(04-06-2014, 11:30)tom-k-1973 schrieb: (03-06-2014, 09:54)JerryCan schrieb: Der Daumen sollte im Idealfall sogar gar keine Kraft ausüben; er dient nur als Führung.
Hä???
Wie soll das bei Bendings, Barre-Akkorden, 9er Voicings usw. gehen?
Verstehe ich nicht....?!
Ich habe schon geahnt, dass das kommt
. Man redet über das grundsätzliche Gitarrenspielen und schon kommt einer mit solchen Spezialfällen, die dem Gesagten scheinbar widersprechen. Das müssen wir erst einmal auseinanderflücken:
Bendings spielt man für gewöhnlich aus der Blues-Haltung. Der Daumen hängt dann zwar an der Oberkante des Gitarrenhalses. Die Kraft für das Bending kommt aber aus der Drehung des Handgelenks. Der Daumen dient da nur als Ankerpunkt.
Barre gehört da tatsächlich zu den schwersten Übungen im Hinblick auf Null-Kraft, da man eben mehrere Saiten auf das Bundstäbchen herunter bringen muss. Oftmals hat man hier das Problem, dass manche Töne nicht richtig klingen und dann durch festeres Drücken zum klingen gezwungen werden. Dabei hat der Barre-Finger vielleicht nur ungünstig gelegen und/oder die wenige Kraft, die eigentlich gebraucht wird, nur schlecht verteilt.
9-er Voicings kenne ich nur als Akkorde mit kleinem Barre. Da sehe ich kaum ein Problem. Die sind mitunter einfach nur hakelig zu greifen.
Wenn ich oben von Spezialfällen sprach, dann aus den folgenden Gründen:
Wieviel macht denn Bending im Vergleich zu normal gespielten Tönen beim Solo-Spiel aus?
Wieviel machen Barre-Akkorde bei Akkord-Begleitung aus? Die ganzen Metaller spielen - Vorsicht Klischeealarm - sowieso nur zu 90 % Powerchords, die streng genommen nicht einmal Akkorde sind. Die ganzen Lagerfeuerschrammler spielen hauptsächlich offene Akkorde. Gleichwohl gibt es Musikstile/Situationen, in denen Barre-Griffe sehr nützlich sind und auch oft benutzt werden. Aber in der Masse sind Barre-Akkorde wohl eher in der Minderheit.
Just my 2 Cents
JerryCan