Apostel338
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RE: PC -> Gitarrenverstärker
Guten Tag,
ich habe doch tatsächlich eine Frage.
Ich würde gerne folgendes machen: Die aufgenommene cleane E-Gitarre (DI-Signal) vom PC über den Gitarrenverstärker abspielen.
Das Problem ist, dass es dabei die übelsten Stör- und Brummgeräusche gibt. Bei der internen Soundkarte überrascht micht das nicht sonderlich. Ich schätze mal, das kommt durch die Stromversorgung des PCs. Dummerweise ist es auch bei der externen Soundkarte so, die den Strom vom USB bezieht. Die beste Möglichkeit im Moment ist die externe Soundkarte an einem Notebook im Akkubetrieb, auch wenn das ebenfalls noch hörbar rauscht.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass diese \"Technik\" so unnormal ist, dass sie sonst niemand einsetzt. Wenn dafür X-Tausend-Euro Studioequipment benötigt wird habe ich wohl Pech, aber vielleicht weiß jemand Rat, wie ich hier zu einem anständigen Ergebnis komme?
MfG
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01-05-2010, 00:17 |
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ronny
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Hallo!
Das Problem des lauten Brummens im Netzbetrieb des PCs bzw Laptops ist eine Brummschleife. Diese würdest Du im einfachsten Falle umgehen können, indem Du in der Audio-Verbindung die Masse auftrennst, z.B. mit einem Übertrager.
Je nach dem, wasfür eine DI-Box Du hast, kannst Du vielleicht sogar diese benutzen.
Du sagst, daß es selbst beim Laptop im Akkubetrieb immernoch hörbar rauscht. Kannst Du dieses Rauschen näher beschreiben oder vielleicht eine kurze Aufnahme davon machen...?
Generell ist es so, daß Du wahrscheinlich eh mit einer DI-Box arbeiten mußt. Der Gitarrenverstärker hat im Eingang eine sehr hohe Impedanz, (laut kurzer Internet-Recherche wohl um die 500 Kilo-Ohm), der Gitarrenausgang wohl um 1-2 Kilo-Ohm. Ich weiß jetzt nicht, welche Impedanz so ein Soundkartenausgang hat, denke aber mal, daß sie eher klein ist.
Diese Impedanz-Anpassung würde wahrscheinlich die Signalqualität generell verbessern. Wenn diese gleichzeitig auch galvanisch trennt, also die Masseverbindung getrennt wird, dann hast Du auch das Problem mit dem Brummen nicht mehr. Ob dadurch das Rauschen beim Laptop im Akkubetrieb unterbunden wird, kann ich nicht sagen... Aber da wissen andere sicherlich mehr zu...
Bye!
Ronny
Wer zuletzt lacht hat die längste Leitung
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01-05-2010, 10:28 |
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ronny
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Ich muß mal eben nochmal einen Sicherheitshinweis loswerden...
Zitat: Original von andy456:
oder einfach zeitweise die Masse von deinem Notebook netzteil abklebst.
Sowas ist Lebensgefährlich(!!) und verboten!!
Nur für alle, die den Thread irgendwann mal lesen...
In diesem Konkreten Fall würde es eh nichts bringen...
@andy Nix für ungut, hast ja selber gesagt, daß du es nur überflogen hast... Hast übersehen, daß es nur beim Laptop im Akkubetrieb nur rauscht... Da man ja in diesem Fall bereits vom Netz getrennt ist, kann es schon nicht mehr brummen. Das Rauschen hat eine andere Ursache, das wird wahrscheinlich an Hochfrequenzanteilen auf den 5V vom USB-Bus kommen, würde ich mal raten.
Die richtige Lösung ist wie bereits erwähnt eine galvanische Trennung, am Einfachsten durch einen Übertrager (ist meistens in einer DI-Box bzw einer Reamping-Box (hab auch noch nicht von sowas gehört, wird wahrscheinlich eine DI-Box rückwärts sein...  ) enthalten...
Bye!
Ronny
PS: Durch konsequentes Abkleben der Schutzleiter an Schuko-Steckern umgeht man die Schutzfunktion. Dieser Schutzleiter soll dafür sorgen, daß an berührbaren Metallteilen an Gehäusen von Elektrogeräten keine lebensgefährliche Spannung (bei Wechselspannung >50V) für länger als (ich glaube) 0,5s bestehenbleiben kann. Das wird dadurch erreicht, daß bei einem Körperschluß (durch einen Defekt im Gerät kommt z.B. der Außenleiter ans Metallgehäuse) ein Kurzschluß produziert wird und die Sicherung (oder Leitungsschutzschalter) fliegt. Auch ein FI-Schalter löst dann schon sofort bei Entstehen des Defekts oder beim Einschalten des Geräts aus, und nicht erst, wenn man anfaßt.... :teufel: Das ist weit angenehmer... :-D
Nun sagt man sich vielleicht, daß am Laptop ja keine berührbaren Teile sind... Aber was ist z.B. mit dem Metallgehäuse des Klinkensteckers, den man in den Line-Out steckt...?
