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Bigsby - Druckversion

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RE: Bigsby - babarossa - 04-01-2005

Hallo,
es geht mal wieder um Vor- und Nachteile verschiedener Tremolo-Typen. Bislang habe ich aber nur Infos zu Floyd Rose und Vintage gefunden. Mich interessiert diesmal das Bigsby.

Ich habe es bislang fast nur auf Gitarren wie Gretschs, Gibsons (Paulas und ES) sowie Teles, aber z.B. noch nie auf
er Strat gesehen.

Gibts dafuer Gruende? Was sind Vor- und Nachteile, was die Unterschiede zu den anderen Typen?

Fragen ueber Fragen .... ?(
--
PS: Ich suche immer Leute für Jam-Sessions im Raum Braunschweig, Gifhorn, Wolfsburg und Umgebung!


- Niteblind - 04-01-2005

Evtl. lüge ich jetzt
Bigsby waren die ersten Tremeloes.

Jetzt lüge ich nicht mehr

Der Bigsby funktioniert über eine Feder die unter dem Bügel liegt.
Mit dem Bigsby kannst du z.B. nicht nach oben ziehen, wie beim Floyd Rose. Bzw. kannst du natürlich schon, aber dann fliegt die Feder raus. Wink
Der Bigsby hat einen relativ kleinen Wirkungsgrad (Tonhöhe), aber gerade dadurch einen sehr R&Rigen Touch.
Er ist auch nicht so Stimmfest wie ein Floyd Rose o. ähnlich.

Er wurde vom Werk aus auf Gibson und Gretsch montiert.

Fender hat sein eigenes Tremelo System entwickelt und das ist
bei einer Stratocaster von Haus aus drauf.
Bei einer Tele nicht und der Einbau eines Bigsbys ist einfacher, als der von einer Strat. Um auf einer Tele einen Strat Tremelo einzubauen müsstest du den Korpus fräsen und da hat wohl einfach keiner Bock drauf.


- moosbert - 04-01-2005

Ich meine auch, dass der bigsby-Typ einer der ersten Tremolo-Typen war. Hat vor allem den Vorteil des vergleichsweise einfachen ein- bzw. Anbaus. Entweder wirds einfach aufgeschraubt, oder bei einer anderen Variante glaub ich einfach am Gurtpin \" angehängt \" (oder?).

greetz, moosbert
--
Wer anderen eine Grube gräbt, der hat ein Grubengrabgerät...


- Niteblind - 05-01-2005

@Moosbert
Stimmt hatte ich vergessen.


- Schnet - 11-07-2007

was heißt das \"nicht so stimmfest\" in der Praxis?
also bedeutet dass das man nach jedem 2.Lied nachstimmen muß oder ist das nicht so tragisch?

überlege grad mir ne Tele mit Bigsby anzuschaffen,
daher mein gesteigertes Interesse Wink


- babarossa - 11-07-2007

Kurze Antwort: Jawoll, das heisst es.
Lange Antwort: Es kommt drauf an was an der Gitarre noch so verbaut ist. Das Problem ist das die Saiten ja an mehreren Stellen aufliegen. Am Sattel, an der Bruecke und an den Mechaniken. Dazu dass, gerade neue, Saiten natuerlich noch etwas dehnbar sind. Nun kommt es darauf an, wie gut die Feder am Bigsby die Saiten nach dem Betaetigen wieder in die Ausgangslage zurueckbringt.

Bei extremer Verwendung (Divebombs etc.) ist IMO kein Tremolo wirklich stimmstabil.

Die Verwendung von Rollenbruecken, Locking Mechaniken und gut gleitendem Sattel (vor allem mit genau richtig gefeilten Kerben) oder vielleicht auch einem Klemmsattel kann helfen, das Problem etwas zu mildern.

Wenn man mit dem Hebel einigermassen sinnig umgeht, geht das auch beim Bigsby. Zum Vergelich mit anderen Tremolotypen kann ich nix sagen, da ich die nicht verwende.

