Andy63
Godfather of Music
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RE: Testbericht E- Starterset Lidl
Moin zusammen
nachdem ich meinen Kumpel Dietmar nicht davon abbringen konnte (ja, ich bin voreingenommen!) sich ein Anfängerset von Yamaha, bestehend aus Gitarre, 10W-Amp, Gurt, Stimmgerät und Pleks zu kaufen, kam er gestern Abend zu mir, damit ich es mal unter die Lupe nehmen konnte.
Die Gitarre ist unglaublich leicht, was auf minderwertiges Holz (Schichtholz oder Röhrenspanplatte ;D ) schließen lässt. Der Hals hat ein imho angenehmes schlankes Profil. Die Bünde sind ordentlich abgerichtet.
Ein erster Stimmversuch fördert sofort ein erstes Manko zutage: Die Mechaniken haben Spiel jenseits von gut und böse und machen das Stimmen zur Geduldsprobe. Die Saitenlage ist zu tief eingestellt, so dass alle Saiten bis hoch zum 3/4 Bund schnarren. Um das zu beseitigen müssen die Reiter so hoch eingestell werden, dass das Greifen der Akkorde ziemlichen Kraftaufwand erfordert.
Eine Überprüfung der Oktavreinheit ergab auch hier eine schlampige Voreinstellung: Alle 6 Saitenreiter sind falsch eingestellt und mussten ca. 1-2mm Richtung Brücke verschoben werden.
Nachdem die Gitte nun vorbereitet zum Klangtest war, hab ich sie an meinen H&K Attax80 (Transe) angeschlossen. Überraschung! Die PUs am Hals und in der Mittelposition klingen schön stratig. Der Steg-HB hat Druck.. aber plärrt für meinen Geschmack zuviel.
Zwecks Vergleich hab ich sie dann an den Marshall TSL601 (Dank an Christkind FP... :-D ) angeschlossen, wo sich der erste Eindruck bestätigte. Hals und Mittel-PU klingen clean und crunch ganz okay. Steg PU sägt! Mit aufgerissenem Lead-Kanal sind die Störgeräusche ziemlich nervig. Sollte bei einem Humbucker eigentlich nicht so sein! Gegenprobe mit einer Les Paul-Kopie ergab: es liegt am PU der Lidl-Gitte.
Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass die Passung Hals-Halstasche nicht sehr gut verarbeitet ist. Ein leichter Zug am Griffbrett.. und ein angeschlagener Ton fängt an zu jaulen... ooops! Nicht gut!
Die Potis für Volume und Tone sind leichtgängig und erfüllen ihren Zweck. Der Toggle-Switch geht für meinen Geschmack etwas zu schwer, aber schaltet ohne Krachgeräusche.
Zum Zubehör: es funktioniert... ;D
Fazit: Nicht so schlecht, wie ich erwartet hatte. Für absolute Anfänger, die für 200,-€ alles dabei haben wollen und für die nix Gebrauchtes in Frage kommt, okay. Klang und Bespielbarkeit sind im Gegensatz zur Hardware (Mechaniken / Holz) und Verarbeitung
besser, als der Preis vermuten lässt.
Gruß, Andy
editiert, weil der ursprüngliche link nicht mehr funzt....
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19-12-2006, 10:11 |
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Andy63
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@ Fetzi
ich hab mir das Teil ja nicht gekauft, sondern ein Kumpel von mir, der nie vorher ne Gitte in der Hand gehabt hat und unbedingt damit anfangen will. Er will sie behalten, es sei denn, sie hält die Stimmung nicht... dann, so hab ich ihm nahegelegt, soll er sie doch bitte sofort wieder weg bringen.
Wenn er dabei bleibt, wird er spätestens in 1-2 Jahren von selbst drauf kommen, dass er teures Brennholz gekauft hat. ;D
Gruß, Andy
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20-12-2006, 08:58 |
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AndyTheke
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Zitat:Original von Andy63:
Ein erster Stimmversuch fördert sofort ein erstes Manko zutage: Die Mechaniken haben Spiel jenseits von gut und böse und machen das Stimmen zur Geduldsprobe. Die Saitenlage ist zu tief eingestellt, so dass alle Saiten bis hoch zum 3/4 Bund schnarren. Um das zu beseitigen müssen die Reiter so hoch eingestell werden, dass das Greifen der Akkorde ziemlichen Kraftaufwand erfordert.
Eine Überprüfung der Oktavreinheit ergab auch hier eine schlampige Voreinstellung: Alle 6 Saitenreiter sind falsch eingestellt und mussten ca. 1-2mm Richtung Brücke verschoben werden.
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Für absolute Anfänger, die für 200,-€ alles dabei haben wollen und für die nix Gebrauchtes in Frage kommt, okay.
Ich finde, das beisst sich ein wenig.... Zeig mir einen Anfänger, der an den Reitern rumschraubt/rumschrauben kann.....
Naja, danke für den Bericht :-)
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Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt und bedarf keiner Unterschrift!
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20-12-2006, 09:10 |
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Andy63
Godfather of Music
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@ Namensvetter :-D
... natürlich wird / kann ein Anfänger die Einstellungsarbeiten nicht selbst vornehmen, aber ein Anfänger wird auch nicht feststellen, dass die Gitarre nicht oktavrein eingestellt ist...
... genausowenig kann er was zum Klang und zur Bespielbarkeit sagen. Das Einzige was in so einem Fall zählt ist die Optik und der Preis.. wenn das für nen Newbi passt, kannste als \"etwas erfahrenerer Klampfer\" reden wie du willst, deine Argumente finden schwerlich Verständnis.
Aber das ist ja auch okay, solange er selber zufrieden mit seiner Neuanschaffung ist, ist doch alles im grünen Bereich. Und mit meinem Fazit aus dem ersten Post (\"nicht so schlecht, wie ich erwartet hatte) wollte ich zum Ausdruck bringen, dass das Set nicht pauschal in den Ofen gehört, sondern für einen Anfänger durchaus geeignet sein kann.
Gruß, Andy
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20-12-2006, 09:26 |
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StuckusQuo
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Also ich kann nur jedem Newcomer empfehlen, das Anfängerset von Peavy zu kaufen. Das ist günstiger als das Lidl-Set und ist mit der Peavy Raptor und mit dem kleinen Peavy Rage 158 bestens ausgerüstet.
Die Verarbeitung der Klampfe ist für diesen Preis echt super.
http://www.thomann.de/de/peavey_stage_pack_black.htm
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21-12-2006, 12:19 |
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StuckusQuo
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Ich habe allerdings damals nur 140 € für das Set bezahlt, auf dem Bild oben ist auch ein anderer Amp dabei.
Also so einen ausführlichen Bericht kann ich garnicht darüber schreiben, da ich damals noch ein blutiger Anfänger war. Ich weiss nur, dass mir das Teil damals dicke ausgereicht hatte.
Mein damaliger Gitarrenlehrer meinte nur, dass es unglaublich ist, wie gut das Teil verarbeitet war, für den Preis.
Aber als alter Quorocker, kommt man natürlich an einer Tele nicht vorbei - somit ist das Teil History...merry chrismas....
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21-12-2006, 16:19 |
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