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Frage zu Notenleiter und Notennamen - Druckversion

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RE: Frage zu Notenleiter und Notennamen - Fu_Manchu - 10-11-2006

Wenn ich mit C-Dur anfange und darauf hin alle anderen Tonleitern ableite ...

C D E F | G A B C

--- und so weiter, komme ich ja irgendwann dazu


Fis Gis Ais B | Cis Dis Eis Fis

Sorgen macht mir hier das Eis, wenn es denn so eine Note gibt, denn E um einen Halbton erhöht ist ja eigentlich F.

Wo ist mein Denkfehler? Alle anderen Tonarten dazwischen kriege ich hin, aber die letzte Stufe irgendwie nicht. Liegt der Fehler beim E#?

Gesucht habe ich schon und auch die Workshops ziehen nicht alle Toarten bis zum Ende durch, sondern die Beispiele hönre in der Mitte auf.

Gibt es eine Note Eis vom Namen überhaupt in F-Dur? Die mit den sechs Kreuzen?


- Ralfi - 10-11-2006

Ich denke, du möchtest gar keine Tonleitern ableiten, sondern in der Dur-Tonleiter (ionisch) lediglich die Tonlage verschieben.

Dieses Verschieben, das auch als Transponieren bezeichnet wird, wurde z.B. hier ausführlich behandelt.

Ließ mal durch. Darüber hinaus gehende Fragen hier oder dort hineinposten. Wink

--
Ralfi

Life is not measured by the breaths you take,
but by the moments that take your breath away


- ov1667 - 10-11-2006

@Fu

Moin,

du machst es schon richtig. \"F\" und \"E#\" sind auf der Gitarre auch gleich. Die unterschiedliche Schreibweise ist nur dadurch begründet, in welcher Tonart du spielst.
Ralfis Link enthält aber alle wichtigen Infos.

Gruß, Jens
--
Gibson - Inspiring cries of \"turn-that-damn-thing-down\" since 1952
What do you get when you throw a piano down a mine shaft?
A flat minor!


- DeeDee - 10-11-2006

die Bezeichnung E# bzw. Eis ist richtig.

Da bei der F#-Dur-Tonleiter sowohl der Ton F als auch F# vorkommen, bleibt die Frage, ob man bei der Notierung ein # als Vorzeichen auf der Linie setzen muss oder nicht.

Dafür wäre die E-Linie (bzw. -Zwischenraum) überhaupt nicht besetzt. Deshalb wird das F zum E# und vor beide Noten kommt ein Vorzeichen (nicht zu verwechseln mit Versetzungszeichen)

Grüßle
DeeDee
--
(Toleranzbeauftragter; notorischer Chat-Nerver)


- ghetto - 10-11-2006

Eis ist schon richtig. Ich schreibe noch einmal die Fis-Dur-Tonleiter auf und daneben (als Anschauungsbeispiel) die Ges-Dur-Tonleiter. Klingen ja genau gleich, aber die Töne heißen alle anders...[song]Fis-Dur Ges-Dur
Fis Ges
Gis As
Ais B
H ces
cis des
dis es
eis f
fis ges[/song]Witzig, oder?

Gruß,

--
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- Fu_Manchu - 11-11-2006

Danke, das hat mir geholfen.

Also E# = Eis = F - vom Ton auf der Gitarre zumindest.

Ich male mir nämlich zur Zeit ein Poster (in Adobe Illustrator) mit Quintenzirkel, Skalen und Akkordgriffen und Barrees und wollte eben auch die transponierten Tonleitern und alles Zeug daneben zeichnen, um alles auf einen Blick zu haben.

Wenn ich fertig bin stelle ich das mal hier rein zum anschauen und diskutieren/verbessern.

:x


- ov1667 - 11-11-2006

@Fu

Moin,

gute Idee. Selber machen ist immer besser, als sich einfach einen fertigen Q-Zirkel an die Wand zu hängen. Es wird dir beim Verstehen helfen.

Gruß, Jens
--
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- Magic - 11-11-2006

Hi und guten Morgen!

