfungen der Greifhand, außerdem klingen bei mir beim Barree nicht alle \"Zeigefingertöne\" immer sauber.
Würdet Ihr die \"Barreemethode\" üben, bis das Ganze krampflos von statten geht, oder sollte ich lieber einzeln mit dem Zeigefinger aufsetzen und an der dann fehlenden Geschindigkeit feilen.

Ich hoffe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt zu haben.

Uwe

[reliewsche]

Moin, Uwe,

ich denke, die Frage ist schon deutlich. Du übst ja hier Pattern und wie du so richtig feststellst, ist
a) Das Barregreifen garnicht so einfach. Die Vereinfachung ist also keine. Die Fingerkoordination soll u.a. geübt werden. Kleiner Tip zum üben: Gaaaanz langsam anfangen und dann schneller werden. Aber immer sauber und im Timing richtig spielen. Auf die Art wird man sauberer und schneller, als wenn man zu schnell anfängt und schlampt.
b) Pattern müssen schon mal gewechselt werden, um andere Lagen zu erreichen. Und da ist das Barre-Umlegen in der Regel erheblich langsamer als nur die Lage zu wechseln.

Wenn du beides Üben willst, denke ich, das kann nicht verkehrt sein. Den Barre als Vereinfachung zu Nutzen fällt - meiner Meinung nach - unter den Begriff Pfuschen.

Stefan
--
Es gibt zwei Arten von Menschen: Die einen kennen mich und die andern können mich (Adenauer)

[Mjchael]

Barré lohnt sich, wenn sich der Lauf von einem Akkord ableiten lässt. Ansonsten kommt es immer drauf an. Oft muss man noch nicht mal einen ganzen Barré greifen, sondern es genügen ein paar Saiten.

Ich würde ja sagen, dass man sich ein weinig in Klassik oder in Picking einarbeiten sollte. Auch wenn es nicht die eigene Musikrichtung ist, so lernt man doch viel was Fingersatz und so angeht. Vor allem kommt man leichter auf Ideen, was man mit dem Fingersatz noch alles anstellen kann.

Mal verwendet man einen Barré und mal nicht.
Ich würde mal sagen, wenn man auf einen Barré verzichten kann, dann sollte man es auch. Einzelne Finger werden im Laufe der Zeit meiner Ansicht nach immer schneller sein als Barré.

Nur manchmal ist eben ein Barré praktischer.
(Solos mit Powerchords z.B.)

Wann man was verwendet, das bringt aber die Erfahrung mit sich.
Gruß Mjchael
--
Baustelle1 und http://www.gitarrenboard.de/viewtopic.php?t=21199

[axpi]

Standard ist
1 Finger liegt immer über die 3 Seiten E,B,G,
dort spielt sich auch das meiste ab , Bending usw.

Wenn ein Solo zu den tieferen Seiten wandert so geht der Finger 1 mit , also nach Seiten D,A ,E .

Beim Powerchord nimmt man den Barreegriff aber es werden nur die Seiten E,A,D niedergedrückt .

Es werden immer nur die Seiten niedergedrückt die auch gebraucht werden , das spaart Kraft , sonst liegt der Finger1 nur locker über den Seiten.

Wenn du eine Tonleiter spielst Pentatonic so wird die Seite abwechselnd links rechts niedergedrückt
z.B Bund 5 Finger 1 , dann Bund 7 Finger 3 niederdrücken.

Der kleine Finger 4 kommt dann zum Einsatz wenn ein Ton mit den anderen Fingern nicht mehr richtig erreicht werden kann.

mfg sigi




:p

[Blooz]

Wenn ich richtig verstanden habe, geht es um Pattern der Tonleitern im Blues-Kontext ueben. Da hat ein Barree nix zu suchen. Konzentrietre dich eher darauf den fluessigen Uebergang aus einem Pattern ins andere zu ueben.


--
-

Und da gibts Sounds von mir, Cottonman und Ralfi:
http://www.blooz.de.vu

[Razorback]

ich würd auch auf barregreifen bei pentatoniken verzichten, aussser du spielst irgendeinen lauf wo du 2saiten brauchst, so mit hammer ons und so :rotate:
--
You dont burn out from going to fast..
You burn out from going to slow and getting bored..

[Mjchael]

Mal ein Beispiel:

Hier hat man einen Barré-Akkord vom E-Moll-Typ und eine Pentatonik vom E-Moll-Typ. Hier könnte sich unter Umständen ein Barré lohnen.


Auch bei einem Barré-Akkord vom Am-Typ könnte sich ein Barré lohnen.


Bending und Slides kann man dabei natürlich vergessen.

Bei allen anderen Pentatonik-Typen und Barré-Akkord-Typen lohnt sich es nicht, beim Übergang zwischen Pentatonik und Akkord den Zeigefinger liegenzulassen.

Wers nicht glaubt:

http://de.wikibooks.org/wiki/Gitarre:_Di...Pentatonik
http://de.wikibooks.org/wiki/Gitarre:_Di...Pentatonik
http://de.wikibooks.org/wiki/Gitarre:_Di...k_im_Blues


Und es gibt ja für fast alles schon ein Bildchen:
Bei Dur- und Moll-Skalen lohnt sich ein Barré so gut wie nie, da man immer noch einen Finger hinter dem Barré-Zeigefinger braucht.



Fazit:
Barré lohnt sich nur sehr selten
--
Baustelle1 und http://www.gitarrenboard.de/viewtopic.php?t=21199