Ich habe an meiner Tele die o.g. Sachen verbaut und kann mich beim normalen Gebrauch nicht beklagen. Wenn ich mit der Klampfe aber mehrere Songs mit reichlich Gebrauch spiele, muss ich schon nachstimmen.

Probieren geht ueber studieren.


--
Well, I woke up this morning and I got myself a beer. The futures uncertain but the end is always near.

Roadhouse Blues - The Doors


- ov1667 - 11-07-2007

Moin,

direkt am Tremolo tragen eigentlich nur die Federn negativ zur Stimmstabilität (und zum Sound) bei.
Ansonsten werden die meisten Probleme in den Wirbeln und (!) in den Saiten liegen. Für die Wirbel gibt es Lösungen (wie beschrieben: Klemmsattel, spez. Wirbel mit Sicherung), die Saiten dürfen halt nicht zu neu sein.
Tremolos, die sowohl entspannen als auch spannen können (Floyd Rose, Kahler), sind am aufwenigstens und anfälligsten, da die \"Null-Position\" immer in einem schwebenden Zustand gehalten werden muss.
Tremolos, die nur entspannen können (Fender Vintage, Bigsby ...), liegen in der Nullposition meistens auf. Das gibt einen relativ \"sauberen\" Ruhezustand.

@Schnet
Da der Effekt sich mit dem Bigsby ja doch in Grenzen hält, solltest du sowas vorher unbedingt angetestet haben. Unter Umständen ist die fachgerechte, aufwändigere Montage einer anderen Bauform lohnender.
Es kommt auf deinen Stil an.

Gruß, Jens
--
Gibson - Inspiring cries of \"turn-that-damn-thing-down\" since 1952
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A flat minor!


- babarossa - 12-07-2007

Zitat:Original von ov1667:
...
Tremolos, die nur entspannen können (Fender Vintage, Bigsby ...), liegen in der Nullposition meistens auf. Das gibt einen relativ \"sauberen\" Ruhezustand.
...

Aeh, beim Bigsby werden die Saiten durch Druecken des Hebels ent-, durch Ziehen gespannt.

Konstruktionsbedingt koennte ein Bigsby also max. so aufliegen, dass die Saiten nur zu spannen gehen. Dies ist aber nur theoretisch so. Tatsaechlich ist auch ein Bigsby freischwebend, so, dass ich in beide Richtungen tremolieren(? Wattn scheenes Wort Wink ) kann. Das Ziehen des Hebels funktioniert natuerlich nur soweit, wie es die Saiten hergeben bzw. bis die Feder und eventuell dazu gepackte Unterlegscheiben rausfallen. Je nach Federspannung und Saitenzug ist das zugegebenermassen nicht sehr weit.

Vielleicht hat es durch eben dieses Freischweben so einen schlechten Ruf.
--
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- ov1667 - 12-07-2007

Moin,

ein Bekannter von mir hat eine etwas ältere Archtop mit einem bigsby-artigen Tremolo. Bei der ist die Welle mit den Saitenende in einer Endlage fixiert und es kann nicht gespannt werden. Ich muss ihn mal fragen, ob er das selbst modifiziert hat Rolleyes

Ansonsten hat Wikipedia auch noch eine Vermutung:
Abhängig von der Geometrie der verwendeten Gitarre und der verwendeten Brücke kann ein Bigsby-Vibrato unterschiedlich gut funktionieren. Werden die Saiten an der Brücke stark geknickt oder erzeugt die Brücke starke Reibung an den Saiten, verstimmt sich die Gitarre bei Gebrauch des Vibratos sehr schnell. Laufen die Saiten in einem sanften Winkel über die Brücke oder ist diese sehr reibungsarm (z. B. durch das Anbringen von kleinen Rollen über die die Saiten laufen), funktioniert ein Bigsby nahezu verstimmungsfrei.
(Link )

Gruß, Jens
--
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