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der Begriff "Güte(faktor)" - Druckversion

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RE: der Begriff "Güte(faktor)" - Roxy - 14-04-2009

Hallo liebe Forumianer,

was man unter dem Gütefaktor versteht und mit was er zusammenhängt, weiß ich und habe ich kapiert.

Mich interessiert aber, ob mir jemand von euch die Herkunft des Begriffs \"Güte\" erklären kann. Güte hat mit Qualität zu tun - aber wie lässt sich das mit z.B. einem Notch-Filter vereinbaren, der eine hohe Güte (eine hohe Qualität eher kaum) hat?

Ich freue mich schon auf eure Antworten,
lieber Gruß,
Roxy


- Eifeljanes - 15-04-2009

im grunde verstehe ich roxys frage nicht so ganz. aber eine hinführung zur evtl. möglichen antwort, zusammengetragen aus dem chat:

<eifeljanes>
erklaerbaer: ein schmalbandfilter zur verhinderung von rückkoplungen
erklaerbaer: +p
eifeljanes (an erklaerbaer): ja und wieso kann so ein notchfilter keine hohe güt haben?
eifeljanes: +e
erklaerbaer (an eifeljanes): ein notchfilter hat eine hohe güte, weil man damit nur die frequenz filtern kann die zur rückkopplung führt ohne das signal hörbar zu verfälschen
eifeljanes (an erklaerbaer): jepp - nach wiki-schulnoten würde ich dann doch sagen, dass dieser notchfilter \"den Anforderungen voll entspricht\" - oder?!
erklaerbaer (an eifeljanes): jo, vorausgesetzt man übertreibt es mit dem einsatz des filters nicht so ganz arg
erklaerbaer (an eifeljanes): man kann das kurz sagen, je schmalbandiger desto höher die güte
eifeljanes (an erklaerbaer): jo, datt is ne antwort!
erklaerbaer (an eifeljanes): damit ist aber immer noch nicht geklärt woher das eigentliche wort \"filtergüte\" kommt, also wer hats erfunden ?
eifeljanes (an erklaerbaer): wer wohl? die schweizer!
erklaerbaer (an eifeljanes): also, tom fragen
eifeljanes (an erklaerbaer): eine melitta filtertüte ist wohl auch besser als die von aldi. also hat sie eine höhere filtergüte, oder?
Aenne (an eifeljanes): bestimmt sind die filtertüten beim aldi von melitta ...
erklaerbaer (an eifeljanes): bestimmt
erklaerbaer (an eifeljanes): da ich aber annehme das deren filtertüten genauso grauenerregend sind wie deren kaffe,würde ich mich da nicht festlegen wollen


- Butti21 - 15-04-2009

edit1:..alles klar..Die Frage schein ich dann wohl auch falsch verstanden zu haben^^

edit2:vllt hilft meine Erklärung dennoch bei der Beantwortung der Frage:

Die Güte ist ein Maß dafür, wie genau ein Filter in den Randbereichen arbeitet.
z.B würde ein idealer Hochpass(maximaler Güte) mit Grenzfrequenz 2kHz alles was genau unter
den 2kHz liegt komplett!! ausblenden und bei Frequenzen >= 2kHz mit maximaler
Amplitude durchlassen.
Bezogen auf einen Notch-Filter:
hohe Güte -> kleine Bandbreite
geringere Güte -> \"aufweichen der Grenzfrequenz\"

Ich hoffe ich hab das noch richtig in Erinnerung(Semesterferien,da vergisst man schnell^^)
und halbwegs verständlich erklärt


- nils85 - 15-04-2009

Damit hat die Güte doch auch direkt mit der Qualität zu tun.

Bei einem Frequenzfilter wünscht man sich ja ein möglichst genaues Abschneiden der unerwünschten Frequenzen.


- Andy63 - 15-04-2009

edit: hier stand elektrotechnisch ausführlich beschriebener Quatsch! mea culpa
Damit niemand verwirrt wird lösche ich dat hiermit...

Gruß, Andy


- ov1667 - 15-04-2009

Moin,

der Gütefilter berechnet sich aus der gefilterten Bandbreite (in Oktaven) und beschreibt auch die Steilheit der Kennlinie an den Grenzen des gefilterten Bereiches.
Einen Filter mit einem Gütefaktor >=5 nennt man Notch-Filter.
Somit passt Roxys erste Aussage/Frage, dass ein Notch-Filter einen hohen Gütefaktor hat.
Einen Notch-Filter mit niedrigem Gütefaktor gibt es nicht. Das ist dann ein Frequenzfilter (entsprechend dem gefilterten/durchgelassenen Frequenzbereich z.B. Hoch- oder Tiefpassfilter).

