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kommerzielles Songwriting - Druckversion

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RE: kommerzielles Songwriting - Blackhawk88 - 09-03-2010

hey leute, hab mir letztens über folgendes gedanken gemacht:

-sagen wir mal ich kann songs schreiben, von denen ich überzeugt bin, dass sie mit der richtigen ausführung (ich selbst bin kein guter sänger) und der richtigen produktion potenzial haben.
- was mache ich nun, wenn ich diese songs durch plattenfirmen produziert bekommen möchte (klingt sehr komisch der satz)

sprich: in meinem naiven gedankenkonstrukt schicke ich dann eine demo cd mit 2-3 songs an ne plattenfirma, mit meinen relativ schlechten vocals, sage \"wo das herkam gibts noch mehr. habt ihr einen künstler der was draus machen könnte?\" und dann wird die single ein erfolg und ich bin reich und berühmt [Bild: biggrin.gif]... ne im ernst jetzt.

ist das ein weg den man einschlagen könnte, oder gibts evtl hier leute die sowas schonmal gemacht haben?
aber bitte keine \"hobby zum beruf machen ist ein sehr sehr harter weg\" diskussionen, das ist mir mehr als klar.

will nur mal dass mich jemand auf den boden der tatsachen bringt, weil obwohl ich es nie ausprobiert habe, wüsste ich jetz auf anhieb nicht was plattenfirmen gegen leute, die ihnen gute songs schrieben wollen (ohne sie zu performen), haben sollten.

danke


- ghetto - 09-03-2010

Plattenfirmen haben (Mail-) Adressen und Telefonnummern. Ich würde ganz unverbindlich einige dieser Firmen anrufen und fragen, ob und wie sie es denn gerne hätten. Und mich nicht gleich von der Sekretärin abwimmeln lassen, sondern hartnäckig bleiben, bis ich die für mich wichtigen Informationen wirklich bekommen habe.

Wie du es auch angehst, ich wünsche dir viel Erfolg!

Gruß,


- Eifeljanes - 09-03-2010

oder so:

  1. deinen klasse song schreiben / komponieren und arrangieren
  2. song fixieren (durch eine eigene \"simpel\"-aufnahme und durch eine notation von text, chords, tabs, noten)
  3. nachhören, obs \"deinen\" song nicht schon von jemand anderem gibt (ist ziemlich schwer, da haben schon ganz grosse künstler mit \"ihren\" hits später plagiats-prozesse verloren)
  4. urheberrechte am song sichern (anwalt) oder sichern lassen (gema-mitgliedschaft?)
  5. song \"gekonnt\" einspielen lassen
  6. clip des songs bei youtube, facebook etc. einstellen
  7. abwarten
  8. wenns oft genug bei 5. \"klick\" gemacht hat, dann wird sich polydor schon melden
toi, toi, toi :-D


- babarossa - 09-03-2010

Schreiben, notieren, Verlag suchen (Plattenfirmen sind an reinen Autoren weniger interessiert). Selbstverlag ist auch moeglich, aber muehsam. Eine andere Moeglichkeit ist, (bekannte) Kuenstler direkt dazu zu bringen, deine Songs zu spielen. Denn wie ueberall gilt - die Referenzen bringens.


- Gruselgitarre - 09-03-2010

Zitat: Original von Eifeljanes:

urheberrechte am song sichern (anwalt) oder sichern lassen (gema-mitgliedschaft?)
Das Urheberrecht gilt für jeden Künstler, das kann und braucht man nicht sichern. Was du vielleicht meinst ist, dass man beweist, dass man den Titel am Tag x geschrieben hat. Dafür kann man eine CD beim Anwalt oder Notar hinterlegen. In manchen Rechtsfällen kann als Hinweis auf das Entstehungsdatum eine Anmeldung im Werkrepertoire der GEMA angeführt werden.

