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wie lernt Ihr tonleitern und Pentatoniken - Druckversion

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- Blooz - 23-05-2005

Zitat:Original von Vauge:
@Blooz
Nein .. zunächst muss man die Reihenfolge der Noten (auf dem Griffbrett) kennen.

OK, auch gut...aber sobald man die Reihenfolge kennt muss man wissen mit welcher Note sie anfaengt.


--
.

Mein kleiner Rock n Roll (und nicht nur) Workshop:
http://www.mannyffm.de/dietmar_workshop.htm
Und da gibts Sounds von mir, Cottonman und Ralfi:
http://perso.wanadoo.fr/blooz/membersounds/index_ms.html


- D3v3 - 24-05-2005

Da ich schon seit meinem sechsten lebensjahr musik mache habe ich mit noten überhaut kein problem !
Danke jetzt hab ich das verstanden ! Thumbs


- Captnkuesel - 14-06-2005

Jo ich zum Beispiel habe einen Freund der glaubt nach E kommt E#.
Sowas tut mir einfach nur leid. Ich spiele jetzt seit naja 6 Monaten und blick da ziemlich easy durch, ich war zuerst auch voll ueberrascht, dass man Tonleitern einfach schieben kann, aber warum auch nicht? :-D
--
We dont need no education....


- Mjchael - 15-06-2005

Zitat:Original von Captnkuesel:
...ich war zuerst auch voll ueberrascht, dass man Tonleitern einfach schieben kann, aber warum auch nicht?...
Thumbs Wenn du das einmal gerafft hast, dann hast du schon 90% der Miete.

@Vauge
Ich bin der Meinung, dass man nicht unbedingt alle Töne auf dem Griffbrett kennen muss. Die wichtigsten Positionen auf der E- und A-Saite (die man auch für die Barree-Akkorde und Powercords braucht) reichen eigentlich. den Rest kann man sich ableiten oder einfach abzählen.
Um das aber zu können, gebe ich dir Recht, dass man zumindest die Chromatische Tonleiter vor und rückwärts können muss (zur Not mit Papier und Bleistift), um überhaubt abzählen zu können.
*Nachtrag:* wie bei diese Thread beschrieben:Noten lokalisieren

Ich habe zuerst die 5 Dur-Tonleiter-Formen gelernt, und von denen die Moll-Tonleitern (und auch die Kirchentonleitern) abgeleitet.
Dann habe ich gemerkt, dass man von denen nur die 4 und die 7 streichen muss, um die Pentatonik zu finden...
Wie ich sie mir angeeignet habe:
Aufbau von Skalen und Akkorde...
Wenn du dich schon ein wenig mit den Skalen auskennst hilft dir vieleicht volgendes Dokument als Spickzettel:
Dur-Moll Skalen-Akkorde-Pentatoniken
Oder stöbere ein wenig hier rum
Theorie Tabellen Skalen

Gruß Mjchael
--
Durchhalteparole:
Das sollst du nicht können,
das sollst du lernen!


- demuelli - 02-07-2005

Hallo,

die Tonleiter rauf und runter macht nur bedingt glücklich auf die Dauer. Das Hirn reproduziert nur das, was es kennt und das vor allem beim \"Improvisieren\". Wenn du nur lernst Töne aneinanderzureihen, dann passiert dir das beim Improvisieren auch, das wird auf Dauer langweilig.

Daher solltest du auch mal versuchen Intervalle (z.B. Terzen, Sexten, Septimen) oder einzelne Licks auf verschiedene Tonleitern abzubilden. So kannst du z.B. alle Terzen in C-Dur spielen. Desweiteren kannst du auch Arpeggien und z.B. die Pentatonik auf die verschiedenen Kirchenmodes abbilden, denn die Töne der Arpeggien und Pentatonik kommen ja aus den Modes. Das hilft dir nach und nach aus verschiedenen Sichten zu verstehen, was du spielst und was du spielen kannst.

Die Notennamen auf dem Griffbrett zu lernen ist sicherlich nicht verkehrt, aber auch sehr statisch. Dynamischer ist es, den Grundton ermitteln zu können, wofür man die Töne schon einigermaßen kennen muss Smile und dann in Intervallen zu denken. Diese Information ist schneller abrufbar und macht auch mehr Sinn.

mfG

Alex
--
Better to be hated for who you are than to be loved for who you are not


- Ralfi - 03-07-2005

Ich habe mich dafür interessiert, wie man zur Konstruktion einer pentatonischen Leiter überhaupt kommt.

