Ty
Saitenquäler
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Der einzige Schaden der mich kümmert ist der an der Musik. Wieviele Musiker bleiben einfach unbekannt weil ein Manager einen schlechten Tag hat. Es sind längst nicht alle bekannt oder haben die möglichkeit eine CD aufzunehmen die es wirklich verdient haben.
Und welchen Schaden haben die Plattenfirmen oder die großen \"Stars\". Ich habe mal gelesen welchen Wert die Lieder haben, die runtergeladen werden. Währe ich die Plattenindustrie würde ich mich auch beschwerden - es ist ja irgendwo geklaut es ist schon irgendwo verboten was \"wir\" machen. Wieviele Leute hätten die Runtergeladenen sachen wirklich gekauft? Liegt vieleicht der rückgang der einnahmen dieser firmen daran das zuviele Manager zu schlechte Tage haben und dabei von Marktforschern gründlich unterstützt werden. Passt dieser \"Künstler\" zu uns und vorallem verkauft er sich denken sich die Firmen doch. Lieber nur weniger sichere Einnahmen als Risiko. Sie müssen ja sehen wo sie bleiben ...
Ich kaufe wenige CDs das angebot an Alben deren kauf sich lohnt ist ja überschaubar. Warum ich schon seit langer zeit nichts mehr Runterlade weis ich selbst nicht. Von den größen kauf ich mir auch nichts das bekomm ich irgendwie auch mal so.
Und respektlos gegenüber dem Künstler .. Wenn ich Songs schreibe ( was ich nicht tue ) kann die spielen wer will ohne das ich das respektlos empfinde. Weil ich bekannt bin hat meine Musik nur noch Wert an der Kasse ?
Ich kann mich nicht in die Rolle der Künstler reinversetzen aber ich denke in die der Plattenindustrie von denen ich meinen Brenner und meine Rohlinge kaufe - ich unmensch.
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29-12-2003, 06:18 |
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demuelli
Barree-Künstler
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Registriert seit: Aug 2003
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@Jemflower:
Die Statistik nach unten zu manipulieren wäre eine extrem schlechte Sache für Aktienunternehmen (und das sind die großen Musikkonzerne). Von daher kann ich mir nicht vorstellen, daß sie dies in der Gesamtstatistik tun.
Das der Schaden nicht vollkommen real ist, den die Plattenindustrie angibt, ist auch klar. Wie du schon sagtest gibt es Leute, die sich die CDs ziehen, die sie sich nicht leisten können.
Die Gefahr besteht aber darin, daß sich Leute, die sie sich ohne Probleme leisten könnten, trotzdem ziehen.
Letztendlich war der derzeitige nervige CD-Schutz nur eine Reaktion der Industrie auf die extremen Anstiege von Raubkopien.
Das Angebot früher beschränkte sich darauf, was ein Freund oder Nachbar in seiner CD-Sammlung hatte, heute ist das Angebot enorm gestiegen. Die Industrie hat ihren Kundenservice der Zurückhaltung eingestellt, weil der Schaden zu groß wurde.
Universal z.B. hat 16% Umsatzeinbußen und 75% Gewinneinbußen. Solch ein Gewinn wird bei solchen Umsatzeinbußen nur überhaupt noch realisiert, wenn man radikal spart. Und das geht meistens über Personal oder die Gewinnspannen der Künstler.
Universal hat reagiert mit 15-30% Preisrückgängen. Da bin ich mal gespannt, wie es sich entwickelt.
Ich gebe dir bei deinen Argumenten ja größtenteils recht, aber es immer die Frage ob ich mit dem Brennen die treffe, die ich will. Das ist das, was ich mal zu bedenken geben wollte.
(Das war jetzt schon fast zu sachlich )
mfG
demuelli
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Better to be hated for who you are than to be loved for who you are not
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29-12-2003, 11:42 |
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alexxx
Fingerpicker
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Registriert seit: Jun 2003
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da ich heute versucht habe mir von der neuen Dido-Cd eine \"Backup-Kopie für den privaten Gebrauch\" (=legal) zu machen, und dabei kläglich gescheitert bin, wegen des Kopierschutzes, muss ich jetzt auch meinen Senf dazugeben.
