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Transponieren - Druckversion

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RE: Transponieren - Leinad - 04-03-2007

heist doch so oder ? möcht halt gern wissen wie es geht. ich hab z.b. ein Song mit den Akkorden G D C und em. jetzt möcht ich den Song in ner andern Tonart spielen, mach ich einfach aus dem G ein A, aus D ein E, aus em ein fm und aus dem C ein B ???. hört sich eigentlich jeder Song in jeder Tonart an, wenn alles gleichmäßig tranponiert ist ? hab mich damit noch nie beschäftigt. zum Beispiel der Song Whiskey in the Yar ( Metallica ), wird normal glaub mit F,B,C und dm gespielt. ich spiel ihn halt mit G,em,C und D, weils für mich einfacher ist. dabei fällt mir halt immer ein Ton höher auf. blos funzt das überall so ??? geht es nur ein Ton, oder auch mehrere Töne zu Transponieren ?. kann man eigentlich nur rauf transponieren oder auch tiefer ? ich weiss viele Fragen, aber kann nicht schaden, wenn man nen Plan davon hat denk ich. freu mich über Antworten.
--
so long

Leinad

Ich rate, lieber mehr zu können als man macht als mehr zu machen als man kann.


- ghetto - 04-03-2007

Ja, das funktioniert überall so. Du hast nur einen kleinen Denkfehler drin.....
Zitat:Original von Leinad
ich hab z.b. ein Song mit den Akkorden G D C und em. jetzt möcht ich den Song in ner andern Tonart spielen, mach ich einfach aus dem G ein A, aus D ein E, aus em ein fm und aus dem C ein B ???.
Du machst aus einem G ein A, das ist ein ganzer Ton (zwei Bünde auf der Gitarre) höher. Also[song]G -> A
D -> E
C -> D
Em -> Fism[/song]Wie du siehst, lagst du fast richtig. Ein ganzer Ton sind eben zwei halbe Töne oder zwei Bünde auf der Gitarre. Deshalb wird aus Em Fism (2 Bünde höher) und eben nicht Fm, weil das nur einen Bund bzw. einen halben Ton höher wäre.

Sonst passt deine Denkweise aber.

Du kannst nicht nur einen Ton hinauf transponieren, sondern auch in die Gegenrichtung, d.h. hinunter. Du kannst sogar größere Sprünge machen, wobei du aber immer darauf achten musst, dass die Anzahl von Bünden zwischen dem (Grundton vom) Ausgangsakkord und dem (Grundton vom) Zielakkord innerhalb des transponierten Bereichs immer gleich bleibt.

Nun folgt dasselbe, jedoch für leicht Fortgeschrittene:
Diese \"Anzahl von Bünden\" werden auch als Intervalle bezeichnet. Dort gibts:[song]urspr. Ton Zielton Bünde Intervall
C Cis 1 übermäßige Prime (ü.1)
C Des 1 kleine Sekunde (kl.2)
C D 2 große Sekunde (gr.2)
C Dis 3 übermäßige Sekunde (ü.2)
C Es 3 kleine Terz (kl.3)
C E 4 große Terz (gr.3)
C F 5 Quarte (4)
C Fis 6 übermäßige Quarte (ü.4)
C Ges 6 verminderte Quinte (verm.5)
C G 7 Quinte (5)
C Gis 8 übermäßige Quinte (ü.5)
C As 8 kleine Sexte (kl.6)
C A 9 große Sexte (gr.6)
C Ais 10 übermäßige Sexte (ü.6)
C B 10 kleine Septime (kl.7)
C H 11 große Septime (gr.7)
C c 12 Oktave (8)[/song]Gruß,
--
And then one night in desperation, a young man breaks away.
He buys a gun, steals a car, tries to run but he don´t get far in the
GHETTO
[Bild: SF-logo-v5d-03.jpg]


- AndyTheke - 04-03-2007

Zitat:Original von Leinad:
Hört sich eigentlich jeder Song in jeder Tonart an, wenn alles gleichmäßig tranponiert ist ?

Jain...
Jede Tonart klingt auf der Gitarre anders, das liegt einfach an der Lage der Akkordtöne. Aber RICHTIG klingt es transponiert allemal...

Schaue dir mal den Quintenzirkel an, da kannst du fleissig hin- und hertransponieren, der hilft dabei ne Menge...

