Abzugs- und Aufschlagsbindungen (so heissen die Dinger auch) sind ne knifflige Sache, die kann man nicht genug üben!
Es gibt wie immer ein paar hilfreiche Tipps wie man bei dieser Technik, (die ja deutlich mehr Handspannung erfordert als normal gegriffene Töne), vermeidet zu Verkrampfen und locker zu bleiben. Denn nah an der Verkrampfung bist du wenn sich dein 4. Finger vom Griffbrett wegstreckt wie du beschrieben hast. Das geht zwar uns allen zunächst so, ist also \"normal\" aber dennoch für die Technik sehr hinderlich, solltest du dran arbeiten.
Zunächst die Aufschläge:
mach dir klar: die eigentliche Bewegung kommt nicht nur aus den Fingern, sie kommt idealerweise vorallem aus der Drehung des Unterarms. Mach mal folgenden Test: leg die Hand (gerundet, wie eine geöffnete Faust) vor dir auf den Tisch
so dass die Fingerspitzen auf der Tischplatte liegen. Jetzt dreh den Unterarm 90 grad nach aussen, jetzt heben die Finger ab, nur der kleine Finger liegt noch, dann dreh den Arm wieder nach innen, die Finger klopfen auf den Tisch. Das ist die Grundbewegung, nicht nur die Fingermuskeln arbeiten, die grosse Muskulatur des Arms hilft ihnen bei der Kraftübertragung!
Das ist der Trick bei allen möglichen Techniken: Die Armmuskulatur und die Schwerkraft (Armgewicht) hilft den kleinen Fingermuskeln und der Krampf hat ein Ende!
Die Hand bleibt in ihrer idealen gerundeten Form, die Finger bewegen sich kaum, bleiben in einer elastisch gespannten \"Habachtstellung\" und der Arm verrichtet die Arbeit.
Das ist nicht ganz leicht auf die Gitarre zu übertragen, geht nur mit sehr viel Aufmerksamkeit und Geduld. Probiers erst mal mit 1+4, da kapierst du die Bewegung wegen des längeren Hebels am besten.
Abzugsbindungen
hier schlägst du die Saite mit dem Abzugsfinger der linken Hand an. Ein Problem ist oft, (gerade auf der e-Gitarre) dass man dabei die Saite verzieht und ein ungewolltes und unkontrolliertes Bending entsteht. Abhilfe schafft eine Gegenbewegung des Zielfingers. Wenn z.B. 3+1 auf der Saite stehen bewegt sich der 3.F nach unten, während der 1. in einer Bewegung nach oben die Saite festhält. Probier mal mit dem 1. Finger die Saite unter dem 3. wegzuschieben, dann spürst du das Prinzip. das geht mit der Zeit sehr locker von der Hand.
Grundsätzlich:
locker bleiben, Pausen machen wenn du fest wirst, Rhythmisch spielen, (der Rhythmus geht bei den Bindungen oft den Bach runter) und langsam üben!
jede Fingerkombi auf allen Saiten und in allen Lagen üben, so ähnlich wie bei der Spinne.
viel Spass!
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:_pirate:
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Vallesantacorde