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Die Digital-Gitarre kommt
ingebinge Offline
Boxenträger
*

Beiträge: 22
Themen: 10
Registriert seit: Apr 2004
#1
RE: Die Digital-Gitarre kommt
Hi,

Gibson bringt die Digitalgitarre:

\"Seit 70 Jahren schmeichelt, weint, kracht, dröhnt, schwurbelt und kreischt die E-Gitarre in der populären Musik, ohne das sich am technischen Prinzip viel geändert hätte. Jetzt, sagt der Gitarrenbauer Gibson, kommt der Generationenwechsel: Die Gitarre wird digital.

Wenn Gary Moore ins Solo von \"Still got the Blues\" einsteigt, warm und dicht und druckvoll, dann verdankt er den so satten, weichen wie mächtigen Sound wie einst Carlos Santana, Chet Atkins, Lenny Kravitz, Neill oder auch Angus Young einer Entwicklung der amerikanischen Gitarrenbauer Gibson: Seit einem halben Jahrhundert verbaut die Firma \"Humbucker\"-Pickups in elektrische Gitarren, deren berühmteste wohl die Mitte letzten Jahrhunderts entwickelte \"Les Paul\" ist (benannt nach dem längst vergessenen Musiker Lester William Polfus).

Der Sound prägte den Stil zahlreicher Musiker und ist für Insider bis zum heutigen Tag von der ersten Note an erkennbar. Kein Wunder: Experimente mit Vorverstärkern hin, in die Gitarre verbaute Equalizer her - eigentlich hat sich technisch wenig getan, seit vor rund 70 Jahren die E-Gitarre ihren Siegeszug in der populären Musik antrat. Der Sound einer Gitarre wird nach wie vor von ihren Materialien, ihrer Verarbeitung, von der Art und Güte ihrer Pickups und des Verstärkers bestimmt. Letzteren bevorzugen viele Musiker Transistorfrei als Röhrengerät. Analoger geht es kaum.

Das, verspricht Gibson, sei nun vorbei: Die \"digitale Gitarre\" sei der nächste Entwicklungsschritt. Digitaltechnik aber erlaubt eine haarfeine Definition des Sounds - in Vor- wie Nachbearbeitung.

Adios Effektgerät, bedeutet das unter anderem, denn jetzt habe der Musiker die freie Wahl, wie sein Instrument klingen solle. In Maßen, versteht sich, denn der Grundsound der D-Gitarre sei nach wie vor \"klassisch, nur wie unter Steroiden\", wie Gibson-Chef Henry Juszkiewicz meint.

Er weiß, dass es nicht einfach wird, die neuen Instrumente am Markt zu etablieren. Was das Kommen der D-Gitarre wirklich bedeute, würden Musiker aber spätestens dann begreifen, wenn sie den \"ersten Gitarren-Lick in einem Song hören, der auf keine andere Weise erzeugt werden kann als mit der digitalen Gitarre\".

Siebzig Jahre lang lag unter den Saiten ein Pickup, letztlich eine Spule, die die Schwingungen der Stahlseiten in einem elektromagnetischen Feld in ein Signal übersetzte und an einen Verstärker übermittelte. Dazu gehörte immer auch \"Noise\": Das Summen beim Einschalten des Verstärkers, Interferenzen der Töne untereinander, Qualitätsverluste auf dem Weg zum Verstärker. Und jetzt?

Bei der D-Gitarre greift das Pickup die Schwingungen jeder einzelnen Saite ab, deren Sound auch jeweils einzeln definiert werden kann. So könnte man die Basssaiten dröhnend verstärken und verzerren, die Mitten im Wawa quaken lassen, während die hohen Töne hell und klar aufgesetzt würden: Klangbilder, für die man bisher mehrere Instrumente brauchte. Im Studio war immer alles möglich, doch die Digitaltechnik erweitere nun auch die Einflussmöglichkeiten des Musikers beim Liveauftritt.

Alle Tonübermittlung sei nun strörungsfrei und ohne Qualitätsverlust, verspricht die Gibson-Werbung. Zu hören sind die neuen Instrumente erst \"später in diesem Jahr\", und auch der Verkauf hat noch nicht begonnen. Ein Sonderangebot wird die D-Gitarre jedenfalls nicht, denn für die besseren Instrumente von Gibson musste man schon immer etwas tiefer in die Tasche greifen: Zwar baut Gibson - seitdem der große Konkurrent Fender mit der Preiswert-Reihe \"Squire\" Druck macht - auch \"Billiggitarren\", doch selbst die beginnen bei einem regulären Preis von rund 800 Euro.

Eine \"normale\" Les Paul kostet heute zwischen 2000 und 7500 Euro. Die digitale Aufrüstung soll den Preis der Gitarren um jeweils 200 bis 300 Euro erhöhen.

Die ersten D-Prototypen sind übrigens wieder in Les-Paul-Bauart: Die Entwicklung der D-Gitarre begann 2002 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des klassischen Modells. Damit dominieren bis heute mit der Les Paul und Fenders Stratocaster-Bauart zwei Bauformen den E-Gitarrenmarkt, die bereits 1952 beziehungsweise 1954 eingeführt wurden.\"




© bei Spiegel Online
02-05-2004, 09:02
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Nachrichten in diesem Thema
RE: Die Digital-Gitarre kommt - von ingebinge - 02-05-2004, 09:02
[Kein Betreff] - von Goof - 02-05-2004, 14:21
[Kein Betreff] - von Sulb - 02-05-2004, 14:35
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