Die Wahrscheinlichkeit, dass genau dein Song von einer renommierten Band oder einem professionellen Arrangeur geklaut wird ist aber so ziemlich Null. Darum würde ich dieses Geld lieber in dein Equipment stecken. :-D

Ich vermute mal, dass du weder Arrangement, Musik oder Komposition studiert hast. Jede große Plattenfirma hat solche Leute, um aus einer Idee einen Hit zu machen (deshalb nannte man den Arrangeur der Beatles auch den 5. Beatle..).
Du könntest also Ideenlieferant für Bands oder Sänger sein. Dafür kannst du dich bei den Künstlern selbst oder ihrer Plattenfirma bewerben.

Finanziell sollte dabei eine Bezahlung für das Stück UND eine Verkaufsvergütung herauskommen. Die GEMA berechnet die Verkaufsvergütung nach dem (Händler-)Abgabepreis der CD. Dafür musst du natürlich bei der GEMA als Komponist angemeldet sein.

Kleines Rechenbeispiel dazu: Die GEMA nimmt 13,75% des Abgabepreises als Vergütung.
- die Band spielt 20 Stücke ein, 1 Stück ist von dir -> dein Anteil 1/20tel
- Händlerabgabepreis 10 EUR
- 13,75 von 10 ist 1,375 EUR -> fällige GEMA-Gebühr pro CD
- 1/20tel von den 1,375 sind etwa 7ct -> dein Anteil pro CD
- die Firma legt 2000 CDs auf -> dein Anteil sind 140 EUR - 10% GEMA-Verwaltungsgebühr = 126 EUR

Wenn ein Arrangeur beteiligt ist, verringert sich natürlich deine Bezahlung. Ich habe vor ein paar Monaten so einen Kompositionsauftrag angenommen. Bezahlung und GEMA-Gebühr waren durch eine kleine Auflage nicht der Rede Wert. Bei der GEMA musste ich noch um Anerkennung als vollwertige Komposition kämpfen, weil ich ein Musikzitat verwendet habe. Klasse.

Grüße von Grusel


- Dreiklang - 09-03-2010

Meine Erfahrung ist (das liegt allerdings schon 15 bis 20 Jahre zurück), dass sich Plattenfirmen unreifes Material gar nicht richtig anhören. Dafür fällt bei denen täglich viel zu viel Material ein. Wenn du von deinen Lieder überzeugt bist, solltest du sie professionell aufnehmen. Mit einem \"daraus könnte man bestimmt etwas machen\" fangen die gar nicht erst an.


- ronny - 10-03-2010

Hi!

Ich glaube, in der aktuellen Ausgabe der Musik&PC ist ein Artikel über Songwriting. Darin steht unter anderem, daß normalerweise ein Lied auf den Interpreten zugeschnitten geschrieben wird. Der Komponist hat also beim Schreiben des Liedes bereits den Interpreten, dessen Ausstrahlung, dessen Fähigkeiten usw usv im Kopf.


Bye!

Ronny


- andy456 - 10-03-2010

Such dir einen guten Sänger/in und Musiker die du brauchst (vielleicht haste brauchbare instrumentalliesten im Bekanntenkreis) einen Produzenten und produziere die Songs selber. Dann machst du gurillia marketing im Netz über Facebook, Myspace, Youtube etc. und gibst da vollgas, biete es bei Itunes an und soweiter. So würde ich es machen.

Kostet zwar ganz gut Geld pro Songs wenns Chartsreif sein soll so ca. 2000Euro pro Song (Aufnahme,Programmings, Mixing, Mastering) Wenn dann noch der Produzent viel macht wirds noch teuer, aber wenn du selbst weißt was du willst und du den Instrumentalisten nur noch die Noten in die Hand geben musst das die das einspielen kommst du damit gut hin!

Allerdings wird so meist mehr ein Künstler promotet als der Songwriter! Aber wenn du glück hast springt mal was gutes bei rum! Wenn du das als Referenzen ausweisen kannst!

Gruß Andy