Unsere chromatische Leiter – bekanntlich die Mutter aller westlichen Tonleitern – hat die Intervalle
[song]1 – b2 – 2 – b3 – 3 – 4 – b5 – 5 – b6 – 6 – 7 – maj7[/song]
Das Intervall 5 wird von den Musiktheoretikern auch als (reine) Quinte bezeichnet.

Soweit so gut ... und die Konstruktionsanleitung für eine pentatonische Leiter besteht nun darin, dass man 5 mal auf der Quinte schichtet. Hört sich wild an Irre ... geht aber ganz einfach. Wink

Dazu ein Beispiel:

Fangen wir mal an mit der Note C und zählen hoch bis zur Quinte (5) und ... landen bei G. Nun fangen wir mit G an und zählen wieder hoch bis zur Quinte und landen bei D. Nun bei D anfangen abzuzählen und man findet A. Und jetzt wieder bei A anfangen und man findet E.

Die gefundene Reihe lautet also C – G – D – A – E. Bringen wir das Ganze in die aufsteigende Reihenfolge, so erhalten wir die
[song]C-Dur Pentatonik: C – D – E – G – A[/song]
Oder allgemein in Symbolschreibweise
[song]Dur-Pentatonik: 1 – 2 – 3 – 5 – 6[/song]
Nun schauen wir uns – so wie man es bei der Herleitung der Kirchentonleitern auch macht – mal alle 5 Modi an. Im folgenden Beispiel nehme ich zur Veranschaulichung die C-Dur Pentatonik als Mode 1.
[song]Mode 1: C – D – E – G – A
Mode 2: D – E – G – A – C
Mode 3: E – G – A – C - D
Mode 4: G – A – C – D - E
Mode 5: A – C – D – E - G[/song]
Als Mode 5 taucht nun ... oh Wunder ... die A-Moll Pentatonik auf. Für die Modi 2, 3 und 4 habe ich keine Namen gefunden und im Moment auch noch keine Vorstellung von der Klangfarbe.

Nun kann man das Ganze wieder allgemein aufgeschreiben
[song]Dur Pentatonik: 1 – 2 – 3 – 5 – 6
Mode 2: 1 – 2 – 4 – 5 – 7
Mode 3: 1 – b3 – 4 – b6 – 7
Mode 4: 1 – 2 – 4 – 5 - 6
Moll Pentatonik: 1 – b3 – 4 – 5 - 7[/song]
Jetzt würden mich noch sämtliche harmonisierten 3- und 4-Ton Akkorde der einzelnen Stufen interessieren. Ein paar habe ich schon gefunden und ausprobiert. Klingen echt gut ... will aber noch etwas dran basteln, bevor ich dazu was poste. Vielleicht hat ja schon jemand von euch damit Erfahrung. :-D Smokin

--
Ralfi

Life is not measured by the breaths you take,
but by the moments that take your breath away


- ghetto - 03-07-2005

@Ralfi

Mit einem Wort, das ich üblicherweise nicht oft verwende, finde ich diese Zusammenhänge einfach geil. Mit den 3 neuen Pentatoniken haben wir jetzt auch wieder 3 neue Möglichkeiten, wie man ein Lied, eine Melodie oder ein Solo aufbauen kann.

Übrigens lese ich von dir heute zum ersten Mal musiktheoretische Zusammenhänge, die ich bisher überhaupt nicht gekannt habe. Und ich freue mich darüber, denn man lernt nie aus!

Auf jeden Fall ein großes Dankeschön und natürlich darf der Respekt an dieser Stelle auch nicht fehlen.

Gruß,
--
And then one night in desperation, a young man breaks away.
He buys a gun, steals a car, tries to run but he don´t get far in the
GHETTO


- Ralfi - 03-07-2005

@ghetto

Danke. Ist nicht alles auf meinem Mist gewachsen. Ich hatte recherchiert und es hat - wie so oft - etwas gedauert, bis ich es geschnallt hatte.

Darum hab ich es - hoffentlich - etwas verständlicher aufgeschrieben. Wink

--
Ralfi

Life is not measured by the breaths you take,
but by the moments that take your breath away


- Ralfi - 03-07-2005

Bevor ich mich an die pentatonischen Akkorde ran mache, möchte ich kurz noch einen Gedanken aufarbeiten, der mir über den Weg gelaufen ist.

