Zitat:Original von Fuzz:
..... - um bei meinem Beispiel zu bleiben - die Solotechnik von Jimi Hendrix auch heute noch spektakulär ist, da sie auch ein bestimmtes Gefühl vermittelt, ohne vielleicht dem Geschwindigkeitsrausch des Tappings zu verfallen.
Ich denke, daß nur das vermittelte Gefühl ein geiles Solo von einem Allerweltssolo abhebt. Bestes Beispiel ist die CD \"Freak Guitar\" von Mattias Eklundh die ich mir neulich leider zugelegt habe. Dieser Typ ist ohne Zweifel technisch Weltklasse, schnell wie die Sau und spielt unglaublich sauber, aber er klingt Scheiße ! Warum ? Weil er spielt, als hätte er statt nem Gehirn nen MIDI-Sequencer und alle Noten sind 100% quantisiert. Zudem versucht er einfach nur, möglichst kranke Skalen zu verwenden und gezwungen unorthodox zu klingen. Wer geschrieben hat, daß Hendrix´Soli angestaubt wirken, meint damit vieleicht die damals revolutionäre Technik, aber bestimmt nicht das Gesamtbild. Natürlich kam Eddie van Halen irgendwann und hatte auf einmal beide Hände am Griffbrett, oder Paul Gilbert hatte ne Bohrmaschine mit drei Picks in der rechten Hand, aber ich frage mich, ob ein Solo dadurch besser wird. Vieleicht soll es das aber auch garnicht ? Meiner Meinung nach gibt es einen Unterschied zwischen einem schnellen und einem Gefühlvollen Solo. Gelegentlich paßt es einfach perfekt, zu shredden wie die Sau und bei anderen Sachen muß man einfach simple Lines spielen, um gut zu klingen. Hör dir mal \"The Boy from Seattle\" oder \"Tender Surrender\" von Steve Vai an, hier ist ganz klar zu erkennen, daß auch vermeintlich gefühllose Shredder zu geilen Soli in der Lage sind.
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Macht`s gut und danke für den Fisch (Douglas Adams)