Ist ja witzig - erinnert mich an meinen Kumpel, den \"Eismoll\". Den Namen hat er von mir bekommen, weil er beim transponieren bei einem E#m herausgekommen ist. Lustigerweise stand er in dem Moment echt auf dem Schlauch - ich kann das ruhig so sagen, weil mein Kumpel nämlich seit langem Gitarre spielt und er hatte mich angerufen, um zu fragen, was denn das für ein Griff sei (!!!).
Wie gesagt, er hatte vor über 20 Jahren mit Gitarre spielen angefangen (mit Unterricht) und dann einige Jahre Pause gemacht. Erst durch ihn bin ich vor etwas über zwei Jahren zum Gitarre spielen gekommen.
Ich hab mir die Teilung der Tonleitern \"in der Mitte\" auch von Hand erarbeitet, allerdings wenn es dann \"rückwärts\" an die bs geht, muss ich aufgeben - also den Quintenzirkel hab ich auch nur ansatzweise begriffen...
Ich hätte gerne einen Lehrer, der ein gewisses Maß an Harmonielehre gut rüberbringt... Habe zwar von Haunschield (so heißt der glaube ich) die zwei Bücher über Harmonielehre gekauft, aber so alleine durchlesen ist echt hartes Brot...

Gruß Dietmar


- Pacifica - 11-11-2006

Also, ich wurde schon oft mit Harmonielehre konfrontiert. Allerdings habe ich mich noch nicht soo genau damit beschäftigt. Die Pattern der Tonleitern und Pentatoniken habe ich ja schon drauf. Ich muss jetzt nur so wissen, wo man z.B. die C-Durtonleiter spielen kann. Und D-dorisch und so was alles. Wenn es allerdings um D-dorisch, ionisch und solche sachen geht, dann muss ich nochmal theoretisch damit beschäftigen. Ich hatte das letztes Jahr im Musikunterricht. War wirklich hilfreich, aber jetzt hab ich es schon fast wieder vergessen. Deshalb versuche das jetzt mal wieder aufzufrischen. Das kann ein bisschen Arbeit werden. Aber das gehört eben dazu. WAs soll´s Übung macht den Meister.. :look:
--
we all live in a yellow submarine


- Ralfi - 11-11-2006

Als ich mich vor einiger Zeit mit dem Thema Harmonielehre und Scalen beschäftigte, bin ich auf das nachfolgende Schema gekommen.

Da steckt eine ganze Menge drin ... u.a. auch der Quintenzirkel. Im Grunde ist die Herleitung gar nicht so schwierig, wenn es einem schonend beigebracht wird.

[Bild: tabelle.GIF]

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Ralfi

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- Mjchael - 16-11-2006

Auf meiner Wikibooks-Spielwiese hab ich mal eine Zusammenstellung gemacht...

Es dauert aber einiges bis man sich da eingelesen hat.
http://de.wikibooks.org/wiki/Benutzer:Mjchael/_Spielweise#Tonleiter_Transponieren

\"Kurzantwort\" die aber auch etwas Überlegung abverlangt:

Die Töne einer Tonleiter lassen sich aus dem Quintenzirkel ableiten.

Fb Cb Gb Db Ab Eb Bb F C G D A E H F# C# G# D# A# E# H#

nochmal untereinander, dann fallen einem die gleiche Reihenfolge auf:
[song]
Fb Cb Gb Db Ab Eb Bb
F C G D A E H
F# C# G# D# A# E# H#
[/song]

Starte bei irgendeinener Tonleiter, nehme den linken Nachbarn und noch 5 rechte Nachbarn mit, und dann hast du die Töne der Tonleiter, die du nur noch in die richtige Reihenfolge bringen musst.

Für C-Dur:
Fb Cb Gb Db Ab Eb Bb F C G D A E H F# C# G# D# A# E# H#

Für Db-Dur:
Fb Cb Gb Db Ab Eb Bb F C G D A E H F# C# G# D# A# E# H#

Für D-Dur:
Fb Cb Gb Db Ab Eb Bb F C G D A E H F# C# G# D# A# E# H#

Für D#-Dur:
Fb Cb Gb Db Ab Eb Bb F C G D A E H F# C# G# D# A# E# H# C## G##

Erklärung wie es zum C## kommt:
Von D# ist die kleine Septime ist ein C#
Genau wie von D die kleine Septime ein C ist (vgl. D7-Akkord)
Die große Septime von D ist einen Halbton höher, also ein C# (vgl: Dj7)
Demnach ist die große Septime von D# auch einen Halbton höher also ein C##
Ein D wäre zwar der selbe Bund, aber ein D ist gegenüber eines D# eine verminderte Prime. Es werden zuerst nur der Buchstabenabstand gezählt, und dann erst ob der Abstand groß, klein, übermäßig oder vermindert ist.

Daher ist es besser anstelle von D#-Dur lieber Eb-Dur zu spielen

Für Eb-Dur:
Fb Cb Gb Db Ab Eb Bb F C G D A E H F# C# G# D# A# E# H#

Ich weiß, das ist harter Tobaco, aber es ist mehr oder weniger die Erklärung, warum es ein E# gibt...

--
Gruß
Mjchael

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