Die Frage ist: Wie kommt man eigentlich auf die Dur Tonleiter und deren Modi, den Kirchentonleitern? Oder ... praktisch gefragt: Wie sieht das Konstruktionsprinzip für die Dur Tonleiter eigentlich aus?

Die Antwort, die ich dazu gefunden habe, ist relativ einfach. Man schichtet nicht nur 5 mal auf der Quinte wie bei der Pentatonik, sondern 7 mal.

Das versuche ich nun mal hier vorzuturnen, indem ich ganz bewusst (aus didaktischen Gründen Wink ) mit dem Ton F beginne.

Dabei findet man die Tonreihe F – C – G – D – A – E – B oder umsortiert in die aufsteigende Reihenfolge
[song][c=#F7FB00]F-Lydisch: F – G – A – B – C – D – E[/c] [/song]
Daraus lassen sich die weiteren Modi der Dur Tonleiter ableiten
[song]Mode 1 Dur/Ionisch: C – D – E – F – G – A – B
Mode 2 Dorisch: D – E – F – G – A – B – C
Mode 3 Phrygisch: E – F – G – A – B – C – D
[c=#F7FB00]Mode 4 Lydisch: F – G – A – B – C – D – E[/c]
Mode 5 Mixolydisch: G – A – B – C – D – E – F
Mode 6 Moll/Äolisch: A – B – C – D – E – F – G
Mode 7 Lokrisch: B – C – D – E – F – G – A[/song]
Dieses Ergebnis, mitsamt der harmonisierten Akkorde, habe ich in der - mehrfach schon geposteten :-D - Tabelle zusammengestellt.

[Bild: tabelle.GIF]



--
Ralfi

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- Mjchael - 04-07-2005

Kleine Ergänzung
Alle Dur und Moll-Tonarten incl. Pentatoniken
[song]
. | 1 2 3 4 5 6 7 8 |
Gb-Dur | Gb Ab Bb Cb Db Eb F Gb | Eb-Moll
Db-Dur | Db Eb F Gb Ab Bb C Db | Bb-Moll
Ab-Dur | Ab Bb C Db Eb F G Ab | F-Moll
Eb-Dur | Eb F G Ab Bb C D Eb | C-Moll
Bb-Dur | Bb C D Eb F G A Bb | G-Moll
F-Dur | F G A Bb C D E F | D-Moll
C-Dur | C D E F G A H C | A-Moll
G-Dur | G A H C D E F# G | E-Moll
D-Dur | D E F# G A H C# D | H-Moll
A-Dur | A H C# D# E F# G A | F#-Moll
E-Dur | E F# G# A H C# D# E | C#-Moll
H-Dur | H C# D# E F# G# A# H | G#-Moll
F#-Dur | F# G# A# H C# D# E# F# | D#-Moll
[/song]
Fett: Pentatonik
Für folgende Tonarten nimmt man besser:
C#-Dur besser Db-Dur
D#-Dur besser Eb-Dur
G#-Dur besser Ab-Dur
A#-Dur besser Bb-Dur

Wenn man weiß, dass man für die Pentatoniken von einer Durtonleiter immer auf die 4 und die 7 aufpassen muß, wird alles etwas einfacher.


--
Durchhalteparole:
Das sollst du nicht können,
das sollst du lernen!


- Mjchael - 04-07-2005

Ergänzung 2

[song]
Gb-Dur | Cb Db Eb F Gb Ab Bb | Eb-Moll
Db-Dur | C Db Eb F Gb Ab Bb | Bb-Moll
Ab-Dur | C Db Eb F G Ab Bb | F-Moll
Eb-Dur | C D Eb F G Ab Bb | C-Moll
Bb-Dur | C D Eb F G A Bb | G-Moll
F-Dur | C D E F G A Bb | D-Moll
C-Dur | C D E F G A H | A-Moll
G-Dur | C D E F# G A H | E-Moll
D-Dur | C# D E F# G A H | H-Moll
A-Dur | C# D# E F# G A H | F#-Moll
E-Dur | C# D# E F# G# A H | C#-Moll
H-Dur | C# D# E F# G# A# H | G#-Moll
F#-Dur | C# D# E# F# G# A# H | D#-Moll
[/song]

wenn alles nach C sortiert ist, kann man leichter sehen, dass jede Tonart sich von der anderen jeweils um genau einen Ton unterscheidet.

