ronny
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RE: Rauschabstand?
Hi!
Ich habe vor, mir eine Recording-Soundkarte zu kaufen, habe ein Auge auf die Phase 22 von Terratec geworfen.
Im Datenblatt steht was von
102 dB Signal-Rauschabstand (A-Bewertet) der analogen Eingänge
und
110 dB Signal-Rauschabstand (A-Bewertet) der analogen Ausgänge.
Schön und gut, aus der SuFu weiß ich, daß das wohl gar nicht mal so schlechte Werte sind....
Aber:
Was ist das eigentlich, Rauschabstand?
Und was genau sagen mir da die Dezibel-Angaben?
Vielen Dankeschön für helfende Angaben! :-D
Bye!
Ronny
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Wer zuletzt lacht hat die längste Leitung
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07-01-2005, 12:57 |
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Niteblind
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Rauschabstand bezeichnet das Eigenrauschen des Gerätes (z.B. Mikro, Soundkarte, Vorverstärker, ja das Rauschen deines Amps, wenn kein Signal da ist).
Wenn du volle Lotte auspegelst, also immer gegen 0dB,
wird das Rauschen vom Signal übertönt, so dass es nicht mehr wahr genommen wird.
Arbeitest du aber mit leisen Signalen, wird das Rauschen deutlicher durchdringen.
Da aber in der Popmusik z.Z. überhaupt nicht mit dynamischen Lautstärken gearbeitet wird (alles wird komprimiert), spielt das für unsereins nicht so die Geige.
Anders ist es bei Klassik, da ist es höchstinteressant, da dort sehr viel mit Lautstärken gearbeitet.
Du nimmst ein Orchester auf und pegelst natürlich nach dem lautesten Signal ein damit nichts übersteuert. In dem Stück kommen aber sehr leise Stellen vor, da wird dann das Rauschen deiner Soundkarte lauter und versaut die Aufnahme.
Komprimierung bedeutet:
Du hast eine Gesangsstimme, von Natur aus ist sie mal lauter mal leiser (z.B. die Stimme haucht mal). In der Pop Produktion kommt jetzt der Kompressor zum Einsatz. Der Kompressor hebt die leisen Stellen an und/oder senkt die Lauten ab.
So, dass du immer einen linearen Pegel hast.
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07-01-2005, 13:13 |
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Niteblind
Godfather of Music
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Ja, die Dynamik leidet erheblich, darüber meckern Leute aus der Klassik ja immer.
Es relativiert sich aber insofern, das wenn du z.B. deine Gitarre leise anschlägst, sie auch eine andere Soundeigenschaft hat, als wenn du voll reinbrätst.
Achte mal darauf (CDs, Platten usw.), Lieder werden ruhiger aber niemals leiser !
Und dieses Mass an Dynamik ist momentan Volkes Wille.
Richtig gut hören kann man es im Radio oder Fernsehen.
Die kompromieren die Summe noch mal bis zum geht nicht mehr,
und teilweise kann man da schon hören wie es pumpt.
Vieleicht hast du ja mal Glück und du hast zufällig die CD gerade im Player liegen, die im Radio/TV gespielt wird.
Und dann mache mal Hörvergleiche, da wirst du dich wundern.
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07-01-2005, 17:29 |
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ronny
Moderator
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Zitat:Original von Niteblind:
Und dieses Mass an Dynamik ist momentan Volkes Wille.
Tja, ich sag ja immer wieder, das Volk weiß halt nicht, was gut für es ist.... :teufel: :-D
Bzw: Mir ist des Volkes Wille ja sowas von egaaaaal...... :-D :-D
Naja... Schade um die Dynamik...
Aber da ich mir ja jetzt eh eine mit nem guten Rauschabstand holen will muß ich ja nicht so viel wenn überhaupt kompromieren... ;-)
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07-01-2005, 17:49 |
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vielzulaut
Klampfer
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08-01-2005, 16:44 |
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Taylorpicker
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@ Nightblind
Ich denke schon, daß es für unsereins interessant ist, ob eine Aufnahme rauscht oder nicht. Denn wer von uns macht schon Popmusik? Das sind die wenigsten. Die vielen anderen wissen meißtens gar nicht, wie so ein Kompressor bedient wird. Übrigens hebt ein Kompressor nicht die leisen Signale an, sondern er senkt die lauten Signalspitzen ab, so daß anschließend das Gesamtsignal angehoben werden kann, ohne zu übersteuern.
Das Rauschen wird bei leisen Sequenzen nicht lauter. Wir nehmen es nur lauter wahr, weil das Ohr sich automatisch empfindlicher einstellt, wenn es nur leise Signale wahrnimmt. Das Rauschen ist immer gleich laut vorhanden.
Ach ja, für alle, die glauben, man kann jede Aufnahme anschließend entrauschen: macht das mal mit einer gezupften Westerngitarre. Dann hört ihr deutlich, was dabei verloren geht.
@ ronny
Das Komprimieren wird nicht wegen dem Rauschen gemacht, sondern um Lautstärkeunterschiede kleiner zu machen.
Viele Grüße
Taylorpicker
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08-01-2005, 22:15 |
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Niteblind
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Jepp, da Stringtormentor grundsätzlich Recht.
Man kann natürlich nachdem man die niedrigen Pegel anhebt,
per Master Regler des Kompressors (wenn er einen hat) die Gesamtsumme wieder absenken.
Grundsätzlich sind Kompressor und Limiter aber das gleiche.
@Taylorpicker
Auch akkustische Bands/Künstler- Aufnahmen werden komprimiert, nur nicht so extrem.
Alte Pete Seeger, Woody Guthrie usw. Aufnahmen natürlich noch nicht, aber Neuere meistens schon. Diese Anette Louisan (oder wie die heisst) zum Beispiel.
Nur in der Klassik ist es nach wie vor überhaupt nicht gern gesehen/gehört.
@Ronny
Es gibt inzwischen die weit aus bessere Schnittstelle Firewire und eine Menge Interfaces. Aber unter 300>400 Euro geht da garnichts.
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11-01-2005, 15:10 |
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