Oder was, wenn man auch den Schukostecker des Amps abgeklebt hat oder das Schirmgeflecht des Klinkenkabels den Kurzschlußstrom nicht führen kann und durchbrennt, bevor die Sicherung auslöst?
Oder man hat den Schukostecker seines Amps abgeklebt und man hat einen Körperschluß im Amp... Was passiert denn dann, wenn man das nächste mal die (geerdeten.....) Gitarrensaiten anpackt? Richtig... Grillgitarrist....
Es gibt immer eine andere Möglichkeit, als das Abkleben der Schutzkontakte. Und nein, diese anderen Möglichkeiten sind nicht teurer, sie sind billiger. Das Abkleben der Schutzkontakte kostet nämlich unter Umständen das Leben. Wenns nur das eigene ist, ist es nicht so schlimm, das ist gerechte Strafe und natürliche Auslese. Wenns das Leben von Anderen ist, dann isses richtig übel. Ich würde das nicht auf meinem Gewissen haben wollen....
Der Elektroniker hat gesprochen... :-D
Wer zuletzt lacht hat die längste Leitung
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02-05-2010, 11:43 |
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ronny
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@Andy
Naja... der Defekt kann ja (vorallem...) im Netzteil passieren. Wenn in einem Computersystem was kaputt geht, ist es eh meistens das Netzteil (mal von Lüftern und Festplatten abgesehen...). Das Laptopnetzteil ist ja nicht galvanisch getrennt, und es kann durchaus durch einen Defekt passieren, daß die Netzspannung auf den Ausgang durchschlägt. Zumindest ist es wesentlich sicherer, wenn man davon ausgeht, daß das passieren kann.
Es gibt Laptopnetzteile, die als solches nur einen Euro-Stecker haben. Bei denen passieren keine Brummschleifen. Aber auch bei denen kann z.B. im Audio-Ausgang ein hochfrequentes (ziemlich nerviges...) Pfeifen entstehen... Da hilft im Prinzip nur, wenn der Akku nicht lang genug hält, einen Tiefpassfilter in die Spannungsversorgung zu bauen... Aber damit hab ich keine praktische Erfahrung...
In jedem Fall gilt: Solange man nicht 100%ig weiß, was man tut (-> Elektriker/Elektroniker-Ausbildung, z.B.), sollte man die Finger von Netzspannung und allem, was damit zu tun hat, lassen. Bei solchen Sachen sollte man ruhig etwas paranoid sein... Sicher ist sicher...
Bye!
Ronny
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02-05-2010, 14:14 |
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ronny
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Hi!
Rauschen kann viele Ursachen haben.
Je nach Art des Rauschens könnten vielleicht Leuchtstofflampen, Röhrenmonitore (-Fernseher), Dimmer oder Funkgeräte (oder, oder, oder....) in Frage kommen. \"Fette\" Grafikkarten machen überigens auch schöne Geräusche!
Es könnte auch eine unsaubere Spannungsversorgung im USB-Bus sein...
Es gibt da eine ganze Menge an Möglichkeiten. Hier wäre tatsächlich eine Aufnahme des Rauschens nicht schlecht... Vielleicht hat jemand schonmal genau das gleiche Rauschen gehabt und es irgendwie weggekriegt...
Bye!
Ronny
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06-05-2010, 07:16 |
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Apostel338
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06-05-2010, 17:34 |
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ronny
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Bei mir höre ich so ein Rauschen, wenn der Eingang des Audio-Interfaces offen ist und ich den Sense-Regler (also den Lautstärke-Regler für diesen Kanal) aufdrehe...
Ich kann mir vorstellen, daß es durch die Überlagerung der mehrfachen Vorverstärker- und Wandlerdurchläufe zustande kommt...
Das Signal geht ja erstmal von der Gitarre durch Vorverstärker und Wandler in den PC, dann gehts wieder durch den Wandler in den Amp, und zu guter Letzt, wahrscheinlich durchs Mikro, wieder durch den Vorverstärker und den Wandler.
Wenn es tatsächlich daran liegt wüßte ich so at hoc nicht, wie Du das Rauschen wegbekommen würdest. Ich weiß nicht, ob das bei noch besserer Hardware wesentlich geringerer ausfällt...
Bye!
Ronny
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06-05-2010, 19:15 |
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