Wenn man nun oben nachschaut, welche Töne sich verändern, dann wird man feststellen, dass beim Vorgänger immer der 7. Ton und beim Nachvolgenden immer der 4. Ton verändert wurde.

Die beiden Töne können also beim Improvisieren Probleme machen, wenn man sich vertut. Meidet man die beiden, dann erhält man die Pentatonik.

Vergleicht man die Akkorde, dann stellt man fest, dass ein Akkord nur in drei Tonarten vorkommt, die zufällig (im Quintenzirkel) beieinanderliegen.

Akkordtöne (immer einer über den anderen)
1 3 4
2 4 6
3 5 7
4 6 1
5 7 2
6 1 3
7 2 4

Habe ich also einen Akkord über den ich improvisieren soll, dann könnte der in drei Tonarten vorkommen. Damit ich aber nicht durcheinander komme, lasse ich einfach die Töne, die sich in den Tonarten unterscheiden weg (immer 4 und 7 in der Haupttonart), und ich erhalte für jeden Akkord eine Pentatonik, die in allen drei Tonarten finktioniert.

Alle Klarheiten beseitigt? Wink

Gruß Mjchael


--
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das sollst du lernen!


- Mjchael - 04-07-2005

zu guter Letzt nochmal die anordnung in Terzen....
[song]
Gb-Dur | Cb Eb Gb Bb Db F Ab Cb Eb Gb | Eb-Moll
Db-Dur | C Eb Gb Bb Db F Ab C Eb Gb | Bb-Moll
Ab-Dur | C Eb G Bb Db F Ab C Eb G | F-Moll
Eb-Dur | C Eb G Bb D F Ab C Eb G | C-Moll
Bb-Dur | C Eb G Bb D F A C Eb G | G-Moll
F-Dur | C E G Bb D F A C E G | D-Moll
C-Dur | C E G H D F A C E G | A-Moll
G-Dur | C E G H D F# A C E G | E-Moll
D-Dur | C# E G H D F# A C# E G | H-Moll
A-Dur | C# E G# H D F# A C# E G# | F#-Moll
E-Dur | C# E G# H D# F# A C# E G# | C#-Moll
H-Dur | C# E G# H D# F# A# C# E G# | G#-Moll
F#-Dur | C# E# G# H D# F# A# C# E G# | D#-Moll[/song]

sucht euch aus irgendeiner Tonleiter einen Akkord aus...
Die dazugehörigen Akkord-Töne stehen alle nebeneinander...

123, 234, 345... = Dur oder Moll- Akkord und je einmal mb5er bzw. ein dim
1234, 2345, 3456... = Dur7, j7, m7, m7b5

praktischer ist es aber die Skalen durchzunummerieren.
Dann kann man sich alles andere einfach daran abzählen.
--
Durchhalteparole:
Das sollst du nicht können,
das sollst du lernen!


- Ralfi - 10-07-2005

Ich habe nun mal ein paar Tage über das Auffinden harmonisierter Akkorde der pentatonischen Tonleitern nachgedacht.

Schauen wir uns noch einmal den Aufbau dieser fünf Leitern an.
[song]Mode 1 Dur Pentatonik: 1 – 2 – 3 – 5 – 6
Mode 2: 1 – 2 – 4 – 5 – 7
Mode 3: 1 – b3 – 4 – b6 – 7
Mode 4: 1 – 2 – 4 – 5 - 6
Mode 5 Moll Pentatonik: 1 – b3 – 4 – 5 - 7[/song]

Die Harmonisierung erfolgt gewöhnlich durch Terz-Schichtung – so wie bei den Kirchentonleitern bereits gemacht. Man schichtet dabei entweder auf der kleinen Terz (b3) oder auf der großen Terz (3) je nachdem, was in der entsprechenden Tonleiter enthalten ist.

Nun haben wir bei den pentatonischen Leitern ein kleines Dilemma, denn in den Modes 2 und 4 ist, wie man leicht sieht, gar keine Terz enthalten – weder klein (b3) noch groß (3).