[Bild: 300px-Quintenzirkeldeluxe.png]

Gruß
--
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http://www.saitenhiebe.de


- Leinad - 04-03-2007

danke ihr zwei,

he @ ghetto, wofür steht fism ? aber warum es nicht fm ist versteh ich, ist ja kein Halbton zwischen E und F auf dem Klavier. hab daran nicht gedacht.
--
so long

Leinad

Ich rate, lieber mehr zu können als man macht als mehr zu machen als man kann.


- ghetto - 05-03-2007

Fism = Fis-Moll, auch F#m geschrieben

Gruß,
--
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- Sauron - 05-03-2007

Ich weiss zwar nicht, ob das hier hin passt, aber ich hab da aber auch mal eine Frage .(hab in Sachen Theorie+Gitarre überhaupt keine Ahnung )
Ich spiele Whiskey in the jar auch ziemlich oft ,allerdings in der Stimmung :
D
G
C
F
A
D
Also hab ich die Gitarre einen ganzen Ton runter gestimmt oder ?
Wenn ich nun aber nicht andauernd die Gitarre stimmen will , weil ich bei anderen Songs ebend das Standarttuning spiele (EADGHe) nehm ich einen Kapo im 2.Bund .

Mach ich da jetzt was falsch und nennt mann das Transponieren ?

Klingt vielleicht ein bisschen blöd , aber ich bring mir halt alles selber bei und da ist es hier im Forum echt Klasse .

Drink Drink Drink Drink Drink Drink Drink Drink Drink Drink


- Eifeljanes - 05-03-2007

Zitat:Original von Sauron:
Mach ich da jetzt was falsch und nennt mann das Transponieren ?

nein, was du gemacht hast, nennt man \"gitarre runterstimmen\". Wink
es hat in deinem fall allerdings die konsequenz, dass du dir es sparst, alle (?) songs, die du tiefer spielen möchtest, transponieren zu müssen.
aber frage: \"schlabbern\" deine saiten nicht auf dauer?
--
\"Ein Eifler Junge macht erst mit 6 Monaten die Augen auf, aber dann sieht er alles.\"
(Jaques Berndorf)


- Fallen_Leaves - 05-03-2007

Könnte mir mal bitte einer den Quintenzirkel genauer erklären, denn ich kapier den nicht wirklich ganz. Spiel allerdings auch erst seit ein paar Monaten. Ein Bekannter von mir, der wirklich gut spielt, hat mir gesagt, dass der Quintenzirkel recht wichtig ist, aber ich weiß ja nicht einmal für was ich das Transportieren überhaupt brauch!

Bitte um Aufklärung! Danke!
--
\" You can steal my body, but you cant steal my soul!\" ( Billy Talent/ This is how it goes)


- Sauron - 05-03-2007

@Eifeljanes

ja das tun sie (die Saiten ) ,
ich hab die Gitarre ja Nur wegen 2 Songs RUNTERGESTIMMT , den Rest spiel ich dann mit Kapo .

Wie ich sehe, muss ich mich mit der Thematik mal befassen .

Danke erstmal Thumbs


- Mjchael - 05-03-2007

Wenn man die Töne, die man auf einem Bund nebeneinander schreibt, dann kann man daran schon mal einiges ablesen.

Mal als Beispiel die C-Dur-Tonleiter (H-Saite ab dem 1. Bund)

[song]
C C# D D# E F F# G G# A A# H C C# D D# E F F# G G# A A# H C
C Db D Eb E F Gb G Ab A Bb H C Db D Eb E F Gb G Ab A Bb H C [/song]

Anwendung:
Du hast drei Akkorde (E A H7) und willst die etwas höher transponieren.

Zum Beispiel von E nach G.
Du zählst:
E F F# G
das sind drei Halbtonschritte.

Das machst du jetzt einfach mit den anderen Akkorden genau so.
Aus dem A wird
(A A# H C)
ein C

Aus dem H wird
(H C C# D)
ein D

Also wird aus E - A - und H7
G - C und D7

Einfach jeden Ton drei Halbtonschritte raufrechnen.



Funktioniert ganz gut. Zettel und Stift und es kann losgehen.

Das blöde an der Methode ist, das man jeden einzelnen Ton extra ausrechnen muss.

Also hat man folgendes Spielchen gemacht, und die Töne anders angeordnet.

Man hat oben bei 12 Uhr ein C hingeschrieben, und dann 5 Töne weitergezählt. (ohne die Halbtonschritte)
C D E F G
und vom G wieder 5 Töne
G A H C D
und vom D wieder 5 Töne
D E F G A

und so weiter und so weiter....

