C11
Das ist eine ungenaue Bezeichnung.
Wenn das Stück ein Jazz-Stück ist, dann werden die Terzen so aufgefüllt, wie es von Ghetto vorgemacht worden ist.
C E G = C-Dur
C E G Bb = C7
C E G Bb D = C9
C E G Bb D F = C11
C E G Bb D F A = C13
Es werden einfach die Töne aufgefüllt, die gerade in der Tonart, in der man sich befindet vorkommen. Daher sollte man immer wissen, welche Töne zu welcher Tonart gehören (Siehe Quintenzirkel)
Hier gehe ich davon aus, dass C11 mehr oder weniger die Dominante von F-Dur ist.
(Das ist die 5. Stufe in der F-Dur-Tonleiter)
Wenn C-Dur die Tonika (Also Hauptakkord der Tonart C-Dur bzw. die 1. Stufe von C-Dur) wäre, dann bräuchte ich ein H. Dann würde die Sache so aussehen.
C E G = C-Dur
C E G H= Cj7
C E G H D = Cj7/9 oder Kurz Cj9
C E G H D F = Cj7/9/11 kürzer Cj7/11 oder ganz kurz Cj11
C E G H D F A = Cj7/9/11/13 = Cj7/13 = Cj13
Cj11 ist eine Erweiterung der Tonika,
C11 ist eine Erweiterung eines Dominant(-sept)-Akkordes.
C11 ist nie die Subdominante denn die Subdominante C gehört zur Tonart G-Dur.
Und G-Dur hat ein F#;
Und mit einem F# kann es nur C11# sein.
C E G = C-Dur
C E G H= Cj7
C E G H D = Cj7/9 oder Kurz Cj9
C E G H D F# = Cj7/9/#11 kürzer Cj7/#11 oder ganz kurz C11# (man weiß, dass ein j7 genommen werden muss)
C E G H D F# A = Cj7/9/#11/13 = C11#/13
Wichtig ist vor allen Dingen, dass man weiß, welche Noten üblicherweise zu der gerade gespielten Tonleiter gehören.
Problem:
Der Jazzer weiß aus 1000 Beispielen, was er für Akkordfolgen nehmen kann. Der macht sich nicht mehr den Kopf, ob es ein j7 oder 7 ist. Der weiß aus Erfahrung, was passt.
Daher kann er manchmal auch etwas schluderig mit der Bezeichnung sein.
Normalerweise kennzeichnet man alle Abweichungen vom Üblichen. Wenn aber was nicht passt, dann geht man nach Versuch unt Irrtum vor.
Notwendige und nicht so wichtige Töne
Weglassen kann man ohne Probleme
die Quinte, die None und die 13.
Die Quinte füllt das Ohr von ganz alleine auf (hat was mit Physik und Obertonschwingungen zu tun). Alle Dur-Akkorde und Moll-Akkorde haben üblicherweise eine Quinte, daher wird sie nicht besonders vermisst.
Ebenfalls haben alle Dur-Akkorde in der Erweiterung eine gr. None. (Außnahme: Dur-Dominante in Moll, aber das hat was mit melodische und harmonische Moll zu tun. Auch phrygisches Dur genannt... aber das führt zu weit.)
Daher vermisst man die 9 nicht besonders.
Weiterhin vermisst keiner die 13. Wieder, weil alle Erweiterungen der Dur-Akkorde eine 13 haben.
Faustformel:
Die Töne, die zur C-Dur-Pentatonik (bzw. zur entsprechenden Dur-Pentatonik des Dur-Akkordes) gehören kann man zur Not weglassen. Die einzige Ausnahme ist natürlich der Grundton, und die Terz, die den Dur-Akkord überhaupt erst deffinieren.)
Die gleiche Reihenfolge könnte man für Moll aufbauen, doch da muss man noch das melodische und harmonische Moll beachten. Aber das schenke ich mir hier.
Da der Gitarrist aber nur 6 Saiten zur Verfügung hat, kann er nicht alle Intervalle darstellen, und geht einige Kompromisse ein. Ihm hilft da das Ohr. Was passt, das muss reichen.
Auf dem Klavier kann man einfacher die Finger sortieren. Wenn man was Weglassen muss, dann fällt am ehesten die Quinte unter den Tisch, dann die None. Aber es gibt keine feste Regel.
Soweit zum Jazz.
Andere Möglichkeit:
Der Gitarrist will eigentlich ein Cadd11 (also C-Dur mit noch einem F) spielen, schenkt sich aber das Add. (Das ist dann kein Jazz mehr)
Es kann sein, dass er eigentlich einen Csus4 meint, aber die Finger nicht richtig auf dem Griffbrettt sortiert bekommt, so dass er sich mit einem Cadd11 zufrieden geben muss.
Manchmal will er mit dem C-add11 auch nur einen Melodieverlauf nachzeichnen. Wieder C mit noch einem F, dass aber nur für die Melodie da hin soll.
Alles gesagte gilt vereinfacht auch für C9.
Im Jazz ist es C7/9
Manchmal auch Cj7/9, wenn man ganz genau weiß, dass hier eigentlich die Tonika oder aber die Subdominante gemeint ist. Das ist aber sehr ungenau. Richtiger wäre Cj9.
Die 9 passt aber auch sehr gut zu Akkorden auch ohne die 7 (kein Jazz mehr.) Wenn keine anderen Jazz-Akkorde mit im Stück auftauchen, wird meist eine Akkordbrechung mit Cadd9 gespielt.
Ob man die Quinte oder die Septime weglässt entscheidet der eigene Geschmack. Welche Septime man aber auffüllt, hängt von der Funktion des Akkordes ab. Tonika und Subdominante (1. und 4. Stufe) sind immer ein j7, Dominante und Zwischendominanten sind immer eine einfache 7.
Letztlich orientiert man sich wieder an der gerade gespielten Dur-Tonleiter.
und ein C5 ist in den allermeisten Fällen ein Powerchord. nur ganz selten meint man ein C-Dur-Akkord, bei dem man noch den Ton G mit dem kleinen Finger (E-Saite, 3.Bund) spielen soll. Aber das weiß man normalerweise vom Stück her, was gebraucht wird.
Das wär es für heute...
Gruß Mjchael
Edit... So ich hoffe ich habe alle Fehler beseitigt... Es ist schon spät..
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