Jemflower
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08-11-2008, 12:50 |
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Anke-mB
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Zitat:Original von Toco:
Ich habe gerade ein interessantes Interview (http://www.youthforlife.net/detail.php?id=412) zum Thema Abtreibung nach Vergewaltigung gefunden. Hervorhebenswert finde ich folgende Stellen:
\"Denn es ist widersinnig zu glauben, man könne ein Trauma (den langen Missbrauch) durch ein zweites Trauma (Abtreibung) irgendwie aufheben oder heilen. Das Gegenteil ist der Fall, das Mädchen ist noch mehr und noch tiefer verwundet worden.\"
\"Wenn das Kind lebt, braucht es das \"Grundvitamin des Lebens\": Liebe, Liebe und nochmals Liebe. Dann kann es auch mit seinem unglücklichen Anfang leben. [...] Aber es wäre zynisch zu denken: Der junge Mensch könnte mit diesem Bewusstsein Probleme haben, da bringen wir ihn lieber gleich um.\"
Ich kann mir natürlich nicht vorstellen, wie es ist, ohne richtige Eltern aufzuwachsen, vergewaltigt zu werden, mit 16 schwanger zu sein, ... Trotzdem kann ich mir aufgrund meines Glaubens und dessen, was ich von anderen Menschen gehört habe, eine Meinung dazu bilden.
Meiner Meinung nach agumentierst du hier sehr einseitig!! Du beziehst dich hier auf Aussagen eines Weihbischofs zum Thema Abtreibung nach Vergewaltigung und findest einige Stellen noch hervorhebenswert 8o 8o DAS finde ich unfassbar!!!
Hast du dich genauso intensiv mit Aussagen von betroffenen Frauen beschäftigt? Hast du vergewaltigte Mädchen und Frauen befragt oder mal nachgelesen wie sie diese Dinge sehen? Warst du mal in Selbsthilfegruppen, beim Weißen Ring oder in Frauenhäusern und hast dich vor Ort mal mit diesem Thema auseinandergesetzt?????
Ich stimme Jem vollkommen zu in dem sie sagt: geh hin und hilf, arbeite mit Betroffenen zusammen und ERST DANN kannst du dir das Recht herausnehmen bei so einem brisanten Thema mitzureden!
Viele von uns Älteren haben im Laufe der Jahre Dinge sehen und erleben müssen auf die wir gerne verzichtet hätten, die uns viel Leid und Trauer haben erleiden lassen müssen und du hast noch nicht mal ansatzweise eine Ahnung von dem was du redest!
Gruß
Anke
Nicht die Worte: \"er stirbt\" lassen uns trauern, sondern das Leben welches diesen Worten voran gegangen ist. (Zitat)
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08-11-2008, 13:23 |
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Hetfield1985
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Zitat: Original von Andy63:Hast du ein Haus gebaut, ein Kind gezeugt, einen Baum gepflanzt?
Weißt du das? Wahrscheinlich nicht.
In jedem Falle erspart es die inhaltliche Auseinandersetzung und möglicherweise daraus resultierende unangenehme Folgen: die eigene Meinung muss nicht überdacht werden. So definiert der Volksmund \"reaktionär\". Und letzten Endes ist das ein persönlicher Schutzmechanismus, um nicht von change (den man ja jedem anderen wünscht, der nicht die eigene Position vertritt) erfasst zu werden. \"Wechsel ja, aber nicht bei mir!\"
Das Phänomen einer solchen \"Selbstimmunisierung\" lässt/ließ sich sogar beim us-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf feststellen. War es vor vier Jahren noch der böse Bush, dessen \"Kritikern\" man (in Europa) nicht mit rationalen Argumenten kommen konnte, um zu zeigen, dass er eben kein Nazireich auf amerikanischem Boden gründete (gründen konnte), so ist das nun der als sakrosankt geltende Barack Hussein Obama:
Zitat:Sein Programm ergeht sich in besonderer Allgemeinheit und dem Ruf nach Wandel. Wer und was wie gewandelt wird, war im Wahlkampf zweitrangig, wenn man der Antwort überhaupt einen Rang zusprechen kann. Anhänger von Obama erklären im Gespräch, sie müssten sich nun nicht mehr um das Zahlen ihrer Tankstellenrechnungen und um das Wohlergehen ihrer Kinder sorgen. Nicht einmal die Frage, welche politische Handlung Obamas ein eindeutiges Zeichen seines Scheiterns sei, kann beantwortet werden. Zieht Obama die Truppen nicht aus dem Irak ab, so liegt es nicht an Obama, sondern an der Misswirtschaft der Bush-Regierung. Ist nicht genug Geld für das Gesundheitswesen da, so liegt es an der verfehlten Politik der Republikaner, von denen er das Ruder erst übernehmen musste. Wenn die Wirtschaft sich in den nächsten Jahren nicht von der Kreditkrise erholt, so liegt das nicht an Obama, sondern an der restriktiven Politik der Fed. Es ist für Obama-Anhänger ganz gleich was er tut, nicht tut und was ihm misslingt. Sein Scheitern wird nicht ihm, sondern anderen oder den Umständen zugeschrieben. Insofern passt es hervorragend zusammen, dass Obama Anhänger der schwarzen Befreiungstheologie ist und sein Ruf nach Wandel von seinen Anhängern als nicht weniger verstanden wird, als das Verlangen nach dem Paradies auf Erden für alle. Obama ist in diesem Sinn die Potenzierung des Teflonpräsidenten, als der Reagan bezeichnet wurde. An Reagan blieb wegen seiner Antihaftbeschichtung kein Schmutz kleben, mit dem er beworfen wurde, wurde aber für seine Fehler wenigstens verantwortlich gemacht. Obama wird das nicht passieren. Er ist nicht bloß antihaftbeschichtet, sondern bereits vor Amtsantritt für unfähig erklärt worden, Fehler überhaupt nur zu begehen.
