Grundsätzlich bist du nicht an bestimmte Fingersätze gebunden. Du kannst auch andere (bzw. eigene) nehmen bzw. zusammenstellen, wenn es dir für ein bestimmtes Stück ein besseres bzw. bequemeres Spiel ermöglicht (solange es die richtigen Töne sind).
Insofern haben die dort gezeigten Fingersätze erstmal keine besonderen Vor- oder Nachteile.
Allerdings haben sie dort teilweise 4 Töne auf einer Saite (wähle z.B. mal Grundton \"D\" und dann Name \"dorisch\" und schau dir die hohe E-Saite an). Sowas als festen Fingersatz zu lernen kann ich mir irgendwie nicht vorstellen...
Ich habe mich den Fingersätzen in folgender Reihenfolge vertraut gemacht:
1. Die pentatonischen Fingersätze (darüber reden wir hier die ganze Zeit).
2. Erweiterung der Pentatonik-Fingersätze um die fehlenden Töne der Tonleiter. Damit hat man dann die
Major-Scale-Patterns bzw. Dur-Tonleiter (nicht: Pentatonik) Fingersätze
Dir sollte dabei auffallen, dass die Pentatonik-Fingersätze im Grunde beibehalten werden und nur um die fehlenden Töne zur Dur-Tonleiter (bzw. Moll-Tonleiter; C-Dur entspricht auch hier A-Moll, da gleiches Tonmaterial).
3.
Three-Note-per-String-Scales. Da hat man dann auf jeder Saite 3 Töne (daher der Name). Die sollte man ganz langsam und sauber üben, weil die Streckfingersätze teilweise nicht immer super zu greifen sind. Gleichzeitig bzw. schon vorher habe ich mich mit dem modalen Spiel vertraut gemacht, um zu wissen, was das überhaupt alles ist: dorisch, phrygisch, lydisch etc. und wo es herkommt. Da wird es dann nämlich komplex. Nur soviel: ionisch entspricht Dur und äolisch entspricht Moll. Wenn es dich wirklich interessiert:
AndyTheke´s Kirchentonleitern-Artikel
Diese drei Typen (Pentatonik, Major-Scales, 3-NPS-Scales) tauchen so auch immer wieder auf. Daher sind sie in der jeweiligen art wohl sowas wie Standardfingersätze.