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Frage zum Erlernen von Fingerpicking - Druckversion

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RE: Frage zum Erlernen von Fingerpicking - pdaladin - 29-04-2010

Liebe Forumsmitglieder,

ich freue mich, dieses Forum und so viele Gleichgesinnte gefunden zu haben. Seit 2 Wochen lese ich regelmäßig auf diesen Seiten.

Zu meiner Person ein paar Worte: Ich habe Ende letzten Jahres angefangen E-Gitarre zu spielen (mein Sohn spielt schon länger; da hab ich auch mal die Klampfe in die Hand genommen und angefangen. Seitdem läßt sie mich nicht mehr los). Ich bin 43 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder. Beruflich hab ich auch viel um die Ohren, so dass ich alles autodidaktisch mache. Das Spielen hilft mir, den Stress, den ich jeden Tag erlebe, wegzustecken.

Die Grundakkorde hab ich eigentlich mittlerweile ganz gut drauf und mir ist bewußt, daß man nur durch Üben gut wird. Ich habe angefangen mit Fingerpicking und dazu eine grundsätzliche Frage, auf die ich im Forum noch keine klare Antwort gefunden habe:

Bei dem Lied \"Primavera in Anticipo\" z.B. werden im Intro die hohe E-Saite und B-Saite im 2. Bund wechselnd angeschlagen, die letzten 4 Achtelnoten auf der B-Saite und der G-Saite auf dem 4. Bund (so zumindest eine Interpretation).

Meine Frage zur Spieltechnik und zum Erlernen ist folgende:

Normalerweise werden jeder der hohen Saiten Finger fest zugeordnet (Ringfinger=hohe E-Saite, Mittelfinger=B-Saite, Zeigefinger=G-Saite).

Bei diesem Lied würde ich mich leichter tun, wenn ich alles mit dem Zeigefinger und Mittelfinger spiele. Kann man beim Fingerpicking grundsätzlich die Finger den Saiten immer so zuordnen, dass es leichter fällt zu spielen? Oder sollte man sich, auch wenn es anfangs schwerer fällt, immer an der festen Zuordnung orientieren?

Meine Befüchtung ist, dass ich mir, wenn ich das so antrainiere, wie es mir im Moment leichter fallen würde, mir Fehler aneigne, die ich später schwer wieder wegbringe.

Ich würde mich freuen, eine Antwort von Euch zu bekommen

LG
Armin


- downtune - 29-04-2010

Hallo!

Hier gibt es ne menge material für dich,vieleicht kannst Du wass damit anfangen.

http://www.youtube.com/watch?v=rW9IbxIlFuo



Lg


- ov1667 - 29-04-2010

Hallo Armin und willkommen im Forum!
\"Normalerweise\" ist die Zuordnung der Finger richtig und gut. Ich wechsle aber auch mit der rechten Hand nach oben oder unten, je nach Bedarf. Was ein klassischer Gitarrenlehrer dazu sagt weiß ich nicht aber ein gutes Gefühl beim Spielen sollte allemal im Vordergrund stehen.

Gruß, Jens


- Gruselgitarre - 30-04-2010

Zitat: Was ein klassischer Gitarrenlehrer dazu sagt weiß ich nicht
Aber ich weiß es: auch bei den klassischen Gitarristen (die auch gern Fingerstyle spielen...) ist die Zuordnung so. Darum ist man für den Anfang gut beraten, es nur so zu üben. Ausnahmen gibt es natürlich auch für Anfäger immer wieder mal, z.B wenn eine Saite mehrmals direkt hintereinander angeschlagen wird, dann nimmt man natürlich NICHT denselben Finger.

Wenn alle Finger im Anschlag gut ausgebildet sind (gleiche Lautstärke, gleiche Tonqualität) kann man zu anderen Mustern und Handstellungen übergehen - da bietet in der Regel die Klassik mit ihren Etüden, Tremoloübungen und schließlich dem Einsatz des kleinen Fingers (der rechten Hand) bei künstlichen Flageoletten die meisten Anregungen.

Eine gute Ausbildung der Finger hat man erreicht, wenn man diese Übung spielen kann: schlage einen beliebigen Akkord vierstimmig (also gleichzeitig) mit p-i-m-a (D-Z-M-R) an und hebe Lautstärkemäßig bei jedem Anschlag nacheinander die Finger p, i, m, a heraus.

Gutes Üben wünscht Grusel


- ov1667 - 30-04-2010

Guter Hinweis, Grusel.
Ich habe die Fingerpositionen noch vor dem eigentlichen Picking ziemlich gut durch gleichzeitiges Zupfen der Diskantsaiten bei gleichzeitigem Wechselbass (Akkordbegleitung) gelernt. Daher bleiben die Finger üblicherweise auch dort. Wandert die Melodie mal bis zur d-Saite runter, versetze ich die rechte Hand einfach eine Saite nach oben.
Ein wiederholter Wechsel zwischen h- und e-Saite (wie oben gefragt) ist mit Mittel- und Ringfinger spielbar, fühlte sich aber anfangs mit Zeige- und Mittelfinger \"angenehmer\" an. Wenn es Armin auch so geht, muss er jetzt also die Entscheidung zwischen \"leicht gemacht\" und \"technikförderlich\" treffen, oder?

Gruß, Jens


- pdaladin - 30-04-2010

... ich danke für Eure Hilfe zu dieser Frage! Es ist in der Tat im Moment die Entscheidung zwischen leicht und technikförderlich und langfristig besser.