Für mich kam der entscheidende Punkt in meinem Musikkonsumationsverhalten, als die LPs von den CDs ersetzt wurden. Den Menschen wurde tatsächlich eingeredet, dass CDs eine bessere Audioqualität haben als LPs. Tatsache ist aber, dass LPs bis zu einem Faktor 100 Musik genauer aufzeichnen und wiedergeben. Die Musikindustrie hat also nur um die Gewinnmargen für Tonträger explodieren zu lassen, uns alle angelogen und uns gezeigt dass ihnen die Qualität dessen was wir kaufen sch..ßegal ist.
Hier wurde der erste Schritt getan um die Konsumenten dazu zu bringen schlechte Qualität zu überteuerten Preisen zu kaufen.
Dann kam MP3, welches nochmals Frequenzen wegrechnet, die das menschliche Ohr angeblich nicht hören kann. Da die Konsumenten eh schon an minderwertige Sounds gewöhnt worden waren, wurde dieses Format so schnell und so durchschlagend akzeptiert.
Was tat die mUsikindustrie? Gleich hat man versucht auch das zu klingender Münze zu machen. MP3 Player, Sticks etc...
Das hat natürlich nur jemanden interessiert der MP3s hatte, also logischerweise noch stärkerer Auftrieb fürs \"CD-rippen\".
Also hat die Musikindustrie die erwähnten Gewinneinbrüche selbst eingeleitet und das ganze ist nur eine Konsequenz der unendlichen Gier der Studiobosse und so mancher Stars.
Ich kann mich auch der konservativen Argumentationslinie von \"demuelli\" nicht anschließen, denn die Arbeitsplätze die in der Musikbranche verloren gehen, entstehen eben woanders wieder.
(z.B. Herstellung von Rohlingen, Internetbreitband, etc...)
Ich denke die Musikindustrie kriegt jetzt und die nächsten paar Jahre den Dämpfer den Sie verdient, und wird halt neue Vertriebswege erschließen.
Super finde ich den Ansatz eben CDs (besser LPs, so es welche gibt) von Bands zu kaufen die man unterstützen will und die anderen eben bei Bedarf zu brennen.
So long,...
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29-12-2003, 17:33 |
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WildThing
Klampfer
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Registriert seit: Oct 2002
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Zitat:Original von alexxx:
Den Menschen wurde tatsächlich eingeredet, dass CDs eine bessere Audioqualität haben als LPs. Tatsache ist aber, dass LPs bis zu einem Faktor 100 Musik genauer aufzeichnen und wiedergeben.
Diese Tatsache wäre mir aber ziemlich neu. Kann man das irgendwo nachlesen?
Zitat:Hier wurde der erste Schritt getan um die Konsumenten dazu zu bringen schlechte Qualität zu überteuerten Preisen zu kaufen.
Dann kam MP3, welches nochmals Frequenzen wegrechnet, die das menschliche Ohr angeblich nicht hören kann.
Mag ja sein, dass ich taub bin. Aber wenn ich ne MP3 in ordentlicher Qualität habe, höre ich da nicht wirklich einen Unterschied. Höchstens, wenn ich megafette Bassboxen habe und ich mich wundere, warum auf einmal der Boden nicht mehr so vibriert...
Klar: Viele MP3s aus dem Netz sind von absolut dreckigster Quali. Das liegt aber nicht am Datenformat selbst.
Zitat:Also hat die Musikindustrie die erwähnten Gewinneinbrüche selbst eingeleitet und das ganze ist nur eine Konsequenz der unendlichen Gier der Studiobosse und so mancher Stars.
Ich weiß nicht, mich stört dieses verallgemeinernde \"Die Musikindustrie\".
Zitat:Ich kann mich auch der konservativen Argumentationslinie von \"demuelli\" nicht anschließen, denn die Arbeitsplätze die in der Musikbranche verloren gehen, entstehen eben woanders wieder.
(z.B. Herstellung von Rohlingen, Internetbreitband, etc...)
Mal ganz davon abgesehen, dass die Entwicklung von Internetbreitband und auch die Herstellung von Rohlingen nicht nur von der Musik alleine abhängig sind, kann man das so nicht sehen. Beispiel:
Ich ersetze Arbeiter in einer Fabrik durch Roboter - dabei gehen 100 Arbeitsplätze verloren.
Klar - es entstehen neue Arbeitsplätze von Leuten, die Roboter konstruieren und bauen. Es entstehen also sagen wir mal 10 Arbeitsplätze für die Ingenieure, Programmierer und EDV-Leute - die Produktion selbst übernehmen dann ja auch wieder Roboter.
Bilanz: -90 Arbeitsplätze. Und wenn ich erst mal einen Robo habe, passt der ja in 100 Fabriken...Bilanz: -9990 Arbeitsplätze.
