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Nils Lofgrens Spieltechnik - Tapping?! - Druckversion

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RE: Nils Lofgrens Spieltechnik - Tapping?! - JeffSmart - 28-02-2011

Ich bin letztens auf die Musik von Nils Lofgren gestoßen und hab mir seitdem jedes Video auf youtube von ihm bis zum geht-nicht-mehr reingezogen und hab mal eine Frage zu seiner Spieltechnik.

Die meiste Zeit spielt er ja mit Daumenplek aber manchmal fuchtelt er mit dem Zeige- und Mittelfinger an den Saiten rum und ich bin mir nicht so sicher, ob das jetzt irgendeine Spieltechnik ist oder ob das nur so aussieht und er in Wirklichkeit weiter mit dem Daumenplek spielt. Es sieht so aus als würde er irgendeine Art Tappingtechnik dort verwenden, allerdings dachte ich bis jetzt immer, dass man beim Tapping mit der Schlaghand aufs Griffbrett greift (bin da aber auch nicht so bewandert), er hat seine Hand aber immer über den Tonabnehmern.

Hier ist mal ein Video mit einer Kamera am Gitarrenkopf: http://wn.com/nils_lofgren%27s_1961_fender%C2%AE_stratocaster%C2%AE_guitar_in_action! (ca. ab Sek. 40)


Und das hier ist nochmal ein Video mit längerem Solo, da sieht man es auch öfters: http://www.youtube.com/watch?v=he8yijmQU3E&feature=related


Vielleicht kann mir ja jemand das Rätsel seiner Spieltechnik etwas enträtseln Wink


- Blooz - 28-02-2011

Nee, ist kein Tapping, er spielt da Harmonics (Obertöne)...da er ein Daumenplek benutzt muss er öfter zu dieser Technik greiffen...
Du weisst ja wie man nen Oberton am 5., 7., 12... Bund erzeugt: man tippt leicht auf die Saite in deren Mitte, Drittel, Viertel etc...wenn du jetzt irgendeine Note spielst, und vom Bund bis Bridge genau auf die Mitte tippst, erklingt ein Ton eine Oktave höher (genauso wie bei der Leersaite im 12. Bund)...genauso erklingen die Obertöne bei einem Drittel, Viertel usw. der Distanz zwischen Bund und Bridge.


- JeffSmart - 01-03-2011

Du meinst doch dann aber künstliche Obertöne oder? Ich kannte bis jetzt immer nur die natürlichen, wo du den Finger einfach locker auf der Saite (eben am 5, 7 oder 12ten Bund) liegen lässt und dann die Saite anschlägst. Aber das macht er doch nicht da, oder? So wie ich das sehe, greift er die Noten am Bund doch ganz normal.

Wenn ich deine Erklärung jetzt richtig verstanden habe macht er sowas: http://www.youtube.com/watch?v=e5HHl-SQRIo nur eben siehts bei ihm anders aus, weil er mit Daumenplek spielt - hab ich das richtig verstanden?


- Blooz - 01-03-2011

Zitat: Original von JeffSmart:

...die natürlichen, wo du den Finger einfach locker auf der Saite (eben am 5, 7 oder 12ten Bund) liegen lässt und dann die Saite anschlägst. Aber das macht er doch nicht da, oder?
Doch.
Da erklärt es dir Mr Steve Morse noch einmal (und besser als ich):

http://www.youtube.com/watch?v=qadApQ6_K48


- JeffSmart - 01-03-2011

Ah okay, jetzt hab ichs glaub ich kapiert.
Was ich vorher auch meinte waren glaube ich auch nicht Obertöne sondern Flageolet Töne. Mit Finger auf 5, 7 oder 12ten Bund locker liegen lassen, meinte ich den Finger der Greifhand aber bei den Obertönen greife ich ja mit der Greifhand die Töne so als würde ich auch ganz normal spielen, nur die Schlaghand macht was anderes, wenn ich das jetzt kapiert habe ^^

Allerdings sieht es auf dem Lofgren Video gar nicht so aus als würde er immer genau in der Mitte den Finger ansetzen aber ich glaube das liegt eher an der Perspektive durch die man wegen dieser Kamera da drauf schaut...


- Blooz - 01-03-2011

Zitat: Original von JeffSmart:

Allerdings sieht es auf dem Lofgren Video gar nicht so aus als würde er immer genau in der Mitte den Finger ansetzen aber ich glaube das liegt eher an der Perspektive durch die man wegen dieser Kamera da drauf schaut...
Es ist auch nicht immer die Mitte...ich sagte ja schon, genau wie wie bei den Obertönen mit Leersaiten : Obertöne am 12. Bund (der ist in der Mitte), am 5. Bund, am 7. Bund usw...entsprechen der Mitte, einem Viertel, einem Drittel usw. der schwingenden Saitenlänge, egal ob du die Saite jetzt leer spielst oder irgedeine eine Note am Griffbrett greifst.

Beispiel: du spielst ein A auf der D-Saite 7. Bund. Wenn du genau die Mitte der Distanz zwischen dem 7. Bund und der Bridge antippst, erklingt ein A ein Oktave höher...wenn du bei einem Viertel anntipst, ein A 2 Oktaven höher...bei einem Drittel (oder 2 Drittel) ein E (eine Quint) eine Oktave höher. Benötigt selbstverständlich etwas Übung, besonders in hohen Lagen wo die Obertöne hinter den Bunden über den PUs liegen.


- JeffSmart - 01-03-2011

Dann werd ich mich da mal dransetzten müssen. Big Grin

Danke für die Erklärung!