Im Mode 3 ist zwar die kleine Terz (b3) Bestandteil der Leiter, jedoch kein Harmonisieren möglich, weil in der zweiten Stufe keine Terz mehr enthalten ist.

Er bleiben demnach also nur die Dur Pentatonik (Mode 1) und die Moll Pentatonik (Mode 5) übrig, die jeweils die große Terz (3) bzw. die kleine Terz (b3) enthalten. Harmonisieren kann man beide Modes nur bis zur dritten Stufe, weil diese keine Terz mehr enthält. Demnach lassen sich also nur pentatonische Dreiklänge konstruieren und keine Vierklänge wie bei den Kirchentonleitern.

Das Ergebnis meiner Überlegungen habe ich als Tabelle beigefügt. Wie man sieht, stoßen wir auf die beiden sus-Akkorde
[song]sus4
sus2
[/song]
und auf
[song]1 – 4 – b6
1 – b3 – b6[/song]
wobei ich für die beiden letzten Akkorde keine Bezeichnungen gefunden habe.

Oder hab ich irgend etwas verkehrt gemacht? Rolleyes

--
Ralfi

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- Mjchael - 12-07-2005

( ( vor dem Abschicken nochmal nachgelesen... ) )
Ich glaube zwar nicht, dass meine Ausführungen viel einfacher sind, aber vielleicht erhellender und ich bin mir sicher, auch richtiger...

@All: Vorsicht: Profis unter sich...

Das folgende geht sehr ins Eingemachte, Ich versuche mich halbwegs klar auszudrücken, aber keiner braucht aufzugeben, wenn er nicht ganz folgen kann. Ich habe aber für euch die wichtigsten Sachen fett hervorgehoben... Das Drum und drann ist bloses hin und herrechnen.

Für alle Vergleiche verwende ich die C-Dur-Tonleiter bzw. ihre A-Moll-Parallele.

@Ralfi
Erlichgesagt, so ganz kann ich dir nicht folgen.

Für mich gibt es nur eine Dur-Pentatonik
1 2 3 - 5 6 - ( C D E - G A - )
und eine Moll-Pentatonik
1 - 3b 4 5 - 7b (A - C D E - G)
Beachte: beide Pentatoniken haben die selben Töne!!!!!!!!!!!!

Wie du geschrieben hast, lässt sich bei einer Harmonisierung von Mollakkorden aus den Tönen einer Pentatonik durch Terzschichtung ein Akkord herstellen. Am7 (add4 bzw. Add11)

Da bei einem Durakkord die 7 bzw. j7 fehlt, wäre eine Harmonisierung komplizierter, aber möglich:
C add 9 add 13
Nur sollte man hier nicht mehr von einer Terzschichtung sprechen.

Ich habe es aufgegeben, eine Pentatonik in mehr als 2 Formen zu bezeichnen, weil es einfach nichts bringt.

Ich kann die Töne einer Pentatonik in 5 Reihenfolgen anordnen.
C D E - G A -
D E - G A - C
E - G A - C D
G A - C D E -
A - C D E - G
Im Gegensatz zu den Tonleitern würde ich aber nicht vorn Modus sprechen, da effektiv mit diesen Tönen nur zwei vollständige Akkorde zur Verfügung stehen. Alle Reihenfolgen sind blos Umkehrungen einer C-Dur bzw. einer A-Moll-Pentatonik

Bei einem Dur-Akkord kann
der 4. Ton als Sus4 oder als 4# vorkommen
der 7. Ton als 7 (eigentlich 7b) oder als j7 vorkommen.
Daher darf keiner dieser beiden bei einer Pentatonik auftauchen.

Bei Mollakkorden:
Der Ton 2 kann als 2 oder b2 vorkommen ( 9 oder b9 );
Der Ton 6 kann als 6 oder b6 vorkommen ( 13 oder b13)
Daher dürfen diese Töne nicht in der Pentatonik auftauchen.

4 und 7 sind bei einer Durtonleiter gefährlich... (F + H bzw. F# + Bb)
2 + 6 sind bei einer Molltonleiter gefährlich...
Bei A-Moll wäre dieses F (oder F#) und H (oder Bb) also die selben beiden gefährlichen Töne, wei bei C-Dur.