Aber vielleicht sollte man den Obama und gerade seine Anhängerschaft wegen des erschreckend jugendlichen Alters auch nicht ernst nehmen ...
\"Charles Bronson tritt immer nur dann in Aktion, wenn all seine Lieben brutal abgeschlachtet worden sind.\" - Al Bundy
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08-11-2008, 17:03 |
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Jemflower
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@ Oslo
Vorsichtshalber habe die Regeln mal nachgelesen. So dramatisch ist es noch nicht.
Die Debatte dreht sich um ein Thema, das für Hetfield der Hauptgrund seiner Ablehnung Obamas zu sein scheint. Jedenfalls kommt das bei mir so an.
Ich persönlich finde es irrelevant für die Präsidentendebatte, da Obama in dem Bereich, mal ganz rational gesehen, kaum etwas verändern kann (was Hetfield mit \"zum Glück\" kommentierte).
Leider steige ich bei dem Thema auch immer gerne drauf ein, weil es mich ärgert, wenn Leute, die ich (mangels anderer Information - Hetfield dann klär uns doch mal auf) erst einmal so einschätze, dass sie keine eigenen (oder zumindest Pflege-) Kinder haben und eigentlich von ihrer geschliffenen Wortwahl her eher nicht zu denen gehören, denen so etwas passiert, vehement gegen Abtreibung wettern.
Sollte jemand meine Wortwahl als geschliffen einstufen, ich bin Lehrerin in einer Schule in einem ziemlichen Problemgebiet, deshalb begegne ich zwangsläufig denen, die das erleben.
Ich bin nicht begeistert wenn jemand abtreibt, aber ich maße mir da kein Urteil an. Mir tut es leid, wenn Menschen überhaupt in eine Situation kommen, in der sie so etwas in Erwägung ziehen. Deshalb gilt mein Streben danach, die Mädchen durch Bildung zu stärken. Wer ein echtes Berufsziel hat entwickelt mehr Verantwortungsgefühl für sich und andere und wird seltener ungewollt schwanger.
Wenn es irgendjemands Meinung ist, dass Keuschheit da die beste Lösung ist, respektiere ich das. Soll er keusch leben.
Wer lieber verhütet, soll das auch tun.
Was ich eben sehr gut an McCain fand, war wie er einer Eiferin, die wirklich absurdes über Obama behauptete, mit den Worten \" er ist auch ein guter Familienvater, wir haben nur verschiedene Ansichten\" zur Ruhe gebeten hat. Vielleicht können wir davon lernen.
Dann noch eins: Ich mag es nicht absichtlich falsch verstanden zu werden und dann mit einer absurden Interpretation auf ein Gleis geschoben zu werden, auf dem ich nicht bin. Was auch immer an Sexualmoral, von wem auch immer verkündet wird, ändert die Situation in Afrika nicht. Die genannten ausbleibenden Konsequenzen sind für die Frauen auf jeden Fall ein Gewinn, da ändern ein paar geplatzte Kondome auch nichts dran. Ein Allheilmittel sind sie natürlich nicht, aber sie können offenbar Leben retten.
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08-11-2008, 19:18 |
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Hetfield1985
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@Jem:
Die Debatte dreht(e) sich nicht um ein Thema, das für mich von besonderer Wichtigkeit ist, um Obama abzulehnen, sie drehte sich um ein Thema, das im amerikanischen Wahlkampf durchaus als wichtig eingestuft werden kann. Dass dies diesseits des Atlantiks, genauer gesagt: in Deutschland, auf nahezu hoffnungsloses Unverständnis trifft, mag als Tatsache bestehen, hat mich aber anfangs dazu bewegt, einmal die Gegenseite dessen aufzuzeigen, was hierzulande als scheinbarer gesellschaftlicher Konsens gilt.
