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Gedichte - Druckversion

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- fisch - 25-11-2008

RENATE





Renate ........Renate....

du schmeckst nach Tomate....

und oben am Hals.......

......................................[ /color]

am liebsten.......

mit........Salz...








- Oslo - 25-11-2008

Auweia I)


- Aenne - 16-03-2009

Heute mal kein Gedicht - aber ein Zitat (aber: von einem meiner Lieblingsdichter) -
(es gibt in der Zeitung jeden Tag ein Zitat des Tages - und das war in der letzten Woche dabei - und weil es mir so gut gefällt - schreibe ich es mal hier rein...)
Ich hoffe, der Mod ist gnädig und lässt es durchgehen... I)


Nie erfahren wir unser Leben stärker als in großer Liebe und in tiefer Trauer.
(Rainer Maria Rilke) - (1875-1926)


- Eifeljanes - 16-03-2009

@aenne: dann hoffe ich mal, dass es für dein zitat keinen aktuellen anlass gibt! Rolleyes

ich habe zwar kein gedicht, dafür aber palindrome anzubieten. palindrome? einfach mal rückwärts lesen:

Die Liebe ist Sieger; stets rege ist sie bei Leid.

Eine güldne, gute Tugend: Lüge nie!

Erika feuert nur untreue Fakire.

Ein Neger mit Gazelle zagt im Regen nie.

O Genie, der Herr ehre Dein Ego!

Trug Tim eine so helle Hose nie mit Gurt?




- Skydan - 17-03-2009

Erinnert das nicht an die vielen unnützen Gedichte, die man in der Schule lesen musste?

... wenigstens sind hier einige mit Humor.


- Aenne - 17-03-2009

@Skydan

Ich glaub, jeder muss das für sich selbst beurteilen, was er \"unnütz\" findet und was nicht.
Für mich waren viele Gedichte nicht unnütz, und wenn ich sie in der Zeitung lese oder im Internet, erinnere ich mich gerne daran und verbinde oft viele emotionale Dinge damit.

Tja. So setzt eben jeder seine Prioritäten... Wink


- Skydan - 17-03-2009

@Aenne: Ok Smile


- Aenne - 03-04-2009

Trauriger Frühling

Mir ists im Kopf so wüste,
Die Zeit wird mir so lang,
Wie auch der Lenz mich grüßte
Mit Glanz und frischem Klang,
Das Herz bleibt mir so wüste,
Mir ist so sterbensbang.

Viel Vöglein lockend sangen
Im blühenden Revier,
Ich hatt mir eins gefangen,
Jetzt ist es weit von mir,
Viel Vöglein draußen sangen,
Ach, hätt ich meins nur hier.

Joseph von Eichendorff, 1788-1857



- Crafter - 03-04-2009

ich liebe dich, weil ich dich lieben muss;
ich liebe dich, weil ich nicht anders kann;
ich liebe dich nach einem Himmelschuss;
ich liebe dich durch einen Zauberbann.
Dich lieb ich wie die Rose ihren Strauch;
dich lieb ich, wie die Sonne ihren Schein;
dich lieb ich, weil du bist mein Lebenshauch;
dich lieb ich, weil dich lieben ist mein Sein.

Friedrich Rückert
********************************

Von einem Kalenderblatt 22.März 2009

Gruß Crafter & Gabi


- Aenne - 29-09-2009

Dann grab ich das hier mal wieder aus...

Mein Sohn muss ein Gedicht auswendig lernen - ja! sowas gibt´s heutzutage auch noch - ich hätte es auch nicht gedacht.... I)

Ein sehr bekanntes - aber immer wieder schönes... wenngleich auch trauriges Gedicht - quasi ein \"Klassiker\":

DER ERLKÖNIG

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
er hat den Knaben wohl in dem Arm,
er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.

\"Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?\"
\"Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron und Schweif?\"
\"Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.\"

\"Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;
manch bunte Blumen sind an dem Strand,
meine Mutter hat manch gülden Gewand.\"

\"Mein Vater, mein Vater, und hörst du nicht,
was Erlenkönig mir leise verspricht?\"
\"Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
in dürren Blättern säuselt der Wind.\"

\"Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön:
meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
und wiegen und tanzen und singen dich ein.\"

\"Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort?\"
\"Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:
es scheinen die alten Weiden so grau.\"-

\"Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt,
und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.\"
\"Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan!\"

Dem Vater grausts; er reitet geschwind,
er hält in den Armen das ächzende Kind,
erreicht den Hof mit Müh und Not;
in seinen Armen das Kind war tot.

Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)


- Aenne - 01-12-2009

Ich weiß nicht, ob es hier schon mal drinstand - aber egal - ein schönes Gedicht bleibt eh ein schönes Gedicht und Hansoloxxl hat mich durch seine Songs für den Schmachtcontest wieder dran erinnert:


Die Beiden

Sie trug den Becher in der Hand -
Ihr Kinn und Mund glich seinem Rand -,
So leicht und sicher war ihr Gang,
Kein Tropfen aus dem Becher sprang.