Diese Überlegungen mit der Harmonisierung durch Töne der Pentatonik machen aber nur Sinn, wenn die Pentatonik, die man für die Harmonisierung wählt auch zu dem entsprechenden Akkord passt.
(C-Dur-Akkord + C-Dur-Pentatonik bzw.
A-Moll-Akkord + A-Moll-Pentatonik)

Alle weiteren Akkordformen würde ich NIE über eine Pentatonik ableiten, sondern immer über eine komplette Tonleiter.

und von diesen Tonleitern gibt es 7 Modi, wie du sie in deinen Tabellen schon dargestellt hast.


zu deiner Tabelle:
Bei deiner Dur-Pentatonik dürfte meines Erachtens neben der 1 als Grundton und der 5 für den Powercord gar nichts stehen. ( Maj könnte man mit j7 verwechseln und nicht für Dur halten! )

Neben der 2 sollte add2 oder sus 2 stehen aber nicht sus4.

Neben der 3 sollte schlicht und ergreifend Dur stehen,

und neben der 6 sollte auch add6 stehen.
Alles andere macht wenig Sinn.

Die (sus/add)4 und die j7 fallen weg, da diese beiden Töne in der Dur-Pentatonik nicht vorkommen sollten.

Auch neben der Moll-Pentatonik sollte
bei der 1 und 5 (als Powerchord) nichts stehen,
bei der 3 das Moll.
Bei Mollakkorden gehört der 4. und der 7. Ton (sus/add4 und 7b. Da aber bei allen Mollakkorden standartmäßig ein b7 und nur äußerst selten ein j7 vorkommt, läßt man üblicherweise das \"b\" weg.)

Alle weiteren Überlegungen zielen eigentlich nur in die Richtung:
Verwende ich die Pentatonik des Akkordes, oder die Pentatonik des gesamten Stückes... (also die Pentatonik des Grundakkordes)

Und alles andere läuft mehr oder weniger über die gesamte Tonleiter ab.

( ( Außname bildet nur der Blues, der nicht richtig zwischen Dur und Moll unterscheidet. Da nimmt man bei einem Dur7-Akkord und improvisirt darüber mit einer Moll-Pentatonik, was aber auch ich nicht 100%ig geschnallt habe... ) )


Eine-Dur-Tonleiter hat 3 Dur-Akkorde und 3 Mollakkorde. Insgesammt hat C-Dur für jeden Akkord je eine Pentatonik. Da aber je zwei Pentatoniken die gleichen Töne (Dur und Mollparallelen) haben, braucht man rein praktisch nur 3 zu lernen.

Wenn ich wissen will, welchen Ton ich bei einer Pentatonik meiden muß, stelle ich mir bei dem entsprechenden Akkord die komplette Dur-Tonleiter vor (oder die Durparallele) und streiche daraus den 4. und 7. Ton.

Beispiel:
C-Dur
Akkorde:
F - C - G
Dm Am Em

C + Am = C-Dur bzw. Am-Pentatonik.
Dort fehlt von C-Dur augehend F (bzw. F#) und (Bb bzw.) H
Es bleiben C D E - G A - oder A - C D E - G

G + Em = G-Dur bzw. Em-Pentatonik.
Dort fehlt von G-Dur augehend C (bzw. C# ) und ( F bzw.) F#
Es bleiben G A H - D E - oder E - G A H - D

F + Dm = F-Dur bzw. Dm-Pentatonik.
Dort fehlt von F-Dur augehend Bb (bzw. H) und (Eb bzw.) E
Es bleiben F G A - C D - oder D - F G A - C

Bei allen Dur-Akkorden gleich:
1 - 3 - 5 sowie 2 und 6 ( vgl. Durpentatonik )
vorsichtig muß man bei:
der 4/4# sowie bei 7/j7 sein.
(bzw. deren Oktaven 11 und 14)

Bei allen Mollakkorden gleich:
1 - 3 - 5 sowie 7 und 4 ( vgl. Mollpentatonik )
vorsichtig sein muß man bei:
der 2 bzw. b2 und bei der 6 bzw. 6#
(bzw. deren Oktaven 9/b9 bzw. 13/13#)

Kurz:
Durakkorde: vorsicht bei 4 und 7
Mollakkorde: Vorsicht bei 2 und 6


Verwirrend ist, von wo aus man abzählt.
Bei einer Tonleiter startet man immer von deren Startton,
bei einem Akkordton immer von dem Grundton (in der Regel der Basston)

Die beiden Sachen sollte man nicht mischen.



