(25-02-2014, 19:21)DeeDee schrieb: Kann man noch von (alterierter) Dominante sprechen, wenn der Grundton nicht die Dominante, in diesem Fall also D, ist?
Hi DeeDee,
ja, das ist ja gerade das Kuriose am
DV, dass sein Grundton nicht erscheint. Durch die enthaltenen Leittöne ist aber die dominantische Funktion ganz klar. Bei deinem Akkord sind ja auch zwei starke Leittonwirkungen vorhanden: das A# (löst sich zum H von G-Dur auf) und das C# (löst sich zum D von G-Dur auf).
Eine Herleitung deines Akkordes über die Dominatfunktion ist dann:
- Dominatsept: D-F#-A-C
- Dominatseptnonenakkord: D-F#-A-C-Eb
- DV: F#-A-C-Eb
- DV alteriert: F#-A#-C#-E
- DV alteriert ohne Terz: A#-C#-E
Das noch fehlende G kann man jetzt als 11 oder als Vorausnahme für den G-Dur bezeichnen.
Und wenn jetzt wieder die Jazzer kommen und sagen: das ist aber ein A#o (oder A#dim), dann haben sie natürlich recht. Als Griff wäre es in deiner Akkordlage und vollständig (also mit dem Ton G) ein C#o7. Und weil man die kleinen Terzen ja beliebig stapeln kann, ist das gleichbedeutend mit A#o7, Eo7, Go7, Bbo7 und Dbo7. Aber das hast du ja schon selbst geschrieben.
Nur sagen eben diese Akkordbezeichnungen nichts über die
Funktion zu G-Dur aus. Da der Akkord mit den Leittönen dominatisch klingt und sich in der Tonika auflöst, sollte er auch dominantisch gedeutet werden.
War das jetzt zu viel...? Vielleicht hats trotzdem geholfen.
Grüße von Grusel