Man kann also nicht einfach verallgemeinernd sagen, dass die Arbeitsplatzzahl gleich bleiben, wenn eine Industrie durch eine andere \"ersetzt\" wird.
Um nochmal aufs eigentliche Thema zurück zu kommen:
Die Preise finde ich auch ziemlich lausig, aber das ist meiner Meinung nach auch so eine Art Teufelskreis. Sind die Preise teuer, brennen alle sich die CDs. Brennen alle sich die CDs, haben die Plattenfirmen weniger Geld. Und da will man dann verlangen, dass die Plattenfirmen in einer Verknappungssituation noch die Preise senken, in der Hoffnung, dann würden wieder mehr Leute kaufen? Klar, das ist ziemlich vereinfachend, aber das ist ein generelles Dilemma unserer digitalen Gegenwart. LPs konnte man nicht so ohne weiteres kopieren und es lohnte sich vom Aufwand her nicht. Bei digitalen Datenträgern ist das ne ganz einfache Sachen, da man ja nicht mit Materialien, sondern nur mit elektronischen Daten arbeitet. Die kann man auch runterladen. Ich meine, es würde ja auch keiner auf die Idee kommen, ein Auto aus dem Internet runterzuladen - das geht halt nicht. Daher werden alle Informationsherstellenden Firmen über kurz oder lang Probleme bekommen - so eben auch die Plattenfirmen.
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30-12-2003, 01:42 |
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demuelli
Barree-Künstler
Beiträge: 435
Themen: 6
Registriert seit: Aug 2003
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\"Agesichts diverser Skandale in den letzten Jahren wäre ich da skeptisch.\"
Da wurde aber immer in die andere Richtung manipuliert. Würden sie die Statistiken negativer machen, als sie sind, würde es ihnen mehr schaden als nützen.
mfG
demuelli
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01-01-2004, 22:50 |
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alexxx
Fingerpicker
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Themen: 14
Registriert seit: Jun 2003
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schönes neues jahr allerseits
@wildthing: also wegen des nachlesens werde ich die demnächst (5.Jänner), wenn ichs nicht vergesse, den buchtitel und autor nennen. (es ist so ein fachbuch über physikalische grundlagen von hifi), aber man kann sichs ja leicht vorstellen. also eine cd zeichnet digital auf: ich weiß ich muß das hier nicht erklären aber zum besseren verständnis sag ichs trotzdem: digital heißt null und eins. d.h. die sinuskurve die ein ton ja ist wird in null und einsen codiert auf die cd gebracht. mit diesen nullen und einsen werden also eckpunkte markiert und der d/a-wandler rechnet sich dann den zwischenverlauf aus, und erzeugt so den ton.
bei der klassischen lp wurde(und gottseidank wird) die schwingung sozusagen in verkleinerter form nachgezeichnet und in das vinyl geritzt. (wenn man sich eine plattenrille unter dem mikroskop ansieht, versteht man sofort was gemeint ist). da dann die abnahme bei der lp übeer nadel und meistens magnetspule funktioniert, ensteht wieder eine schwingung die dann verstärkt und abgespielt wird.
ja! es ist richtig dass schlussendlich auch die aufzeichnung durch nadel aus \"digitalen\" informationen besteht. aber aufgrund des mediums eben um ein vielfaches feiner.
das beste medium ist magnetband, weil man die schwingungskurve direkt aufzeichnen kann. dat-rekorder kommen fast heran.
bezügl mp3: ja ich weiß was du meinst. ich habe selbst die besten erinnerungen an meinen ersten kassettenrekorder und die abgenudelten kasetten. aber hör dir mal auf einer high-end anlage dasselbe stück auf cd, als mp3 und auf lp an.
lass dir zeit und urteile selbst.
was die verallgemeinerung angeht:\"die menschen, in der organisation die sich der verbreitung von musik, widmet, die nur noch an gewinnmargen und sich selbst denken\", müsste es wohl korrekt heissen.
da stimme ich dir zu.
was die arbeitsplatzthematik betrifft. stimmt, natürlich kann mans nicht 1:1 zu rechnen. vor allem muß man bedenken, dass es dadurch auch zu einer geografischen verschiebung der arbeitsplätze kommt.
abschluss: wie immer -gähn- gibts auch hier kein schwarz und weiß. also brennen mit augenmaß.
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02-01-2004, 12:07 |
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