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Normale Version: Solieren in Kirchentonarten
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Guten Abend zusammen

Ich hätte da nun ein zwei Fragen zum solieren mit den Kirchentonarten, und zwar dem Modalen-Solieren (Ich hoffe ich benutze den Begriff richtig, ich meine damit, dass sich die Skala nur auf den einzelnen Akkord, nicht auf eine Kadenz, bezieht) Wie ich die passende Skala zu einer Kadenz, also auch zu einer Modalen Kadenz, finde, ist mir klar.

Nun also ich möchte beim Solieren die Skala immer dem Akkord anpassen und nach jedem Akkordwechsel der Begleitgitarre die Skala wechseln. Zur einfachheithalber nehme ich hier den E-Moll Akkord. In diesem Akkord habe ich die Intervalle kl.3 und g.3. Diese Intervalle finde ich in E-Dorisch (D-Dur), E-Phrygisch (C-Dur) und E-Aeolisch (G-Dur). Das bedeutet zum Em-Akkord kann ich die D-Dur, die C-Dur und die G-Dur sammt ihrer Paralleltonarten spielen? Sind das nun alle möglichen Diatonischen Tonleitern die ich spielen kann (also mal ohne dass Harmonische Moll und Blues Tonleiter, soweit voran bin ich noch nicht in der Musiktheorie)
Vielen Dank im Voraus und entschuldigt Bitte den langen Text. Ich bin mir nur gerade nicht sicher, ob das erlernte nun so korrek ist.

Liebe Grüsse aus der Schweiz Smile
Du liegst richtig, zu E-Moll können E-äolisch, E-phrygisch und E-dorisch dazupassen. Allerdings kommt's immer auf die Tonart des Stückes drauf an, welche dieser 3 Kirchentonleiter gerade richtig ist:

Hat das Stück keine Kreuze (#) oder b, dann verwendest du E-phrygisch, das sind die Töne der C-Dur-Tonleiter;

Hat das Stück 1 Kreuz (#), dann verwendest du E-äolisch, das sind die Töne der G-Dur-Tonleiter;

Hat das Stück 2 Kreuze (##), dann verwendest du E-dorisch, das sind die Töne der D-Dur-Tonleiter.

Gruß,
Eigentlich verwendest du beim Solieren nur die Töne der Tonart in der das Stück steht. Der Modus gibt dir dabei lediglich eine Hilfestellung in Form der Intervallstruktur über den einzelnen Stufen.
Acho ist das. Dann bin ich wohl doch nicht so frei beim wählen meiner Skalen, wie ich gedacht habe. Danke für die schnellen und präzisen Antworten!! Smile
Sehr Interessant. Wo habt ihr eigentlich diese Wissen her? Hauptsächlich aus Büchern? Studium? oder aus reinem Selbstinteresse?
Mormirid, der einen alten Thread wiederbelebt? Super!

Das Wissen, das ich über Kirchentonarten habe, kommt von meinem ersten Gitarrenlehrer und aus der Musik-Maturaklasse (Matura = Abi). Hinzu kommen ein gutes Stück Interesse und die Tatsache, dass mir diese Tonarten im Jazz bzw. in der Kirchenmusik regelmäßig über den Weg laufen.

Gruß,
Bei mir ist's angeboren.... Wink
Hey, also zu deiner ursprünglichen Anfrage: da hattest du schon recht. Du muss nicht auf # oder be's achten auch nicht auf die Vorzeichen deiner Tonart - das ist ja schließlich der Gag am modalen Spiel, dass du dir die Klangfarbe ganz nach deinem Belieben raussuchen kannst.
Ob das dann Mega-Schlüssig klingt ist ne andere Frage, aber nimm z.B. die Akkordfolge D - Em. Da könntest du natürlich die ganze Zeit mit G Dur solieren.
Genausogut ginge aber D-Lydisch (A-Dur) und E-Phrygisch (C-Dur)! Schließlich stehen die Changes im modalen Kontext ja nicht immer direkt in einem funktionalen Zusammenhang, auch wenn das manchmal vorkommt...
Ich hoffe das hilft dir weiter und erweitert deinen Modalen Horizont Wink