Ich habe gerade einen Bericht über das Musik-Mekka New Orleans gelesen
und wollte euch den nicht vorenthalten. (Quelle: N24)
Jahrelang zog Filmemacher Michael Murphy mit seiner Kamera durch seine Heimatstadt New Orleans. Er besuchte die legendären Musikstätten der Metropole, an denen der Jazz geboren wurde, der Blues aufblühte, der Zydeco Wurzeln schlug und sogar der Rap eine neue Stimme fand.
Doch statt des geplanten Tributs wird der Film \"Make It Funky\" nach der Hurrikan-Katastrophe nun zu einem traurigen Nachruf. \"Der Gedanke, dass ich einen Film gemacht habe und die Stadt nicht mehr da ist, zerreißt mir das Herz\", sagt Murphy.
Blues-Legende B.B. King schwärmt: \"New Orleans hatte einen Sound, den niemand so richtig einfangen konnte.\" Der Jazz-Musiker Wynton Marsalis erklärt: \"Aus musikalischer Perspektive ist New Orleans natürlich der Schmelztiegel Amerikas.\"
Die bunteste aller Musikstädte
Nashville wird als Music City der USA verehrt, Chicago ist für seine Jazz- und Bluesszene bekannt, New York hat die berühmtesten Bühnen. Doch keine andere Stadt steht für so viele Stilrichtungen wie New Orleans, wo ein bunter Bevölkerungsmix ein beispielloses internationales Musikmekka geschaffen hat.
Nach \"Katrina\" trauert die Musikwelt nun um die Stätten, an denen das musikalische Herz des \"Big Easy\" schlug.
Hier kamen Louis Armstrong und Randy Newman zur Welt. Jelly Roll Morton stieg in New Orleans zum Star auf, und Fats Domino wurde zum Pionier des Rock n Roll. Auch die Neville Brothers, Harry Conick Jr., Dr. John, Mahalia Jackson, Pete Fountain und Terence Blanchard wurden in der Stadt groß.
\"New Orleans war die absolute Nummer eins\"
Musikproduzent Mark Samuels lobt die einzigartig lebhafte Szene, die von spontanen \"Sängerkriegen\" und Auftritten in kleinen Clubs wie auch in den Straßen von New Orleans geprägt war.
\"Ich habe in New York, San Francisco, Austin und Atlanta gelebt, aber New Orleans war die absolute Nummer eins für mich\", sagt der Mitbegründer der in der berühmten Canal Street ansässigen Plattenfirma Basin Street Records. \"Ich hoffe, dass es sie eines Tages wieder geben wird.\"
Sorge um die \"heilige Erde\" Treme
Bislang weiß niemand genau, was aus den einzelnen Clubs, Kneipen und Konzerthallen geworden ist. Filmproduzent Murphy, der vor \"Katrina\" nach Los Angeles floh, sorgt sich besonders um den Bezirk Treme. \"Treme ist die Wiege des Jazz innerhalb der Wiege des Jazz\", sagt er. \"Treme ist die heilige Erde, auf der Louis Armstrong und alle Größen ihre Musik gespielt haben.\"
Rapper Master P befürchtet nicht nur den Verlust der Plätze, sondern auch ihrer Menschen. \"Wir wissen nicht, wen wir verloren haben, und wir könnten viele großartige Leute für die Zukunft verloren haben.\"
\"Unsere Stadt ist noch am Leben\"
Diese Sorge teilt Musikproduzent Chuck Taggart, der im vergangenen Jahr die CD-Kollektion \"Doctors, Professors, Kings & Queens: The Great Big Ol Box of New Orleans\" herausgab. \"So viele bedeutende Musiker aus New Orleans und so viele Menschen aus dem kulturellen Herzen der Stadt waren arm. Wie sollen wir den Charakter der Stadt erhalten? Wie können wir sie wieder aufbauen?\"
Marsalis, der für den 19. September eine Benefizveranstaltung für die Hurrikan-Opfer plant, ist zuversichtlich, dass die Musikszene überleben wird. \"Unsere Stadt ist noch am Leben\", sagt der Jazz-Star.
\"Ganze Generationen von uns sind noch da, wir werden unsere Stadt wieder auf die Beine bekommen. Es wird tragische Verluste geben, die wir nie zurückbekommen werden. Aber das Kostbarste sind die Menschen, der Geist der Menschen, der Wille der Menschen, der Verstand und die Herzen. Das ist nicht verloren gegangen.\"
In diesem Sinne
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LG
Markus
LG
Markus
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Ich bin ein Gänseblümchen im Sonnenschein
und durch meine Blüte fließt die Sonne in mich rein.
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