Das geht alles in den Uhrzeigersinn. Das ganze geht auch Rückwärts.

Dazu kann man entweder 5 Töne zurückzählen
C H A G F
und man kommt zum F.

oder man könnte auch von C aus 4 Töne nach vorne zählen und käme ebenfalls zum F
C D E F
Deshalb hat der Quintenzirkel manchmal auch den Beinahmen Quartenzirkel. (Quintenzirkel im Uhrzeigersinn; Quartenzirkel gegen den Uhrzeigersinn, oder auch Quintenzirkel für die Kreuztonarten, Quartenzirkel für die Bb-Tonarten)

Doch gehen wir weiter in Quinten zurück
F E D C Bb

Bb A G F Eb

Und man erhält eine Tonfolge

F Bb Eb Ab Db Gb


Dass jetzt auf einmal die Vorzeichen eine Rolle spielen, hängt mit den Halbtonschritten zusammen. Eine Quinte sind der Abstand von 5 Tönen, wobei der erste als 1 mitgezählt werden muss.

Es sind aber 7 Halbtonschritte (wobei der erste nicht mitgezählt wird. Schritte zwischen Tönen ist was anderes als \"der erste\", \"der zweite\", \"der dritte\")

Zählen ist also recht mühsam und man muss doch irgendwie noch auf die Halbtonschritte aufpassen.

Anstelle sich jetzt alles auszurechnen lernt man lieber zwei Sprüche auswendig:

Von C in den Uhrzeigersinn:
Geh Du alter Esel hohle Frische Citronen

Gegen den Uhrzeigersinn
Frische Brötchen essen Asse des Gesangsvereins

Damit ist in dieser Quintenzirkel-Uhr jeder Ton vom nächsten 5 Töne weit entfernt. (bzw. 4 Töne je nach dem ob man rückwärts oder vorwärts zählt bzw. geht)

Und da \"Der Fünfte\" auf Latein \"Quintus\" heißt, kommt der Quintenzirkel zu seinem Namen.

[song]
C
F G
Bb D
Eb A
Ab E
(C#) Db H
Gb/F#
[/song]

Nicht gerade ein schöner Kreis, aber ich glaube man kann es erkennen.

Dass F# und G# die gleiche schwarze Taste auf dem Klavier ist, dass sollte man Wissen (oder lernen)

Ebenso: C#=Db; G#=Ab; D#=Eb; Bb=A#

Was hat man jetzt von der ganzen Sortiererei?

Suche dir irgendeine Tonart aus...
Wir hatten als Beispiel E-Dur.
Die beiden Nachbarn von E sind A und H, also genau die beiden Akkorde, die wir noch für das Lied brauchen.

Wir wollten das Lied in G umtransponieren
Schauen wir auf den Quintenzirkel, dann sind die beiden Nachbarn von G das C und das D, also ebenfalls die beiden Akkorde, die wir gefunden haben.

Wenn ich das Lied noch etwas höher spielen möchte, dann brauch ich mit nur den entsprechenden Ton mit den beiden Nachbarn zu suchen.

Das geht viel schneller, als jeden einzelnen Ton zu berechnen.

Denn irgendwo in den beiden Merksätzen findest du die Akkordfolge.



Das sind jetzt nur die Dur-Akkorde. die üblicherweise zusammengehören.

Wenn du noch die drei Moll-Akkorde haben willst, dann sind das üblicherweise die nächsten drei Töne im Uhrzeigersinn.

C-Dur hat die beiden Dur-Nachbarn F und G, und es folgen die drei Moll-Akkorde Dm Am Em im Uhrzeigersinn. F und C muss man lernen, dass die oben stehen, und dann geht es einfach weiter F + C + Geh Du alter Esel

Für D-Dur:
Geh du alter | Esel hohle Frische
G D A-Dur + Em Hm F#m



Vorteil beim Quintenzirkel:
Was zusammen gehört das steht auch zusammen.

Und nicht wie bei der Tonleiter, wo man immer auf die Halbtonschritte aufpasen muss.

Und nicht nur das...
Wenn man die 6 üblichen Akkorde hat, fehlt nur noch ein Ton im Uhrzeigersinn und man hat auch alle 7 Töne der Tonleiter.


Gruß Mjchael


--
Baustelle1 und http://www.gitarrenboard.de/viewtopic.php?t=21199


- Fallen_Leaves - 06-03-2007

Vielen lieben Dank! Ist ne Spitzenerklärung und ich habs weitgehend verstanden.

Mfg
--
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