Was geht denn hier ab? Kein Wunder, das die Techniker knapp werden I)
@andy63 - \"Da bei Verdoppelung der Impedanz die Leistung aber nur halbiert wird... \" Genau - Darf ich da mal weiterhelfen?
Ein paar Formeln vielleicht mal, über die man ja nicht eine Meinung haben kann:
1) Ohmsches Gesetz: U = I * R
2) Elektrische Leistung: P = U * I
und eingesetzt:
P = U^2 / R
Dann mal zu den Leistungen bei verschiedenen Boxen:
Ein Verstärker prägt der Box eine Spannung U auf, der Strom kommt dann von alleine, das gilt für alle Instrumentenverstärker.
Nehmen wir einmal an, die Impedanz (wobei wir hier eigentlich alle Widerstandswerte angeben und keine Impedanzen
/klugscheißmodus off ) verdoppelt sich:
Die abgegebene Leistung halbiert sich, das hatten wir ja schon. Da die Leistung ja in erster Näherung nicht verschwindet, wir auch der Amp nur halb belastet. Soweit kein Problem. Man bekommt etwas weniger Lautstärke. Versucht man nun weiter aufzudrehen, geht die Endstufe auf Anschlag und verzerrt. Das kann man bei einer Röhre Sinn machen, bei einem Transistor wird es ziemlich hässlich, die Obertöne steigen stark an. Dies heißt, die hohen Töne sind im Verhältnis zu den Tiefen überproportional und damit geht der Hochtöner geht hopps .... was allerdings OT ist, denn die haben wir bei Hifi-Boxen, aber nicht bei Gitarrenboxen.
Man kann also nun lustig mit den Formeln ausrechnen, was bei beliebig großer \"Impedanz\" noch an Leistung rauskommt ... einfach betrachtet. Bei einem Röhrenverstärker sitzt im Ausgang ein Übertrager. Wenn der also die Leistung, die die Endstufe in ihn reinpumpt, nicht am Ausgang loswird, muss sie irgendwo bleiben. Sie erzeugt ggf. eine Induktionsspannung, die sehr hoch werden kann und damit den Übertrager killt.
Wenn hierzu jemand Formeln haben will, werde ich die nachreichen, sobald ich hier halbwegs flüssig griechische Sonderzeichen und mathematische Symbole schreiben kann ... ;D
Bei einem Transistorverstärker ist das eben nicht so, das ist wie ne Wasserleitung. Wenn da Druck drauf ist und keiner dreht den Hahn auf ... auch egal...
Jetzt machen wir die \"Impedanz mal kleiner:
Grenzfall: 0 Ohm, also Kurzschluss, Leistungsabgabe = 0 ... ziemlich sinnlos. Ein guter Transistorverstärker hat eventuell eine Kurzschlusssicherung, die die Endstufe runterregelt oder vom Ausgang trennt. Ein Röhrenverstärker verbraucht die Leistung lustig im Innenwiderstand der Kupferwicklung des Übertragers ... bis das Feuerchen entfacht ist ^^
Nun gut ... Kurzschluss leuchtet jedem ein. Lernen tun wir daraus, dass es auf jeden Fall eine Untergrenze für die Impedanz geben muss. Aber wo ist diese?
Ein Verstärker prägt eine Spannung ein und ein Strom fließt dadurch. Einleuchtend ist, dass dieser Strom begrenzt sein muss. Kein Hersteller wird weniger Leistung angeben als der Verstärker liefern kann - wär ja blöd. Also geben Hersteller die maximale Leistung abzüglich vielleicht eines Sicherheitsabschlages an. Dieser wird aber nicht 50% sein - wär ja wieder blöd. Damit sehen wir aus den obigen Formeln, dass eine Box mit der halben \"Nennimpedanz\" des Verstärkers nicht an diesen gehört.
Also landen wir, wie andy schon so richtig sagte, idealerweise bei der Nennimpedanz. Bei der gilt nämlich Ausgangsimpedanz = Eingangsimpedanz und das nennt man ... Leistungsanpassung.
Sollte aus Versehen dieser Thread hiermit beantwortet sein, schlage ich vor, dass man sich ja mal über Musik- und Sinus- oder Dauerleistung unterhalten kann. Da kann man nämlich schön feststellen, dass Netzteil nicht Netzteil und Leistung nicht Leistung ist
Bis neulich
Stefan
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Es gibt zwei Arten von Menschen: Die einen kennen mich und die andern können mich (Adenauer)