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Fingerstyle mit oder ohne kleinen Finger...? - Druckversion +- Das große deutschsprachige Gitarrenforum (https://gitarrenboard.de) +-- Forum: Musikboard (https://gitarrenboard.de/forumdisplay.php?fid=4) +--- Forum: Spieltechnik (https://gitarrenboard.de/forumdisplay.php?fid=8) +--- Thema: Fingerstyle mit oder ohne kleinen Finger...? (/showthread.php?tid=30883) |
RE: Fingerstyle mit oder ohne kleinen Finger...? - Noumenon - 14-08-2013 Nehmen wir etwa das Arrangement zu Mad World von Ulli Boegershausen: http://anagiollo.files.wordpress.com/2010/02/mad_world.pdf Wie man sieht, werden bspw. im ersten Takt nur die unteren 5 Saiten gezupft, im zweiten Takt die oberen 5 Saiten, so dass man im Prinzip auch nur mit den drei Fingern (Zeige-, Mittel-, Ring-) zupfen kann, während der Daumen abwechselnd die Basssaiten zupft. Im ersten Takt zupfen dann Zeige-, Mittel- und Ringfinger die G-, B- und e-Saite, im zweiten Takt sind sie der D-, G- und B-Saite zugeordnet, und so spielt es auch U. Boegershausen: http://www.youtube.com/watch?v=H5AXoP0s5rQ Mein Ansatz wäre allerdings, den kleinen Finger hinzuzunehmen und jeden Finger dann konsequent nur einer Saite zuzuordnen, also Zeige-, Mittel-, Ring- und kleiner Finger sind den entsprechenden unteren 4 Saiten zugeordnet, während einzig und allein der Daumen zwischen zwei Saiten (den oberen Bass-Saiten) hin- und herswitcht, falls überhaupt nötig. Mit dieser Belegung hatte ich bspw. Eric Clapton - Tears in Heaven einstudiert und da eigtl. nie Probleme gehabt (nachdem der kl. Finger ordentlich trainiert war). Nur bei wenigen Stücken lasse ich den Ringfinger die untere e-Saite zupfen, wenn es hier z.B. um Schnelligkeit geht oder einige Hammer-Ons/Pull-Offs dabei sind etc. pp., die man mit dem kleinen Finger einfach nicht so gut hinbekommt (bei William Mason - Classical Gas etwa). Immer wieder stehe ich vor dem Problem, die richtige Belegung für die Finger/Saiten zu finden und frage mich hinterher öfters - nach etlichen Übungsstunden - ob ich nicht lieber hätte eine andere Belegung wählen sollen. Nur hat man dann selten Bock, noch einmal komplett von vorne mit einer anderen Belegung anzufangen... Sind hier vllt. erfahrene Fingerstylisten, die dazu etwas sagen könnten...? - hoggabogges - 14-08-2013 Generell meine ich: jede/r soll seinen Weg, hier Fingersatz finden, wie es am Besten funzt. Ich fing an mit Z und M, hab dann den 3. Finger dazu, was eine gewaltige Verbesserung des technischen sowie musikalischen Spektrums zur Folge hatte. Dass jemand konzequent den kleinen Finger auch dazu nimmt, ist in Picker-Fingerstylekreisen eher nicht die Regel, aber siehe oben :-) ich ziehe den Hut vor jedem, der das beherrscht. Und, btw., eine Festlegung, welcher Finger welche Saite zupfen soll, mache ich immer vom Lied abhängig. Wenns sein muss spielt der Daumen auch h und e. - Pida - 14-08-2013 Im Fingerstyle ist der Einsatz des kleinen Fingers eher ungewöhnlich. Ich glaube, mir ist das bisher nicht untergekommen. In den ersten drei Takten von Mad World spielt der Daumen den Bass, bestehend aus Grundton und Quinte: a-e-a-e bzw. d-a-d-a. Ich würde versuchen, die verschiedenen Stimmen auf die Finger zu übertragen, also möglichst konsequent den Bass mit dem Daumen zu spielen und die anderen Finger für die Meldoie zu benutzen. Das machts einfacher (finde ich) und sorgt im Zweifelsfall auch für einen gleichmäßigeren Klang. Außerdem wird dein System ungemütlich, wenn z.B. D- und H-Saite gleichzeitig gespielt werden sollen. |