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RE: Robert Palmers letztes Album
Humorvolle Blues-Hommage - Robert Palmers letztes Album
Hamburg (dpa) - Einer seiner bekanntesten Songs heißt «Looking For Clues» (Suche nach Hinweisen), doch in seinem Musikerleben hat der britische Sänger Robert Palmer eher nach Nischen gesucht. Dort konnte er sich nach Herzenslust austoben. Das tat er als weißer Soulsänger auf seinem Solo-Debüt «Sneakin Sally Through The Alley» (1974/75), mit 80er-Jahre-Disco-Klängen («You Are In My System») und mit rockigen Ohrwürmern wie «Addicted To Love». Palmer war immer für eine Überraschung gut.
Das erdige Album «Drive» hätten man von dem modebewussten Jetsetter also wohl kaum erwartet. Es ist eine humorvolle Hommage an den Blues, die nicht besonders ehrfurchtsvoll wirkt. Doch lang erfreuen konnte sich Palmer nicht mehr daran: Ende September - noch vor der Veröffentlichung des Albums in Deutschland - starb der Sänger 54-jährig an den Folgen eines Herzinfarktes. Auch die DVD «Addictions - The Videos» mit seinen zum Teil Stil bildenden Videos wurde erst posthum veröffentlicht.
Dabei hatte Palmer gerade an diesem letzten Album seinen besonderen Spaß: «\"Drive\" ist das erste Album, das ich produziert habe, um es mir nur so zum Vergnügen anzuhören», hatte er zuvor erklärt. Auf ihm interpretiert der Sänger die verschiedensten Songs «TV-Dinners» von ZZ Top und Nicolai Dungers bizarren «Dr. Zhivagos Train». Mit seiner völlig verdrehten Version des Klassikers «Hound Dog» hat Palmer auf «Drive» auch den Elvis-Evergreen völlig neu erfunden. «Das Lied habe ich meiner Tochter vorgespielt, und sie hat es überhaupt nicht wiedererkannt», sagte Palmer. Es gebe zwar eine Art Übereinkunft darüber, wie der Titel zu klingen hat, «aber ich habe ihn einfach auf den Kopf gestellt.»
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Forever Young
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01-12-2003, 18:44 |
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