Wenn ich mit den Tönen der Pentatonik Akkordmäßig was machen will dann brauche ich zuerst mal Quinten oder Quarten. Daher ordne ich die Töne zuerst in einen Quintenzirkel an und erhälte die Reihenfolge 1 5 2 6 3 (mal egal ob Dur oder Moll)

Von C-Dur bzw. A-Moll ausgehend

C G D A E
Aus diesen Tönen lassen sich 4 Powercords (5) ableiten
ein Dur-Akkord und einen Moll (7) Akkord:

C(5) = C+G | C(5) + E = C-Dur
C(5) + D = Csus2 | C-Dur + D = Cadd2
C-Dur + A = C6

A(5) = A+E | A(5) + C = Am | Am + G = Am7
A(5) + D = Asus4 | Am + D = Amadd4

G(5) = G+D | kein Dur oder Moll-Akkord bildbar (Bb/H fehlt)
D(5) = D+A | kein Dur oder Moll-Akkord bildbar (F/F# fehlt)
E = Keine Quinte d.h kein Powerchord bildbar, da das H bzw. Bb fehlt)

G(5) + A = Gsus2
G(5) + C = Gsus4

D(5) + E = Dsus2
D(5) + G = Dsus4

nach einem m7b5 brauche ich nicht zu suchen, da diese Kombination bei einer Pentatonik ausgeschlossen ist.
Dazu bräuchte ich einen Tritonus...
Der einzige Tritonus den es in der C-Dur- oder A-Mol-Tonleiter gibt ist der Abstand zwischen F und H bzw. der Abstand zwischen H und F.
Das sind aber genau die Töne, die ich bei einer C-Dur- (4+7) bzw. A-Moll (2+6) -Pentatonik tunlichst zu vermeiden habe.

Kurz: es gibt in einer Pentatonik keinen Tritonus



zu deinen Fragezeichen:

1-4-b6 wird nicht so harmonisiert...
Wenn bei einer solchen Konstruktion eine Quinte bildbar ist,
dann verwendet man die auch.
Aus den Tönen 1-4-b6 bzw. C - F - Ab mache ich F - Ab - C
und das ist schlicht und ergreifend Fm
Also nicht 1-4-b6 sondern 5-1-b3 ( Schlichte Umkehrung von Moll)

1-b3-b6
Wenn keine Quarte oder Quinte erkennbar ist, sucht man eine!
C-Eb-Ab = Eb-Ab-C = Ab-C-Eb = Ab-Dur
Also nicht 1-b3-b6 sondern 3-5-1

Damit sollte bewiesen sein, dass es bei Pentatoniken praktisch keine Modes gibt, sondern es sich bei anderen Reihenfolgen schlicht und ergreifend um Umkehrungen einer Dur- und Mollpentatonik handelt.

Modes gibt es eigentlich nur bei Kirchentonarten. Aber zur Bestimmung des Charakters einer Kirchentonart ist die Position des Tritonus wichtig, der ja bei einer Pentatonik fehlt.


Ich weiß, für einige war das starker Toback...
Aber vieleicht fällt ja bein dem einen oder anderen (wie bei mir vor etwa 6 Jahren) der Groschen.

Gruß Mjchael










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- Ralfi - 12-07-2005

Zitat:Original von Mjchael:
Ich kann die Töne einer Pentatonik in 5 Reihenfolgen anordnen.
C D E - G A -
D E - G A - C
E - G A - C D
G A - C D E -
A - C D E - G
Im Gegensatz zu den Tonleitern würde ich aber nicht vorn Modus sprechen ...

Genau das sind die 5 Modi. Der erste Mode ist die Dur Pentatonik und der fünfte Mode die Moll Pentatonik. Du kennst ja doch alle. Wink :-D

Schau mal auf Seite 2, da hab ich es genauso aufgeschrieben und danach anhand der Intervalle allgemein dargestellt.

Richtig ist natürlich, dass die Dur Pentatonik und die Moll Pentatonik am gebräuchlichsten sind.

Ebenso sind bei den Kirchentonleitern die Dur Tonleiter (Ionisch) und die Moll Tonleiter (Äolisch) am gebräuchlichsten.

Die Dur und die Moll Tonleiter sind echte parallele Tonleitern, die Dur und Moll Pentatonik aber offensichtlich nicht.

--
Ralfi

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