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Warum Vinyls wirklich oft besser klingen als CDs
Frank_Drebin Offline
Godfather of Music
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#14
 
Zitat: Original von Roxy:

Laut meines Wissens (irgendein Ton-Ing-Kollege und/oder Fachliterar) und meiner Einschätzung ist das so:

Eine CD beinhaltet das Format 44100 Hz (Abtastrate) und 16 Bit (Auflösung). Es ist definitiv so, dass je mehr Dynamik ein Musikstück hat, desto mehr Auflösung wird auf der CD verschenkt - und im schlechtesten Fall versinken die leisesten Stellen im digitalen Rauschen und die lautesten Stellen clippen (100% Klirrfaktor/zerren). Also würde ich es nur logisch finden, wenn deshalb alle Komponenten eines Stücks (Instrumenten usw) erst einmal durch den/mehrere Kompressor/en gejagt werden um dann schließlich im Mastering nochmal durch nen Kompressor zu laufen -> minimale Dynamik und dadurch starke Präsenz.

So.

Wie ist das jetzt aber genau bei einer Vinyl? Sie ist analog, nix mit digitaler Abtastung oder Auflösung. Also wie beim Band mehr Kapazität nach oben und unten hin (laute/leise Stellen). Aber wie genau funktioniert das? Interessiert mich :-) Wenns hier keiner weiß recherchier ich bei Gelegenheit.

Es gibt Meinungen, die genau das Gegenteil sagen: Nicht nur kommen die technischen Restriktionen bei den heute wie damals üblichen Dynamikumfängen gar nicht zum Tragen, sondern ist sogar in der theoretisch erreicharen Qualität die CD überlegen. Dazu folgendes Zitat aus einem thematisch passenden Thread auf gutefrage.de (normalerweise nichts, woraus ich zitiere, aber scheint mir fachlich fundiert zu sein):
Zitat: Original von jollbasser:
Unfassbar, wieviel Unwahrheiten und Halbwissen hier abgegeben werden (nichts gegen die Kommentarschreiber, aber manche Dinge sind einfach Quatsch!).

Also: Rein technisch gesehen hat die CD glasklar die Nase vorn. Auf der CD liegt das Tonsignal in einer Auflösung 16 bit bei einer Abtastrate von 44,1 kHz vor. Die Auflösung des Tonsignals legt den Dynamikbereich fest: 16 bit bedeutet 2 hoch 16 = 65536 mögliche Werte für das Signal, das ist gleichbedeutend einem Dynamikumfang von 96 dB. [Anmerkung meinerseits: Der Schreiber hat hier das Dithering außer Acht gelassen, das ein Stereo-Grundrauschen erzeugt, das aber weniger ist als bei der LP, siehe unten. Dithering reduces the scientific S/N from 96dB to about 91dB.] Die Abtastrate legt die höchste abbildbare Frequenz fest, die die Hälfte der Abtastfrequenz ist, hier also 22,05 kHz. Nach unten legt die CD keinerlei Grenze fest! Da der Bereich unterhalb der 20 Hz, der von manchen als Untergrenze angesprochen wird, musikalisch aber kaum eine Rolle spielt, wird dieser zumeist schon in der Produktion weggefiltert, wenn denn überhaupt ein Instrument so tief kommt. Beispiel: Der tiefste Ton eines E-Bass in Standardstimmung schwingt mit rund 40 Hz, also eine ganze Oktave höher!

Zurück zum Ton: Wenn dein CD-Spieler die CD ausliest, wandelt er das auf ihr gespeicherte digitale Signal mit einem Digital-Analog-Konverter in ein analoges um, genauer gesagt, in einen elektrischen Strom, der durch deinen Verstärker verstärkt und in deinen Boxen zu Schall umgewandelt wird. Genau soche Digital-Analog-Konverter (meist in billigerer Ausführung) sind in jedem Gerät, dass von digitaler Seite aus Töne ausgeben soll, eingebaut: MP3-Player, Handys, Computer, Blu-Ray-Player... Die \"Treppenfolge\" auf der digitalen Quelle (wie der CD) wird dabei wieder in eine Kurve umgewandelt. Die \"Treppe\" unverändert wiederzugeben, schafft die Technik gar nicht. Das Ergebnis ist dann ein analoges Signal, dass eine im Rahmen oben genannter Einschränkungen bezüglich Frequenzgang und Dynamik fast exakte Reproduktion des zuvor auf der CD eingespeicherten Signals ist. Das ist HiFi!