So leicht und fest war seine Hand:
Er ritt auf einem jungen Pferde,
Und mit nachlässiger Gebärde
Erzwang er, dass es zitternd stand.

Jedoch, wenn er aus ihrer Hand
Den leichten Becher nehmen sollte,
So war es beiden allzu schwer:
Denn beide bebten sie so sehr,
Dass keine Hand die andre fand
Und dunkler Wein am Boden rollte.

Hugo von Hofmannsthal (1874-1929)


- MadMoses - 01-12-2009

Mein Lieblingsgedicht:

\"Die Katze sitzt auf der Matratze.\"
Ende

(Club der toten Dichter)


- Aenne - 17-12-2009

Ich hab mal wieder ein nettes Gedicht gefunden in der Zeitung - in letzter Zeit standen immer nur so blöde drin...

Kopf und Herz

Wie es scheint, ist die Moral
Nicht so bald beleidigt,
Während Schlauheit allemal
Wütend sich verteidigt.

Nenn den Schlingel liederlich,
Leicht wir er´s verdauen:
Nenn ihn dumm, so wird er dich,
Wenn er kann, verhauen.

Wilhelm Busch ( 1832-1908 )


- Aenne - 31-01-2010

Auch eins meiner Lieblingsgedichte. Das wird in der Schule auch immer gerne interpretiert (und ich finde, das eignet sich auch echt gut und ist auch relativ einfach zu interpretieren...).
Allerdings bin ich froh, dass ich das nicht mehr muss, sondern die Gedichte \"einfach so\" lesen darf.

Der römische Brunnen

Aufsteigt der Strahl und fallend gießt
Er voll der Marmorschale Rund,
Die, sich verschleiernd, überfließt
In einer zweiten Schale Grund;
Die zweite gibt, sie wird zu reich,
Der dritten wallend ihre Flut,
Und jede nimmt und gibt zugleich
Und strömt und ruht.


Conrad Ferdinand Meyer ( 1825-1898 )




- Little_Mama - 31-01-2010

Das hier durfte ich mal auswendig lernen.

Ist aber nimmer viel von übrig ^^


Der Zauberlehrling

Hat der alte Hexenmeister
sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
auch nach meinem Willen leben.
Seine Wort und Werke
merkt ich und den Brauch,
und mit Geistesstärke
tu ich Wunder auch.

Walle! walle
Manche Strecke,
daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
und mit reichem, vollem Schwalle
zu dem Bade sich ergieße.


Und nun komm, du alter Besen!
Nimm die schlechten Lumpenhüllen;
bist schon lange Knecht gewesen:
nun erfülle meinen Willen!
Auf zwei Beinen stehe,
oben sei ein Kopf,
eile nun und gehe
mit dem Wassertopf!
Walle! walle
manche Strecke,
daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
und mit reichem, vollem Schwalle
zu dem Bade sich ergieße.


Seht, er läuft zum Ufer nieder,
Wahrlich! ist schon an dem Flusse,
und mit Blitzesschnelle wieder
ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweiten Male!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale
voll mit Wasser füllt!
Stehe! stehe!
denn wir haben
deiner Gaben
vollgemessen! -
Ach, ich merk es! Wehe! wehe!
Hab ich doch das Wort vergessen!


Ach, das Wort, worauf am Ende
er das wird, was er gewesen.
Ach, er läuft und bringt behende!
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
bringt er schnell herein,
Ach! und hundert Flüsse
stürzen auf mich ein.
Nein, nicht länger
kann ichs lassen;
will ihn fassen.
Das ist Tücke!
Ach! nun wird mir immer bänger!
Welche Mine! welche Blicke!


O du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle
doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen,
der nicht hören will!
Stock, der du gewesen,
steh doch wieder still!
Willst am Ende
gar nicht lassen?
Will dich fassen,
will dich halten
und das alte Holz behende
mit dem scharfen Beile spalten.


Seht da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nur auf dich werfe,
gleich, o Kobold, liegst du nieder;
krachend trifft die glatte Schärfe.
Wahrlich, brav getroffen!
Seht, er ist entzwei!
Und nun kann ich hoffen,
und ich atme frei!
Wehe! wehe!
Beide Teile
stehn in Eile
schon als Knechte
völlig fertig in die Höhe!
Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!


Und sie laufen! Naß und nässer
wirds im Saal und auf den Stufen.
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister! hör mich rufen! -
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
werd ich nun nicht los.
\"In die Ecke,
Besen, Besen!
Seids gewesen.
Denn als Geister
ruft euch nur zu diesem Zwecke,
erst hervor der alte Meister.\"


Johann Wolfgang von Goethe