Zitat:Original von Twitch_:
Ich hätte da auch noch mal eine Frage Mjachel...
Da versuche ich mal zu Antworten:
So ganz verkehrt liegst du nicht...
Eine Song hat in der Regel nur eine Tonart.
\"In der Regel\" heißt, es gibt Ausnahmen...
Als Beispiel will ich das hoffentlich bekannte Stück \"Morning-has-Broken\" (Cat-Stevens) nehmen. Er fängt mit C-Dur an, springt dann bei der zweiten Strophe auf D-Dur (alles einen Ton höher) und geht dann bei der dritten Strophe wieder runter auf C-Dur...
Oder man spielt die Strophe in Moll, aber den Refrain im Dur...
Aber normalerweise bleibt die Tonart die ganze Zeit über gleich.
Meistens beginnt eine Stück mit dem Akkord, der auch die Tonart ist, und er endet auch meist mit demselben. Und meist ist dieses auch der am häufigsten vorkommende Akkord im ganzen Stück.
Aber auch hier gibt es Ausnahmen. Z.B. bei \"Hey Mr. Tamborineman\" (Flower-Power-Song von Weißnichtmehrwer) stolpert man mit einem F-Dur-Akkord in den Song rein, der aber insgesammt auf C-Dur ist.
Wirklich hilfreich sind nur die Noten mit ihren Vorzeichen.
Hat das Stück
keine Vorzeichen, dann ist es
entweder C-Dur oder aber A-Moll. Man erwartet die Akkorde
F-C-G-Dur und
d-a-e-Moll und G7 für die Tonart C-Dur
Bei der A-Moll-Tonart sind es nur die Akkorde
d-a-e-Moll und E7.
Hat das Stück
ein Kreuz (nämlich das F#) dann handelt es sich
entweder um
G-Dur oder aber
E-Moll . Man erwartet die Akkorde
C-G-D-Dur und
a-e-h-Moll sowie D7 für die Tonart G-Dur
und nur die Akkorde
a-e-h-Moll und H7 bei der Tonart E-Moll.
(auch hier gibt es wie fast überall Ausnahmen, aber für den Anfang: ... )
Also sobald ich die Vorzeichen habe, kann es sich nur um eine bestimmte Dur-Tonart oder um eine bestimmte Molltonart handeln. Man findet üblicherweise 3 bestimmte Durakkorde und 3 dazugehörige Mollparallelen. (einige davon sind 7er Akkorde)
Wenn du Flash hast, dann lade dir mal mein
Quintenzirkel-Flash-Tool herunter. Dort findest du relativ einfach alle Tonarten und Töne und Akkorde die zu einem Song standartmäßig gehören.
Das Dokument \"
Quintenzirkel.pdf \" erklährt dir nochmal den Aufbau ein wenig.
Prinzipiel bleibt man bei einem Stück die ganze Zeit über bei den gleichen Tönen. Also bei einem Stück kommen IN DER REGEL nur 7 Töne vor. und jede Oktave von den 7 Tönen.
Also nicht nur das C, sondern auch das tiefe C, das mittlere C, das hohe C, das superhohe C, das ohrenschmerzhohe C....
(Es gibt Ausnahmen... sogar viele... wie Blues, Jazz, melodisches und harmonisches Moll.... aber das würde für den Anfang zu weit führen. Es reicht zu wissen, dass man mit dem oben gesagten eine 90 bis 95%ige Trefferquote hat... und für die meisten Lieder ist das absolut ausreichend. Um irgendwann einmal, falls du es brauchst, die Ausnahmen zu lernen, ist es ganz hifreich zuerst die üblichen Tonleitern zu kennen. )
Die 7 Töne Töne sind nicht die ganze Zeit über gleichberechtigt. Bei jedem Akkord den du im Stück spielst, treten die Akkordtöne natürlich besonders hervor, und die anderen treten ein wenig in den Hintergrund... So als Faustregel: Auf den schwehren Zählzeiten (wo man beim Rhytmus den Hauptpuls fühlt, oder klatschen würde...) sind meist die Akkordtöne, und bei den anderen weniger betonten Zählzeiten kommen die anderen Töne als Durchganstöne. Die alte Regel, das auf der 1 und der 3 die schweren Töne sind, hilft einem nicht unbedingt weiter, da es ja
viele Rhytmen gibt, doch fürs erste Üben fährst du ganz gut damit.)
Einen sehr ausführlichen Beitrag habe ich bei
Einführung in die Improvisation geschrieben. Da findest Du auch einige Beispiele mit Midis und noch eine Menge Downloads mit Skalen und so...
Lade dir einfach die beiden Seiten runter und stelle dort noch weitere Fragen, wenn du damit nicht weiterkommen solltest.
Gruß Mjchael
--
Durchhalteparole:
Das sollst du nicht können,
das sollst du lernen!