Gruß, Jens


- AndiBar - 15-04-2009

Wenns um die rein etymologische Herkunft des Wortes \"Güte\" geht, hätte ich mal den scharfen Tip, das vom Adjektiv \"gut\" herzuleiten Wink


- FP - 15-04-2009

@ov

Thumbs

Also ... ich kenne den Q-Faktor vom parametrische EQ. Je höher Q ist, desto schmalbandiger kann der gewählte Frequenzbereich (f) in der Amplitude angehoben oder abgesenkt werden (gain). Je schmalbandiger ein Filter ist, desto grösser ist Flankensteilheit. Grosse Flankensteilheit = grosser Q Faktor.

Es gibt im Übrigen voll- und halbparametrische EQs. Bei den vollparametrischen ist Q, f und gain einstellbar, feine Sache. Bei den halbparametrischen ist Q fest vorgegeben (bei Mischpulten im mittleren Preissegment liegt er beispielweise bei ca. 1.8, zumindest bei Allen&Heath).

Ein Notch-Filter ist, wie OV schon richtig bemerkte, ein sehr schmalbandiges Filter, z.b. zur Vermeidung von Rückkopplung. Bei Akustikgitarrenamps und bei diversen Elektroniken in Gitarren ist es im Prinzip ein halbparametrischer EQ mit fest vorgegebenem Q, wo die Einsatzfrequenz ggfs. einstellbar ist und das Gain nur abgesenkt werden kann.


- Andy63 - 15-04-2009

jupp ov und FP.. Asche auf mein Haupt... vorm posten denken... wäre besser gewesen... ;D

Den Schwingkreis hab ich in der Lehre schon gehasst... und ich zitiere wiki: \"der Q-Faktor ist ein Maß für bestimmte Eigenschaften eines schwingenden Systems / Schwingkreis) und es verhält sich damit genau wie von euch beschrieben. Thumbs

Gruß, Andy


- Roxy - 15-04-2009

Tut mir leid, dass ich euch so verwirrt hab.
Bis jetzt hat mir Andi meine Frage in etwa beantwortet.

Ein Notch-Filter hat eine hohe Flankensteilheit, man verstärkt oder absenkt nur eine einzige Frequenz. Im Gegensatz zum \"Glocken\"-Filter, der mehrere Frequenzen verstärkt/absenkt.

Ein Filter mit einer hohen Flankensteilheit hat auch eine hohe Güte. Ist er damit gut? Oder hat er eine hohe Qualität??


- Butti21 - 15-04-2009

Kommt natürlich auf den Verwendungszweck an aber prinzipiell sind die Filter mit hoher Güte von besserer Qualität da die Fertigungstoleranzen der Bauteile, aus denen der Filter aufgebaut ist, niedriger sind.
Ein Filter mit hoher Güte arbeitet halt dadurch etwas exakter.


- ov1667 - 16-04-2009

Moin,

neuer Versuch:
da du weißt (wahrscheinlich besser als ich) was der \"Gütefaktor\" Q ist, sollte die Aussage \"Notchfilter hat eine hohe Güte\" auch klar sein. Laienhaft (vor mir als elektrotechnischer Laie) ausgedrückt zeigt die \"Güte\" eines Filters doch sowas wie die \"Trennschärfe\" (Flankensteilheit) an den Rändern des zu filternden Frequenzbereiches in Abhängigkeit vom Pegel (Absenkung/Anhebung).
\"Güte\" kommt von \"gut\". Also wäre meine \"Übersetzung\": wie gut trennt diese Art Filter den zu unterdrückenden Frequenzbereich vom \"Rest\".
Im Gegensatz zur \"Qualität\", die eigentlich nur die Summe qualitativer Eigenschaften beschreibt, steckt im Begriff \"Güte\" imho auch eine Wertung (\"Übertreffen die qualitativen Eigenschaften die Anforderungen\" => hohe Güte).
Umgangssprachlich verwischen sich beide Begriffe.

Es gibt auch Gütenklassen, denen Produkte aufgrund ihrer Qualität zugeordnet werden.
Qualität = Eigenschaft
Güte = Kriterium

Hilft das?

Gruß, Jens


- Roxy - 16-04-2009

Original von Butti: Ein Filter mit hoher Güte arbeitet halt dadurch etwas exakter.
Original von Ov: \"Güte\" kommt von \"gut\". Also wäre meine \"Übersetzung\": wie gut trennt diese Art Filter den zu unterdrückenden Frequenzbereich vom \"Rest\".

Das klingt ziemlich gut! Damit könnte ich mich anfreunden. Auf jeden Fall werd ich meine Kollegen noch mit der Frage löchern. Falls die was Anderes sagen sollten, meld ich mich.

Danke euch für euren Hirnschmalz!


Lieber Gruß,
Roxy