Ich habe vielleicht zu viel erwartet und gedacht, man würde auf das eingehen, was geschrieben wird, anstatt den zu kritisieren, der es schreibt (siehe auch die Kritik ein paar Posts weiter oben, dass da ein Weihbischof etwas zur Abtreibung sagt). Und, nein, ich werde hier niemanden \"aufklären\" oder mich persönlich dafür rechtfertigen, warum ich es wage, in einem solch erschreckend jungen Alter Partei für die noch Jüngeren und ihr Recht auf Leben zu ergreifen. Wenn jemand meint, er habe in gewisser Hinsicht mehr Erfahrung als ich, dann kann er mir das - auf ein konkretes Thema bezogen - gerne mitteilen, mir die vermeintlichen Fehler der Argumentation aufzeigen und sagen, was er in der Beziehung gelernt und erfahren hat. Ich wurde (im Gegensatz zu manch früherer Generation) im Respekt gegenüber Älteren erzogen und lerne auch immer wieder gerne von denen, die in mancherlei Dingen mehr Erfahrung haben als ich. Nicht zuletzt deshalb bin ich auch in diesem Forum, das nach ebendiesem Prinzip arbeitet, angemeldet. Wogegen ich mich allerdings verwahre, ist die Überheblichkeit, die meine Person aufgrund ihres Alters und der damit verbundenen Vermutung über fehlende Erfahrung direkt angreift. Das ist nicht nur destruktiv im Sinne einer fruchtbaren Diskussion im Thread, sondern gleichsam respektlos und eines erwachsenen und wohl erfahrenen Menschen nicht würdig.
Übrigens, an die Älteren hier unter uns: die Schöpfungsgeschichte ist weitaus älter als die modernen wissenschaftlichen Theorien um Evolution und dergleichen. Vielleicht wäre das mal ein neuer Blickwinkel auf das Thema. Zumal sie - als direkte Offenbarung des Schöpfers - tatsächlich unter ihren Anhängern als Wahrheit gilt und nicht bloß als falsifizierbare Theorie, die nur so lange gilt, bis sie widerlegt ist.
\"Charles Bronson tritt immer nur dann in Aktion, wenn all seine Lieben brutal abgeschlachtet worden sind.\" - Al Bundy
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08-11-2008, 22:01 |
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Aldo
Frontmann
      
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Zitat: Original von Hetfield1985:
Übrigens, an die Älteren hier unter uns: die Schöpfungsgeschichte ist weitaus älter als die modernen wissenschaftlichen Theorien um Evolution und dergleichen.[/sig]
Aber die Schöpfungsgeschicht ist schlicht falsch.
Oder hat [insert höhere Wesenheit nach Wahl] die Saurier- und Neandertalerknochen verbuddelt um die Archäologen zu ärgern?
Vor garnicht allzulanger Zeit glaubte man auch daß die Erde Mittelpunkt des Universums, eine Scheibe ist und auf der Schulter eines riesigen Typen der auf ner Schildkröte steht liegt.
Das das totaler Quatsch ist wissen wir jetzt, und ich maße mir einfach mal an, die Schöpfungsgeschichte für Quatsch zu halten.
Weil, was sollte eine höhere Wesenheit, ob Gott, Allah, das unsichtbare rosafarbene Einhorn oder das fliegende Spaghettimonster für Gründe haben, uns Menschen ein Universum zu bauen und sich dann in ein anderes zurückzuziehen?
Wo wohnt eigentlich das fliegende Spaghettimonster?
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08-11-2008, 22:28 |
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Oslo
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Zitat: Original von Jemflower:
@ Oslo
Vorsichtshalber habe die Regeln mal nachgelesen. So dramatisch ist es noch nicht.
Ja, ich weiß: Ich übertreibe. So wie die meisten Diskutierenden hier :-D
Zitat:Man kann das zwar so interpretieren, dass es um Alter geht, aber gemeint war eher Erfahrung.
Nennt das Kind einfach beim Namen, dann wirds auch nicht missverstanden.
@ Andy: Klar ist das Alter eine Tatsache. Kann ich nachlesen. Was hier gemacht wird ist aber etwas anderes, als einfach Tatsachen auf den Tisch zu legen. Das Alter wird gewichtet und bewertet. Damit muss man sich zwangsläufig vor den Kopf gestoßen fühlen. Hetfields Antwort beweist ja, dass nicht nur ein objektiver Beobachter das als unpassend empfindet...
Zitat:Wogegen ich mich allerdings verwahre, ist die Überheblichkeit, die meine Person aufgrund ihres Alters und der damit verbundenen Vermutung über fehlende Erfahrung direkt angreift.
Solche Sätze will ich nicht lesen müssen. Ich nehms ihm nicht übel, denn so wie hier argumentiert wird ist das die logische Konsequenz.
Ihr lehnt euch schon ziemlich weit aus dem Fenster. Unabhängig vom Thema. Fallt nicht ganz raus
Sorry, aber das kanns nicht sein.
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08-11-2008, 23:08 |
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