Kommen wir zu der LP: Ja, die LP ist komplett analog! Keine Abtastrate oder Quantisierung wie bei der CD, hier irgendeinen Wert anzugeben ist Quatsch, weil die LP nicht digital ist. Die Physik legt bei ihr die Grenzen der Tonqualität fest.

Die Funktionsweise: Das Tonsignal ist in das Vinyl eingeschnitten, und die an die Tonabnehmer gekoppelte Nadel folgt dieser Rille. Die Bewegungen der Nadel werden durch die Tonabnehmer in elektrische Ströme umgewandelt, die dann verstärkt und zu Schall umgewandelt werden können. Jetzt kommt die Physik ins Spiel: Zuerstmal ist auch das vermeintlich glatte Vinyl rauh, das sieht man vielleicht nicht, aber die Nadel nimmt jede noch so kleine Unebenheit mit. Diese Sprünge, die nicht teil der Musik sind, hört man dann als Rauschen, Knistern, Rumpeln. Das schränkt die effektiv nutzbare Dynamik auf etwas weniger als 50 dB ein - sogar eine Kassette ist besser! Außerdem ist die Nadel auch träge, d.h. sie kann nicht beliebig schnell den Wellen in der Rille folgen, was die Hochtonwiedergabe beschränkt, auf etwa 12 kHz. Tiefe Frequenzen müssten größere Auslenkungen der Rille zufolge haben, aber der Platz auf der Platte ist eingeschränkt - also hat man sich was einfallen lassen und \"entzerrt\" das Signal, bevor man es in den Plattenmaster schneidet: Je tiefer ein Ton, desto leiser wird er gemacht, sodass die Auslenkung der Rille in einem gewissen Rahmen bleibt, Frequenzen unter 40 Hz sind meist aber zu viel des Guten. Deswegen benötigt man auch einen Vorverstärker oder Phonoeingang. Dort wird das von der Nadel abgenommene Signal wieder \"entzerrt\", bloß andersherum: Je tiefer ein Ton, desto lauter wird er gemacht, sodass es nach Musik klingt.

Bei Vinyl kommen noch andere tonbeeinträchtigende Effekte zum Tragen: Die Nadel nutzt das Vinyl ab, die Nadel selbst nutzt sich ab, je weniger Platz und damit Tiefe und Breite die Rille hat, desto weniger Dynamik und Bass ist möglich, der Plattenteller kann eiern oder wackeln, je näher die Nadel der Mitte des Vinyls kommt, desto eingeschränkter die Hochtonwiedergabe, und und und... So tolle Dinge wie 45-rpm-12\"-Maxis usw. pushen zwar die Grenzen, sind aber immer noch meilenweit von den Werten und der reinen Tonwiedergabequalität einer CD entfernt!

Also: Die Tonwiedergabequalität der CD ist besser als die einer LP! Das ist Fakt

Da könnte man jetzt schlussfolgern: Also klingt die CD besser als die LP. Vinyl kann trotzdem den Ohren mehr schmeicheln, z.B. wegen des \"warmen\", weil höhenärmeren Klangbildes. Außerdem hat die mittlerweile völlig überzogene Dynamikkompression auf CD infolge des \"Loudness Wars\" (unbedingt mal googlen!) den wahnwitzigen Zustand hervorgerufen, das die Vinylausgabe eines aktuellen Albums aufgrund der physikalischen Beschränktheit der LP mehr Dynamik haben kann als die CD-Version. CDs mit unverändertem Material aus den 80ern und frühen 90ern (also keine Remaster) haben meist \"lebendigeren\" Klang als welche von heute. Was besser ist, hängt im Endeffekt von dir und deinen Ohren ab:

Was für dich besser \"klingt\", musst du entscheiden!
Ich kann das nicht belegen, aber es klingt logisch. Ist nun wirklich die Plattenindustrie schuld, die das prinzipiell technisch überlegene Medium \"CD\" mit stärker komprimierten Mastertracks zumüllt?


Gruß, Jan

Dance
Werden Sie löblich! Hören Sie Hartfels!
07-03-2013, 01:19
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